Tag 52: Kiruna

Letzter Blogbeitrag für länger! Erklärung folgt im Text! 

Der heutige Tag wird zum Entspannen, aber auch zur Vorbereitung auf die anstehende Wanderung genutzt.

Dazu muss ich sowohl mein Trekkingpaket, als auch meine Radtaschen genau durchgehen und überlegen, was im Hostel bleiben kann, und welche Gegenstände, die auf der Radtour dabei waren nun auch mit zum Wandern müssen. Schlafsack, Kochequipment, bestimmte Klamotten etc.

So verwandel ich das Hostel Zimmer in ein Schlachtfeld! 

Essen für 16 Tage! 

Rad bleibt im Hostel im Personalzimmer 

Was ist denn nun eigentlich der Plan?

Morgen geht es früh mit dem Zug nach Gällivare (da bin ich auf dem Weg gen Norden schon mit dem Rad durch gekommen) und dann mit Bus nach Ritsem. Dort beginnt unter anderem der Padjelantaleden (siehe Wikipedia – Artikel, den ich verlinkt habe), ein 140 Kilometer langer Wanderweg, der südlich an den Kungsleden angrenzt, den Markus und ich vor zwei Jahren begangen haben. Der Padjelantaleden führt einmal um den Sarek (erneut Wikipedia), Europas letzter Wildnis. Insgesamt habe ich vor rund 155km auf dem Padjelantaleden zurückzulegen, und von Ritsem nach Saltoluokta einmal um den Sarek zu laufen, wobei ich versuchen werde, für eine Tage auch in den Sarek vorzustoßen.

Ritsem links oben, Saltoluokta rechts oben, und deswegen geht es einmal gegen den Uhrzeigersinn um den Sarek. 

Von Saltoluokta geht es dann per Bus/Zug wieder zurück nach Kiruna, von wo aus der Rückflug stattfindet. Ich habe mir nun für die Wanderung etwa 16 Tage Zeit gegeben, mit Ruhetagen, Bergbesteigungen und ausreichend Fotopausen dürfte sich das zeitlich gut ausgehen.

Der Padjelantaleden ist recht gut ausgebaut, alle 10-20 Kilometer kommt eine kleine bewirtete Hütte, an der man kostenpflichtig übernachten kann und manchmal auch Proviant nachkaufen kann. Nach derzeitigem Stand habe ich aber mein Essen für die gesamte Zeit bereits im Rucksack und werde eher wild zelten. Auch wenn die Wege begangen sind, hat sich beim Wandern auf den Kungsleden gezeigt, dass man viel alleine sein kann, etwas dass ich mir vom weniger begangenen Padjelantaleden auch erhoffe.

Apropos Fotoausrüstung: Hier freue ich mich gigantisch, endlich meine richtige Kamera mit Wechselobjektiven wieder in Händen zu halten, und diese mit auf den Padjelantaleden nehmen zu können. Ich habe schwer mit mir gekämpft, als es darum ging, das Equipment für die Radtour einzupacken, viel zu gerne hätte ich da schon die bessere Kamera mitgenommen. Aber da sie viel Platz wegnimmt, sich nicht sonderlich über das ständige Gerüttel freut, habe ich mich dagegen entschieden. Zudem habe ich keine Position gefunden, wo ich die Kamera am Rad befestigen könnte, so dass sie geschützt wäre, aber zeitgleich schnell darauf zugegriffen werden kann. Und die beste Kamera der Welt bringt nichts, wenn ich erst einen Rollverschluss öffnen muss, und eine Plastiktüte aufknoten, bevor ich an die Kamera komme. Bis dahin ist der Elch bereits im Wald verschwunden.

So hatte ich mich für eine sehr günstige Kompaktkamera entschieden, die mit in die Lenkertasche passte. Und wurde damit zeitgleich zum größten Kritiker all der Fotos, die ich auf diesem Blog eingestellt habe. All die Probleme, die mit einer solchen Kamera einhergehen, haben mich genervt, allen voran der fehlende Dynamikumfang und Kontrast bei den Bildern. Der ständig zu dunkle Vordergrund, bei ausgewaschenem, überbelichteten Himmel macht mich wirklich fertig. Zum Ende hin habe ich immer öfters das Mobiltelefon genutzt, da dort die Kamera besser war. Ihr seht also, warum ich mich so darüber freue, endlich wieder die Spiegelreflexkamera in Händen zu halten. Sollten nun die Fotos schlecht werden, liegt die Schuld eindeutig bei der Person hinter dem Sucher, und nicht mehr an den Komponenten innerhalb der Kamera.

Der Padjelantaleden und vorallem der Sarek ist abgeschieden. Das bedeutet keine Straßen, keine Strommasten und nur wenig Personen. Das bedeutet vorallem, dass ich in einem 16 Tage langen Funkloch versinken werde. Darauf freue ich mich, auch wenn politisches Tagesgeschehen so in kompletter Ferne passiert. Es bedeutet aber auch, dass heute der letzte Blogpost sein wird, bis ich wieder zurück in Kiruna bin, in knapp zweieinhalb Wochen.

Danke an alle, die so fleißig mitgelesen und mitgefiebert haben, an die vielen Nachrichten und Aufmunterungen, die mich erreicht haben. Den Blog alle 2-4 Tage zu aktualisieren hat ziemlich viel Zeit verschlungen, aber wenn ich die Zugriffszahlen und das Feedback sehe, weiß ich, dass es sich gelohnt hat.

In diesem Sinne: Rucksack geschultert, auf ins nächste Abenteuer! 

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