[Tag 3] Montag 27.8. Rákkasjåhkå – Ruohtesjávråsj

Ein Klick auf das jeweilige Bild vergrößert die Ansicht. Wir befinden uns heute auf dem roten Tourabschnitt Nr. 20.

Langsamer Start, auch weil es immer wieder regnet und so keine Eile geboten ist. Wir Essen im Zelt, Markus schläft zwischenzeitlich immer wieder ein. So kommen wir erst gegen 10 Uhr los.

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Niják am Morgen. Diesmal regnerisch und Wolkenverhangen.

Erstes Ziel für heute ist der Fluss Suottasjjåhkå. Der vier Kilometer lange Weg dorthin zieht sich ganz schön in die Länge, häufiger müssen wir durch dichtes Weidengestrüpp, zahlreiche Sümpfe umwandern und es geht fleißig bergauf und bergab. Zudem begleiten uns öfters kurze Schauer. So brauchen wir bis zum Fluss dann doch ganze 2 Stunden.

Am Fluss angekommen versuchen wir ohne Schuhwechsel auf die Mittelinsel zu kommen. Von dort ist es aber unmöglich trockenen Fußes auf die andere Seite zu kommen, jede Route die wir ausprobieren hat irgendwann zu große Abstände zwischen den einzelnen Felsbrocken. Also doch in die Crocs wechseln und ab ins empfindlich kalte Wasser. Ganz am Ende der Querung nimmt die Strömung und Wassertiefe nochmal deutlich zu. Ich stehe recht wacklig und muss mich besinnen es langsam angehen zu lassen und vorsichtig einen Schritt vor den anderen zu setzen.

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Bis zur kleinen Gras-Insel sind wir noch gekommen, dort aber mussten die Schuhe gewechselt werden.
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Markus tastet sich voran. Im Hintergrund der Áhkká
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Auf der anderen Seite angekommen. Das letzte Stück war noch einmal tiefer. Im Hintergrund der Berg Gisuris.
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Blick zurück auf den Áhkká
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Nun sind wir ganz nah am Niják an dessen Westseite wir nun entlang gehen werden.
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Panorama vom Àhkká-Massiv, bevor diese Aussicht hinter der Wegbiegung verschwindet.

Der weitere Verlauf des Tages ist weit angenehmer. Zwar müssen wir noch ein paar Sümpfe umgehen, dafür bleiben wir vom Gestrüpp verschont.

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Schotterhügel an der Westseite des Niják

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Aufstieg am Westhang des Niják, im Hintergrund leuchtet heute wieder das Bergmassiv Boajsátjåhkkå (links) und Ruohtestjåhkkå (rechts). Dazwischen der Gletscher Oarjep Ruohtesjiegna

Gegen 14 Uhr gibt es die wohlverdiente Mittagspause, dabei brauchen wir endlich das Polarbröd auf und mein Rucksack ist nun soweit „geleert“, dass alles reinpasst, ich nichts an der Außenseite befestigen muss.

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Wir nutzen die Verwerfungen für eine Mittagspause im Windschatten
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Sieht zwar wunderschön und leicht begehbar aus, dieser Wiesentyp spricht aber meist für sumpfiges Gelände und wir versuchen daher zumeist außen rum zu laufen.
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Aufstieg
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Einer der vielen kleinen Seen entlang des Ruohtesvágge
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Viel hoch und runter
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Boajsátjåhkkå in den Wolken
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Niják und Kantberget

Anschließend geht es weiter und tiefer ins Ruohtesvágge, viele Bodenwellen und so sieht man nur selten den Ausblick voraus. Wir ziehen langsam am Niják vorbei, der Áhkká ist bereits ganz aus dem Sichtfeld verschwunden. Stattdessen dominieren nun der Boajsátjåhkkå und die umliegenden Gletscher das Ruohtesvágge.

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Boajsátjåhkkå (links) und Ruohtestjåhkkå. Dazwischen der Gletscher Oarjep Ruohtesjiegna. Rechts noch der Berg 1504.
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Ruohtestjåhkkå
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Zerklüftete Landschaft
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Blick in Wanderrichtung auf das Ruohtesvágge. War es bis jetzt relativ offen kommen im weiteren Talverlauf die Bergwände doch näher, werden steiler und schroffer. Links der Kantberget.
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Das Wasser frisst sich hier in einen Canyon rein.
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Rentierzüchterhütte in Talmitte. Dahinter zu sehen: der Hügel “Ruohtesvárásj”.

Wir laufen bis zum kleinen Berg in der Talmitte, dem Ruohtesvárásj und kommen hier an einem namenlosen See vorbei. Dieser stellt zugleich die Wasserscheide im Tal dar, und so können wir entspannt in der Talmitte laufen. Allerdings kommt so auch kein Fluss an dem wir campen können. So entschließen wir uns, doch ein paar Meter zurückzuwandern, um das Zelt in Nähe eines ziemlich vertrockneten Bachs aufzustellen.

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Das Tal wird nun deutlich flacher. Rechts der Ruohtesvárásj
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Stehen im Sumpf und lassen es sich schmecken.
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Gravelberget
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Blick weiter in Wanderrichtung
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Gestern Abend noch aus der Ferne gesehen, nun direkt vor der Haustür: Der Boajsátjåhkkå

Schnell steht unsere Behausung vor diesem traumhaften Panorama und so verbringen wir den Abend dabei, vor dem Zelt in der Sonne zu liegen und zu lesen.

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Boajsátjåhkkå (links) und Ruohtestjåhkkå. Rechts Berg 1504.
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Kantberget/Gavelberget

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Blick zurück, Rechts der Gisuris in der Ferne.
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Alep Ruohtesjiegna-Gletscher zwischen Ruohtestjåhkkå und Berg 1504.
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Alep Ruohtesjiegna-Gletscher

Auch die Solarzelle kommt so voll auf ihre Kosten, ich habe bisher nicht einmal meine mitgeschleppte Powerbank anstöpseln müssen. Auch kann ich bei dem milden Wetter mal die Füße aus den Schuhen nehmen und die ersten Blasen an den Zehen begutachten, mit der leisen Vorahnung dass es ja heiter werden kann die nächsten Tage.

Nach einem malerischen Sonnenuntergang gibt es Schinkennudeln, im Anschluss daran verschwinden wir jedoch schnell im Zelt, denn es wird empfindlich kalt.

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Sonnenuntergang hinter dem Ruohtesvárásj
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Unsere morgige Etappe im letzten Licht
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Unser Wasserlieferant des heutigen Abends
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Im Hintergrund der Gisuris im Abendlicht
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Blick auf Kantberget/Gavalberget im letzten Licht

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Hangstruktur
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Gisuris

So geht ein wirklich toller Wandertag zu Ende und insgesamt haben wir heute nur 3 Personen in der Ferne entdeckt, die Einsamkeit war also ein erwarteter (und begrüßter) Begleiter. Dafür haben wir zwölf Rentier-Geweihe rumliegen sehen, das Zahlenverhältnis gefällt mir.

Ein weiteres Lob geht an die Gamaschen, die sich heute den Titel des MVP (aus dem amerikanischen Sport entliehen, Most Valuable Player) bei all dem Sumpf und Gestrüpp hart erarbeitet haben. Man kann so viel sorgloser vor sich hinstapfen, ohne sich Sorgen über die Hose zu machen. Zudem hält die Gamasche einiges an Wasser ab, besonders wenn man durch nasse Sträucher läuft lohnt sich das, denn die Hose und die Schuhe werden nicht völlig aufgeweicht.