Tag 45 – 47: Nordkapp – Vuottasjávri

​Tag 45: Nordkapp – Muotkejávri

Dann endlich, um kurz vor zwei Uhr nachts, brechen wir auf nach Honningsvåg. Der starke Gegenwind des Tages hat zum Glück komplett aufgehört, so kommen wir zügig voran.

Die Landschaft ist durch die tiefstehende Sonne in ein Art Dämmer-Licht gehüllt, und bis auf ein paar Rentiere liegt eine komplette Stille über der Insel, die einen mit Ehrfurcht erfüllt.

So spät in der Nacht überholen uns nur 3 Autos, sowie ein paar Motorräder, auf der ganzen Strecke. So nutzen wir die Gelegenheit um uns gegenseitig beim Fahren zu fotografieren, kosten die volle Fahrbahnbreite aus und müssen uns mal nicht nur auf den Verkehr konzentrieren.

Ich genieße es, die Landschaft um mich rum zu sehen und fotografieren zu können, lag dies auf der Hochfahrt doch im Schlechtwetter-Schleier gefangen.

Dadurch, dass Klaus neben mir fährt, kriege ich das erste Mal auf dieser Tour Bilder von mir beim Fahren, natürlich revanchiere ich mich bei Klaus auch dafür:

Alle © Klaus

Auf der steilsten und längsten Abfahrt schaffe ich es, endlich, endlich den Geschwindigkeitsrekord aus Südschweden einzustellen. Muss zwar treten wie ein Bekloppter, aber am Ende zeigt der Tacho 68,99km/h und das GPS 67,7km/h. Auch sonst genieße ich es, den ganzen Hügel lang mit über 50 Stundenkilometer hinab zu brausen, wo ich auf dem Herweg doch eine halbe Stunde lang mich so arg schinden musste.

Abfahrt von unten gesehen. 

Zweite Abfahrt und Campingplatz. 

Campingplatz

Als wir an dem Campingplatz vorbeikommen, wo Klaus und ich vor 2 Nächten die Hütte gemietet hatten, kommt uns beide eine Idee: Keine 5 Minuten später stehen wir in der Gemeinschaftsküche und kochen einen gigantischen Topf Nudeln. Nudel-Abendessen um 4 Uhr in der Früh hatte ich schon lange nicht mehr und hätte nicht erwartet, dass auf Tour zu erleben. Aber da wir eh Zeit überbrücken müssen und die Abfahrt draußen so kalt war, dass ich wie Espenlaub zittere, kommt es uns sehr gelegen.

Fische zur Trocknung im Hafen

Die restlichen 8 Kilometer nach Honningsvåg sind dann auch schnell geschafft und so stehen wir um kurz vor 5 nach 34 Kilometern Rückfahrt am Kai und warten auf die Fähre.

Diese kommt gegen 6, ein riesiges Kreuzfahrtschiff der Hurtigruten-Linie.

Und im Gegensatz zu den bisher genutzten Autofähren ist dies wirklich Luxus pur. 9 Stockwerke, Glas-Aufzug im Foyer, dicke Teppiche und sogar einen Jacuzzi.

Ich hingegen mache es mir auf einem Loungestuhl bequem und nachdem ich mehrmals überprüft habe, dass mein Wecker an ist, schaffe ich es sogar eine Stunde relativ unentspannt zu schlafen, Schrecke ich doch dauernd auf und befürchte meinen Ausstieg  verschlafen zu haben.

Nach zwei Stunden zeichnet sich in den Panoramafenstern das Dorf Havøysund ab, wo ich an Land gehen werde.

 Deshalb ist es auch an der Zeit, sich von Klaus zu verabschieden, da dieser 20 Stunden lang auf der Fähre bleiben wird, bis Tromsø erreicht ist.
Klaus, vielen Dank für die Zeit zusammen.   Die spannenden Gespräche, das gemeinsame Erkunden des Nordkapps und deine großzügige Spenden, was meinen Blutzuckerwert angehen, dafür danke ich dir. Der “Drive-By-Softcake” am letzten Aufstieg bleibt unvergessen! Hoffe du kommst gut nach Hause! Die 3 Tage zusammen waren eine tolle Abwechslung zum alleine fahren.

