Tag 54 (Tag 2): Rastplatz Richtung Kisurisstugan – Brücke Kutjaurestugan

Gelaufene Kilometer: 17,5

Bin gestern trotz dem Vorschlafen am Abend wieder schnell eingeschlafen, heute um 7 Uhr wach geworden und der Regen prasselte noch auf die Zeltwand. Habe heute erstmalig Schokoporridge gekocht und bin ziemlich überzeugt davon. Habe dann zusammengepackt IM Zelt, was ewig gedauert hat. Typisches Problem am Anfang der Tour, der Rucksack ist einfach viel zu voll und es dauert ewig, bis alles korrekt an Ort und Stelle verstaut ist.

Martin und ich haben uns dann von Gabriela verabschiedet, welche es heute ruhig angehen lassen wollte und sowieso in den Sarek abbiegt. So sind Martin und ich alleine losgetigert.

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Infotafel Padjelantaleden
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Viel ist noch nicht geschafft.

War zu Beginn viel durch den Wald, an einigen Stellen wussten wir leider nicht so genau, ob das nun der Weg war, oder doch ein Bach. Meistens war es dann Beides 😀

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Also ziemlich nass alles, aber wir kamen gut voran. Vor der Kisuris-Hütte gab es dann noch einen Aufstieg und dann waren zur Mittagszeit an der Hütte.

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Nächste Hütte: Låddajåhhkåstugan in 24km

Martin hat sich die Tagesgebühr geleistet, durfte deswegen die Hütten betreten und hat in der Küche gekocht. Ich war dafür zu geizig, hab lieber meine Daunenjacke übergeschmissen und es mir vor der Hütte gemütlich gemacht. Die Hüttenwärtin war zu Beginn relativ abweisend uns gegenüber, was nicht dadurch verbessert wurde, dass Martin mit schlammigen Schuhen in die Hütte gestapft ist. Den Besuch beim Plumpsklo hat sie mich dann auch gleich durch Wasser-schleppen abarbeiten lassen. Jedoch hat sich die Hüttenwärtin später noch zu mir vor die Hütte gesellt und ist dort ein wenig aufgetaut. Habe ihr dann von der Nordkapp-Tour erzählt und so sind wir ein wenig ins Gespräch gekommen. Überdacht vor der Hütte gab es dann ein leckeres Mittagessen, vor allem da ich für die ersten Tage noch Brot und Wurst als mittägliche Köstlichkeit dabei hatte. War zwar lecker, so richtig Entspannung kam aber bei den Temperaturen, dem Nieselregen und den nassen Klamotten nicht wirklich auf.

Zusammen sind wir von der Kisurisstugan aufgebrochen. Der Weg war relativ flach, es gab einige Bohlen und auch viele Stellen wo man nebeneinander laufen konnte und deswegen besser miteinander quatschen. Ging es nach der Hütte noch durch den Wald, so war das letzte Stück vor der Übernachtungsstelle oben an einem Grat entlang, so kamen wir endlich zu mehr Fernsicht und der Weg wurde deutlich trockener.

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Schließlich schlagen wir unser Camp an der Brücke auf, die rüber zur Kutjaurestugan führt. Dort konnten wir direkt in Brückennähe das Lager aufschlagen, so fällt es leicht, Frischwasser fürs Abendessen zu kriegen. Der Spot ist beliebt, bis zum Schlafengehen stehen schließlich 7 Zelte in der Gegend, das ist ja schon fast Rock am Ring Niveau 😉

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Camping direkt an der Brücke
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Schneebedeckte Gipfel in der Ferne
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Martin “darf” Wasser holen
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Direkt an der Brücke über den Vuojatädno. Seit unserem Start gestern in Änonjálmme haben wir bereits 28km hinter uns gebracht.
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See bei “Sonnenuntergang”
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Schneefelder bis an den Wasserrand

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Zum Abendessen gibt es Brokkoli-Pasta und eine Packung Nüsse hinterher.

Die Beine fühlen sich voll ok an, auch die Füße fühlen sich gut an, an der Ferse ziept es ein wenig und auch der große Zeh ist ein wenig roh. Diesmal hatte ich aber Leukoplast-Tape aufgeklebt, bevor ich überhaupt aus dem Bus gestiegen bin, nachdem ich in den letzten Jahren fiese Blasen beim Wandern gekriegt habe. Die Hüfte kämpft noch ein wenig mit dem Rucksackgewicht, viel schlimmer sind aber die Schultern, die fühlen sich einfach an als wäre dort, wo die Träger aufliegen, alles blau. Ich mache mir jetzt auf Martins Anraten hin aus meiner Trinkflasche erst mal eine Wärmflasche und schaue ob das hilft.

Jetzt hoffe ich, dass der Rucksack sich schnell leichter anfühlt. Soll jetzt aber nicht so klingen, als wäre ich nur am Leiden, der Tag hat mir großen Spaß bereitet. Am Vormittag gab es zwar noch viel Regen, aber durch die nachlassende Feuchte am Nachmittag und Abend schaffe ich es sogar meine Klamotten abends am Zeltplatz zu trocknen. Auch das Zelt ist endlich ausgetrocknet, hoffentlich kann ich das morgen trocken wegpacken.

Witzig war heute, dass uns eine Zeit lang ein Hund begleitet hat, dem seine beiden Herrchen zu langsam waren und der sich lieber uns angeschlossen hat. Wahnsinn mit was für eine Energie der um uns rum geflitzt ist. Auch jedes Schneefeld scheint der Hund weit mehr genossen zu haben als wir, da hat er sich drin gewälzt als hätten wir gerade 30° Umgebungstemperatur.

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Ein paar Rentiere sind heute in relativer Nähe aufgetaucht und haben sich dann wieder zurückgezogen.

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