[Tag 7] Wakhan-Tour bis Hisor

14. Juli 2019: Von Khorogh per Jeep durchs Wakhan-Tal bis Hisor (Tag 1 von 2)

~250 Kilometer per Jeep.

Frühes Frühstück mit Blischka auf der Terrasse. Kurz vor 8 Uhr bin ich fast bereit zur Abreise, da kommt schon mein gebuchter Jeep um die Ecke. Ein süßer Chevrolet Niva des Fahrers Akbar. Nach dem Einladen wäre noch mehr als genug Platz für eine 3. + 4. Person gewesen, aber nun ja, es hat sich auf mein Gesuch im Touristenbüro niemand mehr gemeldet.

Schnell sind wir abfahrbereit, fahren noch zur Tankstelle um die Ecke, damit ist der Jeep gerüstet für alles was da kommen möge. Akbar sprach leider sehr wenig Englisch, wir haben uns mit Hand und Fuß mehrheitlich unterhalten, aber ich bin mir sicher, dass er nach 2 Tagen mit mir auch keinerlei Bedarf mehr dafür hat, den Satz “Stop, I want to take a Photo here” zu hören. 😉

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Kurz hinter Khorogh, grüne Dörfer in Afghanistan

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Der Weg auf afghanischer Seite ist katastrophal. Der linke Truck fährt tatsächlich gerade, der rechte scheint wohl den Motor von Wasser befreien zu müssen.
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Da wo die Ufer nahe zusammenrücken schießt das Wasser mit Gewalt hervor

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Zu Beginn der Reise kamen mehrere Polizei-Checkpoints, die einiges an Zeit gefressen haben. Und so ruhig und gelassen Akbar vor den Beamten war, um so leidenschaftlicher regte er sich über “Militaria, Militaria” und “Birokrazia” auf, wenn wir wieder im Wagen saßen. Als er von meiner weiteren Route erfuhr, meinte er gleich, dass in Kirgistan ich keine Probleme mehr dahingehend haben werde, aber hier in Tadschikistan wäre das alles viel zu stark militärisch geregelt. Das deckt sich mit den Anekdoten, die mir meine Mitwanderer gestern im botanischen Garten erzählt haben, diese haben auch ordentlich auf den Präsidenten geschimpft.

Sobald wir aus Khorog raus kamen fuhren wir auch wieder am Panj entlang. Der sah zu Beginn der Autofahrt auch nicht anders aus als ich es von der Radtour her kannte. Sehr wild rauscht der Fluss durch das eng gedrängte Tal, beide Hangseiten sind nur einen Steinwurf entfernt.

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Sonntag ist Match-Day!

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In den afghanischen Nebentälern blitzen bereits die hohen Berge durch
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Wechselhafter Straßenbelag

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Dann aber weitete sich das Tal auf und es kommen immer mehr schneebedeckte Berge zum Vorschein. Da die Straße sich an den Hang auf tadschikischer Seite schmiegt sieht man natürlich die Berge in Afghanistan deutlich besser, dort kann man auch weiter in die Nebentäler schauen.

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Nun kommen langsam die hohen Berge in den Blick

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Die ersten Blicke in den Hindukusch

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Schon bald nach dem Losfahren merkte ich, das Anschnallen in Tadschikistan höchstens optional ist. Durch die zumeist überladenen Autos gibt es sowieso nicht genug Gurte für alle Insass_innen, doch selbst wenn es die gibt, wird das komplett vernachlässigt. Nun, das Fahrtempo war nicht sonderlich hoch, und wenn ich auf den reißenden Fluss neben dem Beifahrerfenster schaute, da überlege ich, ob es im Crash-Fall nicht besser ist, schneller aus dem Auto rausspringen zu können.

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Die ersten Auto-Touristen, hier aus Fürstenfeldbruck
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Diese Overland-Vehikel sind schon beeindruckend, fahren möchte ich die nicht müssen.
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Grenzübergang nach Afghanistan nahe Ishkashim.
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Dort findet in der Mitte einmal wöchentlich ein Markt im Niemandsland statt, sofern die politische Lage dies zulässt.

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Allgegenwärtig auch hier: Der tadschikische Präsident
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Es wird immer alpiner.

Neben zahlreichen Fotostops kann ich Akbar auch dazu überreden ab und an ein paar Anhalter*innen mitzunehmen, da in jedem Dorf Leute an der Bushaltestelle stehen und ein paar Dörfer weiter wollten. Ein Ehepaar samt knuffigen Baby können wir so zu ihrem Ziel drei Dörfer später mitnehmen, und Akbar hat so auch jemanden zum Quatschen.

 

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In der Ferne die richtig hohen Berge, bereits über 6000m.

