31.7.2014 Brücke über dem Moarhmmajohka -> Ufer Alesjaure

Nach einer regenreichen und windigen Nacht erhalte ich das perfekte Weckerklingeln: Gestört wird mein Schlaf durch lautes Gebimmel und beim schlaftrunkenen Blick aus dem Zelt sehe ich 30 Rentiere, welche am Zelt vorbei vorbeiziehen. Also so schnell wie möglich raus gekrabbelt und zahlreiche Fotos gemacht!

Nach dem Zusammenpacken geht es über die Brücke und dann erstmal recht steil für 150Hm auf das Plateau und dort an 2 schönen Seen vorbei.


Endlich mal wieder kraxeln


Im Hintergrund sieht man schon den Regen!

Bei einer Pause finde ich ENDLICH ein Rentiergeweih, hatte ich doch auf dem gesamten Trip bisher die Augen danach aufgehalten. Nun ist ja nicht mehr weit nach Abisko, da kann ich das Zusatzgewicht ja auf mich nehmen. Am Talende sieht man die Regenwolken über Alesjaure ziehen und so steht noch ein Klamottenwechsel vor dem Abstieg an.


Blick nach Alesjaure

Im Alesjávri verliere ich, wie so viele vor mir, den Weg ein wenig, kann mich aber schnell auf die Quad-Spur schlagen.
Alesjaure Blick auf die Siedlung


Blick auf die Alesjaure-Hütte

An der Alesjaurehütte entschließe ich mich dazu, den stärker gewordenen Regen bei Cola und Schoki auszusitzen. Schon schön, in der Hütte zu sitzen und in Richtung Tjäktapass schauen zu können während der Regen langsam vorbeizieht.

Anschließend laufe ich noch 5km am Alesjaure entlang, bevor ich nah am See mein Zelt aufbaue.


Der ideale Zeltplatz


10min Später

Trotz wunderbarem Sonnenschein verbringe ich wegen den Mücken den Abend weitestgehend im Zelt.

Das Abendessen bestreite ich in voller Mückenabwehrkluft vor dem Zelt. Bisher hatte ich auf dem Trail nur äußerst wenig mit Mücken zu tun, so verzeihe ich diesen insektenlastigen Abend leicht. Während ich auf mein heißes Wasser warte, erschlage ich allein 46 Mücken, ein guter Grund um das Abendessen im Zelt zu mir zu nehmen.
Heute 23 Leute gesehen, man merkt also den Kungsleden wieder!

30.7.2014 Vistasstugan -> Brücke über den Moarhmmajohka (weiterhin im Vistasvaggi)

Nach dem Aufwachen und Zusammenpacken quatsche ich noch ein wenig mit einem Zeltnachbarn (es standen nur 3 Zelte auf dem gesamten Zeltplatz vor der Vistasstugan). Dieser lässt mich sein unglaublich leckeres, selbstgetrocknetes Elchfleisch probieren. Lecker, lecker, besser wäre es allerdings wenn ich es nicht mit meinem Frühstück, namentlich Schokopudding, gemischt hätte. 😀

Wetter ist heute erneut bewölkt, ein paar kurze Schauer gibt es auch. Diese sind jedoch selten länger und nur einmal stärker. Direkt hinter der Stugan geht es durch den Wald, hier muss man sich teilweise ganz schön durchquetschen, zudem bleibt einem die tolle Aussicht ins Vistastal verborgen.

Zum Tagesbeginn tun die Füße heute richtig weh, auch wenn sie gestern eigentlich weitestgehend Pause hatten. Da ich an beiden Füßen eine fette Blase an der Ferse und mehrere kleinere an den Zehen habe wird es ungemütlich.

Dann hält die Landschaft endlich, was versprochen wurde und nach tollen Blicken auf den mäandernden Fluss wird es langsam möglich, einen Fernblick zu erhalten.


Leider noch nicht wirklich reife Moltebeeren

Jedoch ist es heute echt empfindlich kalt, besonders verglichen mit den vergangenen Tagen. Erstmalig hatte ich in der Nacht gefroren und so laufe ich heute mit Fleecemütze durch die Gegend.

Am Ufer des Moarhmmajohka finde ich einige tolle Zeltplätze, und so mache ich heute nach nur 10km sehr zeitig mein Lager.


Am Moarhmmajohka

Der Abend wird mit einem überaus “erfrischenden” Bad im Moarhmmajohka gefüllt, welches wirklich empfindlich kalt ist. Erst am nächsten Tag sah ich, dass der Fluss direkt aus dem Gletscher oberhalb gespeist wird.


Endlich mal keine Nudeln.. Besonders lecker dabei die Tomatensuppe, die bei meinem Israeltrip gekauft wurde und seitdem durch die Gegend geschleppt wurde 😀


Lang lebe Compeed-Blasenpflaster!

Insgesamt bin ich heute nur 3 Personen begegnet und so genieße ich den Abend in Stille, bevor ich schnell im Schlafsack verschwinde.