Havøysund bei Traumwetter 

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Dieses Foto von mir hat Klaus geschossen, der an Bord verblieben ist. Plötzlich wieder allein unterwegs… © Klaus

So fühlt es sich in Havøysund selbst nach der kurzen Zeit zu zweit leicht seltsam an, wieder auf mich allein gestellt zu sein. Ich fahre erstmal zum Supermarkt (ihr erinnert euch, alle Vorräte alle) und muss dort 40 Minuten davor warten, bis dieser endlich um 9 aufmacht. So ausgestattet geht es nun auf die Panoramastraße 889, die mich von Havøysund zurück nach Olderfjord bringen soll.

Dies war auch der Grund für die Fährfahrt, ich muss so nicht erneut durch den Nordkapptunnel und keine 130km auf einer Strecke zurücklegen, die ich bereits zum Kapp gefahren bin.

In Havøysund zeigt sich die Sonne und zum ersten Mal seit einer Woche fahre ich im T-shirt. Kurz hinter der Ortschaft zieht ein Pass auf 250m Höhe, dieser lässt sich aber gut bewältigen, ebenso der nächste nach 10 Kilometern.

Der erste Anstieg von unten…

Und oben.

Zweiter Anstieg voraus! 

Ansonsten zeigt sich die Insel von ihrer schönsten Seite, wunderbare Gesteinsformationen konkurrieren mit den malerischen Fjorden und den mächtigen Bergen um die Aufmerksamkeit der Zuschauer. Ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Das Meer ist traumhaft blau. 

Auch die Tierwelt weiß zu überzeugen, so sehe ich unzählige Rentiere, wobei es mir die Jungtiere, die so tapsig sind, besonders angetan haben.

Auch ein Rentier im Meer ist mal was neues.

Ein Fuchs mit Fisch oder Vogel als Beute im Maul entdecke ich am Straßenrand. Dieser lässt daraufhin die Beute fallen und flüchtet blitzschnell die Bergflanke hinauf.

Suchbild mit Fuchs.

Mittagessen mache ich nach 50 Kilometern auf der Insel und über 80km Tagespensum auf einem schönen Sandstrand, direkt am Wegesrand. Da ich ja so früh unterwegs war, nehme ich mir nun viel Zeit, esse, lese und halte auch ein kurzes Schläfchen in der Wiese liegend, Sonne sei Dank.

Mittagspause


Nach eineinhalb Stunden geht es weiter. Bis auf die zwei Pässe ist die Insel bemerkenswert flach, verbunden mit einem leichten Rückenwind schiebe ich mich effizient die Straße lang. Die Blicke fesseln mich immer noch, auch das türkise Meer ist eine Wucht!

Die letzten 15 Kilometer sind dann die Landverbinung zum nächsten Fjord, es geht leicht bergauf und ein fieser Gegenwind zieht auf. Aber nach so einem Tag kann ich das ertragen und strampel fröhlich vor mich hin.

Blick auf die Landverbindung 

Nur der Wildcamping Spot ist heute leider nur drittklassig.

Nachdem am anvisierten See entweder Sumpf oder Ferienhäuser-Bebauung zu finden war, fuhr ich noch deutlich weiter und hab dann einen etwas kargen Platz, fernab des Wassers. Aber nachdem ich heute nur noch kochen und schlafen will, ist das verschmerzbar.

Insgesamt habe ich heute 116 Kilometer zurückgelegt, und obwohl ich zur Zeit des Blogschreibens 36 Stunden wach bin, fühle ich mich erstaunlich gut. Die zwei kurzen Päuschen auf der Fähre und beim Mittagessen waren zu kurz um wirklich einen Effekt zu haben, deswegen bin ich umso überraschter.

