26.7.2014 Nikkaluokta -> Kebnekaise Fjällstation

Nach den 2 Hüttenwochen in Nordschweden wurde es Zeit für die Kungsleden-Tour. Mich juckte es total in den Füßen, gut dass es endlich losging. Eine Vielzahl Sorgen hatte sich durch das überdurchschnittlich gute Wetter der letzten 2 Wochen zerstreut. Die Softshell-Jacke habe ich meiner Mutter mitgegeben, auch das langärmlige T-Shirt. Das Wetter war irre, und sollte es auch bleiben. Perfekt Bedingungen, besonders im Vergleich mit der Vielzahl der Horrorberichte aus diesem Forum, wo es mehr Wasser als Grashalme zu geben schien.

26.7.2014 Nikkaluokta -> Kebnekaise Fjällstation

Gepackt, geduscht und einsatzbereit ab ins Auto. Meine Mutter fährt mich bis Nikkaluokta, um dann zurück zum Flughafen zu flitzen und die Heimreise anzutreten. Ich habe die Waage an der Hütte genutzt und musste ganz schön schlucken: 23,5kg zeigt sie mir an und damit doch ein wenig mehr, als bei meinem Trip in Israel, und da kam das Gewicht wenigstens durch 3,5L Wasser zustande, die im Laufe des Tages verschwanden. In Schweden hingegen nur einen knappen Liter zu trinken dabeigehabt. Naja, wird schon schiefgehen, erst mal loslaufen.


Los gehts!

Das anfängliche Stück lässt sich wunderbar laufen, da sind Forstwege in Deutschland ja unwegsamer.


Wanderautobahn

Nach nur einer Stunde komme ich am 6km entfernten Fähranleger an. Auch wenn ein Lapdonalds Rentierburger was Feines wäre, entscheide ich mich dazu ein wenig Gewicht abzubauen und genieße mein Knäckebrot!


Blick auf das Kebnekaisemassiv

In der Sonne sitzend wird es richtig warm, gut das man die Füße in den wunderschönen, Türkis schimmernden, See eintunken kann und mit Blick auf das Kebnekaise-Massiv entspannen kann.

Der weitere Weg zur Kebnekaise Fjällstation ist recht ereignislos. Der Weg bleibt gut, lediglich die letzten 4km werden zur Tortur, da sich das Rucksackgewicht und die weite Strecke bemerkbar macht.


Blick auf die Kebnekaise Fjällstation und den Schnee-Gipfel des Kebnekaise

Die Ausmaße der Fjällstation hatte ich zwar gelesen, trotzdem zog es mir fast die Schuhe aus, diese mit eigenen Augen zu sehen: Bohlenwege, garniert mit Wegbeleuchtung, die 2 riesigen Hauptgebäude und der hässliche Funkmast sind schon ein Erlebnis.

Da ich mich jedoch richtig kraftlos fühle und nur dank eines Snickers langsam wieder zu Kräften komme, zieht es mich nach einer Pause weiter, um einen schönen Zeltplatz zu finden. Vor der Fjällstation schien jeder m² mit einem Zelt besetzt worden zu sein, und auch danach sah es eher nach Rock am Ring, als nach lappischer Wildnis aus.


Jeder Fleck belegt

Doch auch diese Zeltkolonie endete sehr abrupt und 1km hinter der Station finde ich einen tollen Platz mit Frischwasserversorgung und ohne Nachbarn.


Dann lieber meine Einsamkeit!

Schnell das Zelt aufstellen, Abendessen zu mir nehmen und ab auf die Isomatte. Schön zu sehen wie die Berge im Schatten versinken, als die Sonne hinter dem Kebnekaise versinkt. Dunkler als das wird es aber auch die gesamte Tour nicht mehr.

Ich habe mal wieder den klassischen Anfänger-erster-Tag-Fehler gemacht: Zu weit gelaufen, zu schnell, nicht genug gegessen und mich dadurch richtig überarbeitet. Hier also auch nichts anderes, als mein erster Tag auf der Israel-Tour 😉
Sorgen hatte ich mir vor Tourantritt über die “Wanderautobahn Kungsleden” gemacht und heute schien diese Sorge mehr als berechtigt: 119 Leuten bin ich auf dem Weg (Hütten nicht mitgezählt!) begegnet, ein Erlebnis dass ich so schnell nicht wieder brauche. Zum Glück nimmt diese Personenanzahl in den folgenden Tagen deutlich ab.

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