Statistik der Nordkap-Reise

Nachdem ich unterwegs recht penibel Buch geführt habe, kann ich nun ein paar statistische Auswertungen der Reise beisteuern. Diese sind vielleicht hilfreich beim Planen der eigenen Reise und fassen einen so langen Urlaub zumindest teilweise in Zahlen ganz übersichtlich zusammen.

Reisedauer

Tage unterwegs 72
  • Davon auf dem Fahrrad
44
  • Davon beim Wandern
18
  • Ruhetage
10

Distanzen (Radtour)

Reisestrecke Rad FERTIG

Kilometer mit dem Fahrrad 4456 km (Tacho) // 4345 km (GPS)
  • Einmal ist mir der GPS-Track unterwegs abgebrochen.
  • Weitere Erklärungen für den Unterschied liegen darin begründet, dass evtl. im Tacho ein leicht falscher Radumfang eingestellt war
  • Das GPS bei Tunneldurchfahrten nicht funktioniert
  • Zudem das GPS nur alle 10 Sekunden einen neuen Punkt setzt (und somit eine 10 Sekunden lang gefahrene Kurve zu einer gerade/kürzeren Strecke erklärt)
Durchschnittliche Kilometer pro Tag 85,20 km
Durchschnittliche Kilometer pro Tag, abzüglich Ruhetage 98,76 km
Höhenmeter gesamt 52966 m (GPS-Messung)
36480 m (PC-Berechnung nach Rückkehr)
41310 m (PC-Berechnung vor der Abfahrt)
Dies spricht für die Ungenauigkeit von GPS-Höhenmessungen. Unterwegs weicht die gemessene Höhe zwischen den Messpunkten stark ab, bei PC-Berechnungen spielt das zugrundeliegende Kartenmaterial eine große Rolle. Die Wahrheit wird wohl irgendwo zwischen der GPS-Messung und der PC-Berechnung liegen

Dies zeigt mir, dass ich grundsätzlich alles richtig im Vorhinein geplant habe: Ich hatte vor, täglich ca. 100km zurückzulegen, zudem wollte ich nach 6 Tagen immer einen Ruhetag einlegen. Das meine gesamten Ruhetage leicht höher sind, liegt daran, dass zum Ende hin einige Pausentage dazu kamen (auf Rückflug warten, Sachen vor der Wanderung packen, etc.)

Distanzen (Trekking)

Sarek4

Kilometer beim Wandern 233,13 km
Durchschnittliche Kilometer pro Tag 12,95 km
Aber: 1 Ruhetag, erster Tag begann das Wandern erst um 16 Uhr, etc.
Höhenmeter gesamt 5624 m (GPS-Messung + PC-Berechnung)

Übernachtungen

Übernachtungen gesamt 71
  • Zeltplatz
12 Nächte
  • Wildcampen
42 Nächte (18 davon beim Wandern)
  • Hütte auf dem Zeltplatz
4 Nächte
  • Hostel
9 Nächte
  • Warmshower
4 Nächte

Ausgaben

Durchschnitt pro Tag: 32,59€

Dies enthält Essen, Campingplätze, Hostels, Reparatur-Einkäufe, aber auch Fähren, Reisebus auf die Lofoten, Wal-Safari und den Rückflug.
Gerechnet hatte ich mit ca. 30€/Tag, ohne Rückflug bin ich da gut drunter geblieben.
Skandinavien bleibt halt ein teueres Pflaster, fast jeder Einkauf kostete mehr als 40€ und reichte für ca. 2 Tage. Im Baltikum hätte ich wohl 3x so lange mit dem Budget reisen können.

Gesehene Tiere

1 Elch (da hätten es gerne mehr sein dürfen)
1 Braunbär
1 Fuchs
1 Vielfraß
2 Pottwale
1 Delfin
2 Frösche
1 Dino
1 Hase
2 Rehe (noch in Deutschland)
1 Krokodil (auf dem Vorderrad)
1 Maus
Über 100 Huskies
Mehrere Kuh- und Schafherden
Fische leider nur in dargestellter Form, oder auf dem Teller, dort aber umso schmackhafter!
Mehrere Eichhörnchen
Endlos viele Vögel (Darunter Seeadler, Storch, Möwen)
2-300 Rentiere
6524252 x10²³²³ Mücken!!!

 

 

 

 

Wetter

Vielleicht nicht ganz so spannend, auch nicht so aussagekräftig. Aber für mich ein guter Rückblick, manchmal hatte ich ja das Gefühl, ich fuhr wochenlang nur durch den Regen, eine Aussage, die hier einem Realitätscheck unterzogen wird.

Hierbei habe ich (erfahrene Meterolog_innen bitte weghören) drei Kategorien aufgestellt: Regen, Halb-Regen und Sonnig.
Dabei kann Regen auch Schneeregen mit fies kalten Temperaturen beinhalten, Halb-Regen heißt es hat maximal den halben Tag oder nur Etappenweise geregnet.
Sonnig hingegen steht für alle nicht-regnerischen Tage. Dabei muss nicht immer die Sonne geknallt haben, kann auch kalt und bewölkt gewesen sein, aber immerhin blieb es trocken.

Wie gesagt, nicht sonderlich wissenschaftlich, aber mehr Infos als diese drei Schlagworte habe ich nicht im Tagebuch festgehalten. Ist auch nicht ganz so wichtig, im Nachhinein bleiben immer die Sonnentage in Erinnerung, die Stunden die man halb erfroren und durchnässt sich durch die Botanik gequält hat werden erfolgreich verdrängt. Ist vielleicht auch besser so, sonst würde ich nie wieder so eine Tour in Angriff nehmen.

Von 72 Tagen Tour waren:

Sonnentage 42
Halb-Regen 10
Regen 20
Gegenwind-Tage 4 (Sowohl sonnig, wie auch windig. Diese sind mir beim Radfahren besonders in Erinnerung geblieben, da extrem anstrengend. Gegenwind ist wirklich das schlimmste beim Radfahren, dann lieber durchgängig Regen. Mit Rückenwind dagegen fühlt man sich wie ein Ferrari.)

Gab also doch einiges an Regen. Aber gemessen daran, dass das Reiseziel nun mal nicht Portugal, sondern Nordeuropa war, gar nicht mal so schlimm. Hatte im Vorhinein Reiseberichte gelesen wo Menschen von zweiwöchig durchgängigem Regen geschrieben hatten. Meine längste durchgängige Regenphase war hingegen 4 Tage. Reicht aber auch, dann wird das allabendliche Zeltaufbauen, sowie die Entledigung der nassen Klamotten doch zur Tortur.

Damit ist die meine Sommerreise 2017 abgeschlossen. Ich danke allen Personen, die mitgelesen und mitgefiebert haben. Auch über zahlreiche aufmunternde Emails via dem Kontaktformular habe ich mich sehr gefreut. Für mich war dies wirklich eine unglaublich intensive Reise, die meine kühnsten Erwartungen beim Planen weit übertroffen hat. So schnell werde ich eine Reise von so langer Dauer sicherlich nicht wieder machen können, nichtsdestotrotz habe ich für 2018 schon genug Pläne wo mein Rad mich hinbringen könnte. Es bleibt spannend!