Die Panoramastraße 889 war wunderschön, eine absolute Empfehlung für alle Leute, die in die selbe Richtung unterwegs sind. Abends schreckt mich noch ein kleiner, kurzer Regenschauer auf, ansonsten bleibt es aber klar und sonnig. Angesagt ist das selbe Wetter für Morgen, mal sehen

Tag 46: Muotkejávri – Lassevarri

Tja, manchmal ist Sonne auch zuviel des Guten. Obwohl ich gehofft habe, heute ein wenig ausschlafen zu können, knallt die Sonne so heftig aufs Zelt, dass ich ab halb 7 den Schlafsack von mir werfe, mich der Klamotten entledige und die Tür zum Vorzelt aufmache. Leider bedeutet dass nur, dass mir jetzt ein wenig Kühler ist, aber 20 Mücken sich an mir laben.

So stehe ich schon um 7 auf, frühstücke im Zelt und mach mich dann auf den Weg. Nach 8 Kilometern erreiche ich Olderfjord.

Hier kam ich letztes Mal von Alta aus angefahren, nun nehme ich aber die andere Straße, weiter nach Lakselv.

Obwohl es recht windig ist, komme ich gut voran. Vorallem genieße ich es, den zweiten Tag in Folge in kurzer Radhose und T-Shirt unterwegs zu sein. Bis Lakselv geht es den gigantischen Porsanger-Fjord entlang.

Unterwegs treffe ich einen deutschen Rentner aus Oranienburg, der in die Gegenrichtung unterwegs ist und zum Kapp will. Wir tauschen Erfahrungen aus, und er warnt mich vor riesigen Aufstiegen hinter Lakselv und vor den Mücken.

Kaum 5 Kilometer später beginnt die Quälerei des Tages. Der Wind hat sich ein wenig verschoben und kommt nun nicht mehr von der Seite, sondern direkt von Vorn. Und da er sich auf 30km/h verstärkt hat, muss ich richtig Kämpfen. 25 Kilometer geht das so, teilweise auf ebener Straße im 3. Gang bei 7km/h strampel ich gegen die Naturgewalten an. Es macht zu dem Zeitpunkt überhaupt keinen Spaß, und Lakselv will einfach nicht näher kommen.

Als ich es dann endlich geschafft habe, merke ich, dass selbst in diesem größeren Ort am Sonntag alle Geschäfte zu haben, anders als in Schweden. So verbringe ich meine Pause eine Stunde lang in der örtlichen Tankstelle, esse mittelmäßige Pommes und hoffe das der Wind sich ein wenig abschwächt.

Als ich mich wieder aufs Rad schwinge ist dieser tatsächlich nicht mehr ganz so fies, so fahre ich weiter auf der E6, immer Richtung Süden.

Ab nach Karasjok

Ein allerletzter Blick aufs Meer, hat es mich doch jetzt zwei Wochen begleitet. Von nun an geht die Reise dauerhaft ins Inland, Meer sehe ich erst wieder vom Flieger. 

Längere Zeit geht es durch militärisches Übungsgebiet, die Kampfeinheiten scheinen aber ihr Wochenende zu genießen und ich bekomme niemanden zu Gesicht.

Am Campingplatz in Skoganvarri entscheide ich mich trotz kurzem Regenguss noch weiter zu fahren.

Hoch geht’s! 

Nun kommt auch der erste wirklich knackige Anstieg des Tages, allerdings längst nicht so schlimm wie vom Oranienburger beschrieben. (Er tut mir dann ein wenig Leid, muss er doch durch den Tunnel und die steilen Anstiege entlang zum Kapp). Allerdings merke ich, dass die zahlreichen Kilometer gegen den Wind dort ordentlich Kraft gekostet haben, die Beine fühlen sich gummiartig an, und ich muss beim Aufstieg mehr Pausen machen als sonst.

Blick zurück, vom Fluss bin ich gestartet.

