Tag 44: Ruhetag am Nordkapp

Schlafen kann ich nur bis 9 Uhr. Schon beim Aufwachen merke ich den Regenschauer auf dem Zelt, ebenso ist es extrem windig. Aber die Helligkeit bestätigt schon, heute wird die Sonne sich am Kapp zeigen.

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© Klaus

So entspinnt sich ein sehr gemütlicher Tag: Klaus und ich verbringen die Zeit im Zelt oder in der Nordkapp-Halle, ich lese viel und genieße immer wieder die Ausblicke über das Kapp.

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© Klaus




Nur unsere Essenssituation spitzt sich langsam zu, wir beide hätten nicht gedacht, dass man sich am Kapp nicht mal Brot und Aufstrich kaufen kann. So gehen unsere Vorräte zu Neige und wir haben beide dauerhaft Hunger. Klaus lädt mich auf eine Waffel mit Marmelade ein, sehr lecker, macht leider nur nicht richtig satt. So wird noch mal ordentlich Geld locker gemacht für einen Wrap, dieser sättigt wenigstens ein wenig.

Hier startet der Wanderweg E1, 7000km bis Italien! 
Ansonsten gibt es heute viele Gespräche mit anderen Rad-Ankömmlingen (Die Schweizerinnen Rahel und Martina kommen etwa heute an) und auch unbeteiligte sprechen uns häufig an, wenn wir neben den Rädern stehen.

Gemeinsam mit Klaus erkunde ich das Nordkapp nun im Sonnenschein:


Die Kunstinstallation “Children of the World”, von Kindern kreiert.


Von einer Nachbarklippe hat man einen guten Blick auf das Kapp. 
Blick auf den noch nördlicheren Knivsjkellodden. 

Ansonsten sind heute wahnsinnig viele Personen vor Ort, manchmal ist die ganze Eingangshalle gerammelt voll.


Auch der Blick auf den Parkplatz ist interessant, dies ist die erste von vier Reihen. Geschätzte 50% der Autos kommen aus Deutschland.
Die stehen hier in 4 Reihen! 
Nachmittags versuche ich mich ein wenig ins Zelt zu legen, und zu schlafen. Leider hat der Wind 90° gedreht und trifft nun die Zelte volle Breitseite. So bin ich zwischendrin damit beschäftigt, die Zeltstangen mit den Beinen abzustützen, trotzdem verbiegt sich das Zelt stark. Wir beschließen, dass es so keinen Sinn hat und bauen die Zelte gegen 16 Uhr ab. Bin ich froh, dass wir zu zweit sind, bei den Windböen muss man extrem aufpassen, sonst liegt am Ende das Zelt am Nordpol!



Über die Ebene pfeift der Wind ordentlich drüber! 
So müssen wir uns jetzt keine Sorgen mehr über ein Gestängebruch der Zeltstangen machen (muss das Zelt ja noch min. 3 Wochen nutzen), haben allerdings keine Rückzugsmöglichkeit zum Schlafen, womit klar ist, dass wir durchmachen müssen.

Der Ruhetag am Kapp war eine super Idee. Vorallem das Wetter hat sich heute größtenteils gewandelt, die dunklen Nebelbänke, die gestern die Szenerie bestimmten, sind verschwunden. Zudem haben wir so Zeit das Kapp wirklich zu genießen, noch einmal den Kinofilm zum Kapp zu sehen, und die Landschaft auszukosten.




Abends/Nachts kommt immer öfters die Sonne imposant hinter den Wolken hervor!

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Mitternachtssonne am Kap © Klaus

Und als sich die ganzen Reisebusse gegen halb eins in der Nacht auf den Rückweg machen, ist es am Kapp schlagartig leer. Nur noch rund 50 Personen treiben sich draußen herum und genießen die neu gewonnene Stille und Entspannung.
Ich beobachte Klaus bei einem Multikopter-Flug um das Kapp um ein Uhr, hoffentlich sind die abenteuerlichen Aufnahmen etwas geworden.

NACHTRAG:
Klaus hat mir jetzt das Video vom Nordkapp zur Verfügung gestellt:

© Klaus

Anschließend schießen wir noch ein paar Portraits vor dem Wahrzeichen, Klaus klettert sogar in die Kugel!


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Der Angeber muss natürlich noch mal rauf 😉 © Klaus

So ist es nun Viertel vor zwei, der Wind hat nachgelassen, aber es ist bitterkalt. Zeit das nächste Abenteuer zu beginnen, welches ich im kommenden Blogpost beschreiben werde.