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Blick auf die großen Berge voraus. Links dürfte tatsächlich Peak Karl Marx sein, auf den ich später noch zu sprechen komme.

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Allein für den Ortsnamen hat sich die Tour gelohnt.

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Dünenbildung. Die Straße wird extrem sandig, gut das ich hier das Rad nicht durchschieben muss

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Der erste richtige Stop war Yamchun, wo wir von der Hauptstraße abgebogen sind und auf einem schmalen Pfad mit dem Auto den Berg in Serpentinen erklommen haben. Während sich unser Jeep da langsam hochkämpft, muss ich dran denken dass ich ursprünglich mal geplant hatte, hier mit dem Rad hoch zu fahren. Nun, ich bin mir sicher nach etwa 200m wäre ich schlau genug gewesen das Rad abzusperren und wäre zu Fuß den Weg hoch. Denn vor uns lagen 7 Kilometer steile Bergfahrt.Und wie schlecht der Weg war kann ich mit folgendem Video verdeutlichen, es ging sehr steil und rumpelig bergauf:

 

 

Auf dem Weg hoch treffen wir einen deutschen Hitchhiker, der bereits oben gewesen war, nun wieder ganz runter gelaufen ist, nur um zu merken, dass unten keine Homestays sind. Da der nächste Bus erst wieder morgen fährt und er die Nacht überbrücken muss, freut er sich, dass wir ihn zum ersten Homestay mit hoch nehmen.

Nach fünf von den sieben Kilometern qualmt unser Auto so stark, dass Akbar auf einer Wiese angehalten hat und mit besorgter Miene unter die Motorhaube blickte.

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So war das nicht geplant.

Sein Vorschlag das Auto 5 Minuten abkühlen zu lassen wandelte sich nach 10 Minuten, er schlug mir vor das ich nun weiter den Berg hochwandere und er erklärt mir dann wo ich ihn beim Abstieg wieder finden kann. In der Hoffnung, dass er nicht nach Khorogh zurückfährt und nie wieder gesehen ist, trabe ich trotzdem beschwingt mit meinem kleinen Rucksack los. Die Temperatur hier oben ist angenehm trotz tollstem Wetter und schon bald komme ich bei dem Grund für diese Bergfahrt an: Hier oben liegt in bester Lage die Festung Yamchun. Diese steht exponiert auf einem Felsvorsprung und überblickt das ganze Tal.

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Yamchun-Festung
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Fantastische Blicke ins Tal

Die Festung wurde um 300 v. Chr. erbaut und ist dafür in einem bemerkenswert guten Zustand. Auf der 900x400m großen Anlage am Felshang (!!!) sieht man noch einzelne Räume und auch die Schießscharten sind gut erhalten. Das „Schloss der Feueranbeter“ hatte eine Bastion, Kaserne und zwei Übungsplätze, war also sicherlich für militärische Ansinnen erbaut worden. Auch 40 Wehrtürme waren für den Beschuss unten vorbeikommender Angreifer sicherlich ausreichend.

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Blick voraus in Reiserichtung
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Das Wakhan-Tal ist wirklich unfassbar schön

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Der Innenhof der Festung ist riesig.

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So verbringe ich einige Zeit damit es zu erkunden, zu fotografieren und den wahnsinnigen Ausblick ins Tal von hier oben zu bewundern. Der Blick kann aus dieser Vogelperspektive dutzende Kilometer weit wandern, ganz anders als in der Enge des Panj-Tals der letzten paar Tage. Kein Wunder, erstmalig bin ich doch auf über 3000 Meter angekommen. Mit der Höhe kommt aber auch ein heftiger Wind, weshalb ich doch irgendwann den Rückzug antrete. Doch hier oben wartet noch ein weiterer Stopp auf mich, weshalb es doch noch 2 Kilometer die Straße lang bergauf geht.

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Weiter Bergauf, ziel ist das rote Gebäude in der Bildmitte

Nach etwa der Hälfte der Strecke überholt mich der Chevrolet schon wieder, sammelt mich Akbar ein und so fahren wir gemeinsam weiter. Angeblich war ein Ende des Kühlschlauchs gerissen, doch Akbar hat den mit dem Messer eingekürzt und wieder aufgeschraubt, mal sehen ob das hält.

Am oberen Tal-Ende nun ein von außen unscheinbarer Gebäudekomplex, doch es geht hier eher ums Interieur. Drinnen liegen nämlich die heißen Quellen von Bibi-Fotima. Über 40° C heiß kommt hier das Wasser aus dem Stein und wird in eine Mischung aus Naturstein- und Betonbecken gelenkt. Das lässt sich auch mein Fahrer nicht entgehen und so stapfen wir beide ins heiße Becken. Nun, das Gefühl kennt jeder, der schon mal in eine zu heiße Badewanne gestiegen ist, wenn man erst mal drinnen ist wird’s angenehm. Die Quellen sind geschlechtergetrennt, besonders beliebt aber bei Frauen, da das Wasser angeblich Wunder verbringt, und besonders der Fruchtbarkeit dienen soll.