Oben angekommen finde ich eine Raststätte, wo ich nach 110 Kilometer auch das Zelt aufschlagen werde. Allerdings hat der Oranienburger bei seiner zweiten Warnung nicht gelogen. Sofort werde ich unablässig von einem Schwarm Mücken attackiert. Also bewaffne ich mich mit der Chemiekeule und baue dann erst das Zelt auf. In der Zeit, die es braucht bis der Schlafsack und Co. Ins Innenzelt geräumt sind, haben bereits 30 Insekten den Weg ins Zeltinnere gefunden. Ich verbringe 5 Minuten damit, möglichst viele Umzubringen, dann endlich gönne ich mir eine Stunde Schlaf.

Beweisbild des Gewaltausbruchs 

Das Zelt zum Kochen zu verlassen kostet Überwindung, wieder nutze ich die chemische Abwehr um in Ruhe meine Pasta zubereiten zu können. Und auch wenn ich bei der Armee gegen mich überhaupt keine Lust darauf habe, muss ich abends noch mal im Fluss mich abwaschen. Schließlich war die letzte Dusche am Mittwoch, 4 Tage ohne sind zu viel!

Auch wenn ich mich wie verrückt beeile, und nur 3 Minuten im Knietiefen Wasser bin, als ich mit der Hand über meinen Rücken fahre, töte ich dabei mindestens 10 Mücken, manche sogar schon mit ordentlich Blut im Magen.

Also schnell wieder zurück ins Zelt, die eingedrungenen Insekten zerlegen und dann schwöre ich mir, heute nicht mehr das Zelt zu verlassen.

Diese Mücken Begegnung zeigt mir, wie viel Glück ich auf dem Weg hoch durch Schweden hatte, scheinbar waren sie da noch nicht in den Zahlen geschlüpft wie jetzt. Die nächsten Tage machen mir ein wenig Sorgen, aber im schlimmsten Fall werde ich mich halt öfters einsprühen müssen. Nur bei den Pausen nerven die Viecher wirklich extremst, da kann man sich auf nichts mehr konzentrieren und will einfach nur ins Innenzelt und den Reißverschluss zu machen.

Tag 47 Lassevarri – Vuottasjávri

Heute schlafe ich bis fast 8 Uhr aus, das Zelt ist auch so positioniert, dass die Sonne nicht volle Kanne gegen die Zeltwand scheint.

Nachdem die Mücken immer noch so zahlreich draußen herumschwirren, nehme ich mein Frühstück im Innenzelt zu mir, und packe alles so weit es geht, ohne den Reißverschluss öffnen zu müssen.

Die nächsten 10 Minuten sind eine verzweifelte Mischung aus Ziehen, Stopfen, Fuchteln, Schlagen und Fluchen, während ich alles so schnell wie möglich verstaue, das Zelt zerlege und alles auf das Rad packe, während die Mücken mich als Frühstück auserkoren haben.

Also, nicht verweilen, sondern schnellstmöglich wieder auf die Straße. Zuerst wartet noch ein weiterer Aufstieg auf mich, diesen bringe ich aber schnell hinter mich. Leider pfeift heute der Wind erneut in Gegenrichtung über mich hinweg.

Die 37 Kilometer bis Karasjok werden so zu einem zweieinhalb stündigen Kampf gegen die Elemente. Generell schätze ich, dass ich bei so starkem Wind doppelt so viel Energie verbrauche, als ohne. Dazu kommt die Frustration, nicht vom Fleck zu kommen.

Einzigst die letzten 4 Kilometer machen Spaß, da geht es steil abwärts nach Karasjok. Im Ort angekommen plünde ich den örtlichen Rema1000 Supermarkt und sitze lange im Eingangsbereich, ohne mich aufraffen zu können.

Schließlich aber geht es weiter, nun bin ich von der E6 abgebogen, welche weiter gen Osten nach Kirkenes, nah der russischen Grenze, verläuft. Ich hingegen fahre auf der 92 nach Kautokeino.

Jetzt bin ich wunderbar 90° abgebogen von der vorherigen Straße, allerdings dachte sich der Wind wohl “hey, warum immer nur nach Norden pusten, ich will auch mal in östliche Richtung wehen…” Und so habe ich ERNEUT Gegenwind. Über ein laues Lüftchen würde ich mich nicht beschweren, aber mit 20-25km/h artet dieser Wind wirklich in einen Kraftakt aus.

