[Biking] – Israel 2019
[Tag 11] Ruhetag in Eilat
9. Dezember 2019: Ruhetag in Eilat. Schnorcheln im Roten Meer
[Vorwarnung: Heute blieb die gute Kamera im Hostel, deswegen gibt es nur qualitativ minderwertige Handy-Aufnahmen. Morgen gibts wieder richtige Aufnahmen 😉 ]
Mein erster voller Erholungstag in Eilat birgt leider das exakte Gegenteil: Stress.
Ich hatte gestern nur für eine Nacht das Hostelbett reserviert, nun finde ich raus, dass das Hostel für die kommende Nacht vollständig ausgebucht ist. So heiβt es Lokalität wechseln. An sich kein Problem, das neue Hostel ist auch um die Ecke, es nervt aber ganz schön alle Taschen wieder zu packen und aufs Rad zu wuchten.
Nun, als dies erledigt ist, kann ich mit dem Erholen endlich anfangen.
Dafür fahre ich heute bis zum Coral Reef Beach. Zwar latze ich 25 Shekel (~6,5€) für eine Leih-Schnorchelausrüstung und auch der Zutritt zum Strand selber kostet 35 Shekel. Aber dafür bin ich dann am Strand mit einem wunderschönen Korallenriff direkt an der Lagune. Zwei Ponton-Brücken führen raus bis hinters Korallenriff und dann kann man wunderbar am Riff entlang schwimmen.
Die Artenvielfalt ist atemberaubend. Es gibt Momente, da habe ich sicherlich über 3-4000 Fische im Blickfeld. Groβe Fischschwärme ziehen an mir vorbei, derweil beobachtet man neben winzigen Fischchen in Neonfarben die knapp 1m großen Papageienfische beim Knabbern. Reglos verharre ich minutenlang über einem Pärchen Clownsfischen, die aus ihrer Anemone rein- und raus schwimmen. Dutzende verschiedene Fischarten kriege ich zu Gesicht. Und da das Wasser nicht kalt ist, kann ich auch mal 10 Minuten über einem Stück Riff verharren und den Fischen bei der Arbeit zuschauen. Immer wieder muss ich mir vor Augen führen, dass es nun Mitte Dezember ist und ich IM MEER SCHWIMME! Bin ich froh diesen Urlaub angetreten zu haben.
Selbst einen Feuerfisch kriege ich zu Gesicht, als ich vor etwa 15 Jahren das letzte Mal an einem Riff in Ägypten schwimmen war, hatte Mama die fantastische Idee, ausgerechnet diese Fischart berühren zu wollen, weil “der hat da so still verharrt und ist nicht weggeschwommen”… Warum wohl, als hochgiftiger Fisch?
Ich verbringe an diesem Nachmittag bei zwei Tauchgängen jeweils weit über eine Stunde im Wasser. Der Eintritt hat sich also voll gelohnt.
Als abends die Sonne hinter Wolken verschwindet, mach ich mich auf den Rückweg zum Hostel.
Einen Zwischenstop lege ich bei der Touristeninformation ein, um mir ein paar Infos zu meiner weiteren Route einzuholen. Die Wände der Touristeninformation sind von unten bis oben mit gefüllten Bücherregalen verstellt. Diese enthalten mehrsprachige Literatur, die Tourist*innen am Ende ihres Urlaubs in Eilat gelassen habe. Große Augen mache ich beim DIN A3 großen Bildband „der Brüsseler Flughafen“. Das Buch wiegt bestimmt 8kg und wurde laut Aussage der Mitarbeiterin allen Ernstes von einem Touristen nach Israel geschleppt. Plötzlich fühlen sich meine Ortliebtaschen leichter an als die vergangenen Tage. Verrückt!
Zurück im Hostel bereite ich mir einen großen Topf Nudeln mit Würstchen und Gemüse zu, so viel gar, dass ich morgen Abend nicht kochen muss. Ansonsten freunde ich mich mit einer der vielen Katzen an, die hier durchs/ums Haus streunen. Forsch ist sie, selbst mit viel “Husch, husch” und Fuchtelbewegungen kommt diese hier bis an die Gabel heran.