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Vor den Quellen
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Männerbecken

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Das Männerbecken besteht an zwei Seiten aus nackter Felswand, an allerlei Scharten schießt das Wasser aus dem Fels. Das Wasser ist etwa hüft-tief und nach einer Zeit doch sehr entspannend. Da wir aber doch ziemlich gekocht werden, machen wir uns nach 10-15 Minuten wieder auf den Weg zur Umkleide. Leider kriege ich von der Hitze gehöriges Nasenbluten (was sicherlich auch mit der Höhe zusammenhängt), aber der Besuch war es trotzdem wert. Beim Verlassen des Gebäudes schmeiße ich die verlangten 10 Somoni in die Box am Eingang, nur um dann gesagt zu bekommen dies sei die Spendenbox für Reparaturen und ich müsse nun noch mal ordentlich 10 Somoni am Empfang zahlen. Nun, ob 1 oder 2€ für ein solches Badevergnügen, schwamm drüber! Mögen die Quellen lange erhalten bleiben. Dem Reisebüchlein stimme ich da vollkommen zu, wo geschrieben steht „das Bad ist nichts für Sauberkeitsfanatiker, aber ein Erlebnis ist es doch.

Anschließend ging es weiter mit dem Auto, viel Zeit zum trödeln blieb nicht. Der Straßenbelag im Wakhan-Korridor bot wenige Möglichkeiten zum Rasen, für die ersten 120 Kilometer brauchten wir knapp über 3 Stunden mit den Checkpoint-Pausen. Dabei war der Straßenbelag aber noch gar nicht so schlimm wie erwartet, ich hatte ja aus dem Wakhan einiges an Horrorstorys gehört. Doch spätestens nach dem Besuch der Festung wurde der Weg doch deutlich schlechter. Viel Schotter die mit dem Fahrrad sicherlich weniger Spaß gemacht hätten, das Auto drückt es brav platt. Die sandigen Passagen waren nur kurz, dafür aber tief und hätten mit dem Fahrrad auf alle Fälle geschoben werden müssen. Vor allem war es aber eine wilde Achterbahn, wo man erst dutzende oder gar 100 Meter über dem Fluss war, nur um einen Kilometer später wieder am Ufer des Flusses zu stehen um dann gleich wieder steil anzusteigen. So freue ich mich umso mehr mit dem Jeep unterwegs zu sein und beglückwünsche mich dazu, es nicht mit dem Rad gemacht zu haben. Dies war eindeutig die bessere Entscheidung.

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Erneuter Blick auf die Festung Yamchun, auf dem Weg zurück ins Tal

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Aufgefallen sind mir heute eine Vielzahl suizidaler Tiere, sowohl Vögel wie auch Kühe die es nicht einsehen sich vor heranfahrenden Autos in Sicherheit zu bringen, wie auch große Hunde die laut kläffend unserem Auto hinterher gerannt sind, teilweise auch verdammt knapp vor die Motorhaube gesprungen sind. Bisher konnte Akbar aber jedes Mal gerade noch so ausweichen.

Nach Yamchun sieht man immer mehr hohe Berge auf afghanischer Seite, schließlich kommen nun die Ausläufer des Hindukusch-Gebirges in den Blick! Was ein Erlebnis, dass heute und morgen visuell vor mir ausgebreitet wird. Unglaubliche Berge aller Orten!

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In Vrang legen wir noch einen Stopp ein und ich laufe zu einer buddhistischen Stupa am Hang hoch. Diese beeindrucke fünfstufige Stupa wurde wohl im 7./8. Jahrhundert erbaut, als es wohl zahlreiche buddhistische Klöster im Tal gab, auch weil durch den Wakhan-Korridor ein Teil der Seidenstraße verlief, zu den Zeiten hieß der Wakhan-Korridor auch „Große Buddhastraße“. Die Stupa selber ist wenig spektakulär, vom Alter mal abgesehen, aber der Blick ins Tal entschädigt für die kurze Wanderung.

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Die Stupa

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Blick zurück

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Im Schatten wartet Akbar und der Jeep

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Hatten wir heute Morgen schon einen Adventure-Caravan aus Fürstenfeldbruck überholt steht nun bei meiner Rückkehr zum Auto ein Züricher Gigant vor mir. Was ein Panzer als Reisemobil, rückwärts einparken will man damit sicher nicht.