Es geht am Fluss entlang nach Westen.

Die Landschaft erinnert an meine lange Fahrt auf der E45 durch Schweden, spektakuläre Blicke auf Gipfel und das Meer sind somit Geschichte. Einzig die rollenden Hügel und die vielen Grünschattierungen wissen noch zu begeistern, ansonsten ist es aber schon recht eintönig.

Ich gebe auf bei den Namen. 

Dank Musik, Hörbuch und viel Willensstärke quäle ich mich weitere 30 Kilometer bis zu einem Rastplatz, wo ich in Ruhe meine Mittagspause abhalten will.

Vor dem Essen noch ein letzter Meilenstein, diesmal habe ich es aber verhauen mit dem anhalten. 

Kaum sitze ich da, lässt der Wind nach, genau in dem Moment wo ich seinen einzigen Vorteil nutzen könnte: Bei starkem Wind fliegen die Mücken nicht. Und so verbringe ich die nächste Stunde mit Essen, lesen und verzweifelten Um-Mich-Schlagen. Es ist wirklich zu nervig!

Scheinbar bin ich nicht der einzige, der das Mittagessen genießt. Einziger Unterschied, für mich war es nicht die letzte Mahlzeit.

Da ich mich überhaupt nicht entspannen kann, entscheide ich mich weiter zu fahren. Nach 10 Kilometern kommt ein Pass mit 150 Höhenmetern, diesen schaffe ich aber ohne größere Probleme. Brauche kaum zu erwähnen, dass der Wind nach der Pause wieder auffrischte, oder?

In der Ferne ist ein deutlicher Wetterumschwung erkennbar, ich fahre genau auf die Regenwand zu. Rechtzeitig schmeiße ich mich in die richtigen Klamotten und fahr dann stoisch in den Regen. Wenigstens fliegen so keine Mücken.

Nach 101 Kilometern sehe ich eine Halbinsel, welche sich mit Sandstrand in den See erstreckt. Auch wenn ich eigentlich noch vor hatte 10 zusätzliche Kilometer anzuhängen, diese Chance nehme ich wahr und biege auf den Feldweg ab.

Kaum bin ich bereit das Zelt aufzubauen, lässt sowohl der Wind wie auch der Regen schlagartig nach. Während zweiteres sehr wünschenswert ist, bedeutet ersteres, dass ich unverzüglich in einen Mückenschwarm eingehüllt bin, der das Camping gestern Abend zu einer wünschenswerten Erinnerung aus der Vergangenheit verwandelt.

Dick eingepackt lassen es sich die Mücken nicht nehmen, auch nur meine Hände und mein Gesicht zu attackieren. Allein beim Zeltaufbau esse ich unabsichtlich 3 oder 4 von den dummen Viechern. Zudem attackieren sie jede freie Stelle, sei das nun die Ohrmuschel, das Nasenloch, was auch immer. So was von unangenehm. Beinahe mit Kopfsprung flüchte ich ins Zelt und verbringe die nächsten 10 Minuten mit einem Massenmord an der hereingelangten Insektenschar. Dann erst kann ich mir erlauben, mich endlich zu entspannen.

Heute Abend koche ich erstmalig im Innenzelt. Zwar nicht ganz ungefährlich, aber außer für einmal Pinkeln gehen, will ich es mit allen Mitteln vermeiden, den Reißverschluss zum Außenzelt noch einmal öffnen zu müssen.

Entschuldigt bitte, wenn das gerade alles ein wenig negativ klingt, ihr seht: Im Moment macht es nicht so großen Spaß. Weder der Wind, der mir Energie klaut ohne Ende, noch die Mücken, die jeden Stillstand, jede Möglichkeit für Erholung in absoluten Horror verwandeln, helfen wirklich dabei, die Situation gerade zu genießen. So denke ich mit Freude an die Erlebnisse am Nordkapp zurück und bin froh, dass es bis Kiruna nicht mehr allzu weit ist.
Ich hoffe mal vorsichtig, dass die nächsten Tage schöner werden.