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Auf tadschikischer Seite fährt man nun relativ nah an zwei spektakulären Bergen vorbei, Pik Marx und Pik Engels. Von denen hätte ich gerne, schon ob des Namens, ein paar hochwertige Fotos mitgebracht. Da beide Berge aber ein wenig versetzt in der zweiten Reihe im Tal stehen und bereits die erste Reihe hohe Berge sind, gibt es leider keine Möglichkeit einen Blick zu erhaschen. Hier wünsche ich mich auf die afghanische Seite, mit dem veränderten Winkel hat man sicherlich einen tollen Blick auf die beiden Giganten  mit je über 6000 Höhenmeter. Der Reiseführer spricht von der „buchstäblich höchsten Ehrung, die den beiden Klassikern der kommunistischen Lehre je zuteil geworden ist“. Als ich noch plante mit dem Rad das Wakhan-Tal zu erkunden hatte ich vor in Richtung Pik Engels zu wandern. Da gibt es wohl einen ganz gut erhaltenen Pfad, der einen nach fünf Stunden Gehzeit zu einer Wiese am Fuße des Berges bringt. Wäre sicherlich ein langer Tag gewesen, 2x 5 Stunden, inklusive 1200 Höhenmeter. Nun fahren wir mit dem Auto unverrichteter Dinge vorbei.

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Hier müsste Peak Karl Marx zu sehen sein, leider erst in der zweiten Reihe.
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Was gäbe ich dafür, auf den Berg zu steigen und Peak Marx + Engels zu sehen.

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Beeindruckende Berge auf afghanischer Seite
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Und dahinter sind die noch höheren, komplett schneebedeckten Berge des Hindukusch.

Inzwischen sind wir auf 2800 Höhenmeter angekommen, also bereits 800 mehr als beim Frühstück. In Hisor ist für uns heute Schluss, hier empfiehlt mir der Fahrer ein Homestay wo wir beide die Nacht verbringen können. Das Haus ist gigantisch, außer Akbar und mir sind nur noch zwei Kirgisen als Gäste da. So kriege ich ein ganzes Zimmer für mich alleine, die anderen drei schlafen wohl im Gemeinschaftsraum.
Ich laufe noch zu einer Freifläche relativ nah der Talmitte, um das Bergpanorama um mich rum genießen zu können.

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Die hohen Berge in Bildmitte liegen alle über 6000m

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Weg zurück zum Homestay in Hisor

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Abends wird im Homestay noch mal richtig aufgetischt, Linsensuppe mit Karotten und Kartoffeln. Dazu gab es gebratene Aubergine, Salat und ein paar eklig fettige Stücke Hühnchen mit Pommes. Doch satt sind wir alle vier geworden, zudem kreiste eine sich magisch immer wieder füllende Kanne Choy rund um den Tisch. Im Hintergrund lief auf einem großen Fernseher allerlei russische Fernsehsender und die beiden Kirgisen folgten gebannt einer russischen Telenovela, die selbst GZSZ Oscarverdächtig erscheinen lässt.

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Der Essensraum im klassischen Pamir-Haus Design

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Anschließend liege ich noch mit einem Kindle in der Ecke, während ich mit halben Ohr der russischen Synchro-Version von Underworld lausche bevor ich mich ins Zimmer verabschiede. Akbar hat auf 6.30 Uhr Frühstück plädiert, ich vermute mal er will abends zeitig nach Khorogh zurück und da es bereits 22 Uhr ist mache ich mich nun schnell auf ins Bett.

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Mein Zimmer für die Nacht

IMG_20190714_213825Ich glaub, ich bleib heut lieber ungeduscht 😉

Generell hatte ich heute das Gefühl die Wakhan-Region ist noch mal einen Tick ärmer als was ich bisher in Tadschikistan mitgekriegt habe. Die Reaktionen der Bevölkerung sind verbunden mit einer gewissen Verständnislosigkeit, was ich hier als Tourist denn mache. Dies wundert mich, schließlich kommen doch einige Tourist*innen in den Wakhan-Korridor, die Bewohner*innen scheinen jedoch wenig von den Tourist*innen finanziell zu profitieren.

Morgen sollte es in noch entlegenere Teile gehen, ich bin sehr gespannt. Auch wenn die Jeep Reise eine Stange Geld kosten wird, bisher habe ich es nicht im Geringsten bereut. Auch merkte ich heute bei den Wanderungen wie platt meine Beine eigentlich noch sind, ich bin sehr froh heute nicht wieder aufs Rad gestiegen zu sein. So kriegt mein Körper noch ein bisschen Ruhe bevor es wieder ans kurbeln geht.