29.7.2014 Nallo -> Vistasstuga

29.7.2014 Nallo -> Vistasstuga

Bin in der Nacht nochmal aufgestanden weil 3 Rentiere mit Glocken vorbeigelaufen sind, ansonsten war alles ruhig und ich schlafe mal richtig aus.

Kurz hatte ich mir überlegt, ob ich am Ende der Tour noch mal ins Karsavagge aufsteigen soll, auch andere Ideen wie das Ende der Tour in Laktatjakka statt Abisko werden durchgespielt. Schließlich entscheide ich mich aber dafür, wie bisher geplant weiter nach Abisko zu laufen. Dies bedeutet aber, das ich jede Menge Zeit habe und es ruhig angehen lassen kann. Der einzige Zeitfaktor bleibt der Rückflug, bis dahin ist es aber noch ein Weilchen.

Immer wenn ich plane loszulaufen, schaut es beim Blick aus dem Zelt nach Regen aus.


Igitt, da kann ich auch drinnen bleiben!


Frühstück im Zelt


Nallo beim Losgehen

Auch egal, so komm ich erst um 16 Uhr los. Das Panorama ist nicht ganz so wirkmächtig wie erwartet, da die Bergspitzen wolkenverhangen sind. Trotzdem wirkt die düstere Stimmung irgendwie beeindruckend.


Stellenweise doch recht feucht.

Auch wenn ein paar Teile des Weges im Wasser liegen und so recht matschig sind, sind die 8km bergab zur Vistasstugan schnell erledigt.


Blick in Richtung Vistasstuga


Letzter Blick zurück auf den Nallo

Auf dem Zeltplatz baue ich mein Zelt ab und komme sogar noch zu ein wenig Körperpflege im Fluss (gar nicht mal so kalt wie erwartet!)

Von den Leuten an der Hütte mal abgesehen bin ich heute keiner weiteren Menschenseele begegnet. Beim Abendessen ist dann der Moment erreicht, indem ich keine Tütennudeln mehr sehen kann! Hilft nichts, hab zwar noch zwei Päckchen Couscous dabei, ansonsten muss ich aber noch ein paar mal Nudeln verzehren.

28.7.2014 Sälka -> Nallo

Nach dem Aufwachen ist das Wetter erstaunlich gut, also erstmal das Zelt zum Trocknen stehen lassen und ab in den Trockenraum um die Klamotten zusammenzusammeln. Wie erwartet, ist nicht wirklich etwas trocken geworden. Zudem demotiviert der Stuvgard nachdem er auf meine Stiefel geschaut hat mit der Aussage: “Ah, Gore-Tex shoes, they won’t dry, even if your tour is another 7 days long”. Konnte ich so erstmal nicht beurteilen, hat sich zum Glück aber als Falschaussage erwiesen. Vielleicht wollte er ein wenig Werbung für seine leichten Trailrunners machen.

Was ich allerdings nicht hätte machen sollen: Frische Socken anziehen! Kaum waren die im Stiefel und kaum stand ich mit dem Körpergewicht auf den Einlegesohlen, presste es so viel Wasser aus ebendiesen heraus, dass ich sofort wieder nasse Socken hatte. Na toll, da bleibt nur die Hoffnung, dass sie im Gehen trocknen!

Wieder Aufbruch um 10, früher schaffe ich es einfach nicht! Da die letzten 2 Tagestouren für meine Verhältnisse überaus anstrengend waren, lass ich es heute ruhig angehen. Da ich die Besteigung des Kebnekaise auslasse habe ich mir einen Vorsprung herausgearbeitet, da begnüge ich mich mit dem kurzen Weg zum Nallo.

Also Abmarsch und damit auch endlich die Abbiegung weg vom Kungsleden. War schön bisher, jedoch recht viele Menschen unterwegs und nun freu ich mich auf den Nallo und das Vistasvaggi, welches schon auf Fotos hier im Forum außerordentlich vielversprechend aussah!


Weg von der Sälkahütte


Aber die Wegfindung ist nicht schwer

Am Anfang noch anstrengend den Berg hinauf ist es nach Ankunft in der Ebene recht angenehm. Die Blockfelder nehme ich langsam, ansonsten genieß ich den Blick auf diese deutlich alpinere Landschaft, koche mir im Windschatten eines großen Felsblocks Mittagessen und laufe am See entlang.


Endlich Mittagessen!

Endlich auch meine erste Begegnung mit einem Lemming, nachdem ich mir im Vorfeld der Reise so viele Sorgen über eine Lemmingplage und damit verbundene Trinkwasserverschmutzung gemacht habe. Dieses Tier wird seiner Art mehr als gerecht, attackiert erst meinen Schuh, als ich mich hinknie zum Fotografieren wird meine Hand zum neuen Objekt der Begierde auserkoren. Dumm wie Brot das Viech, wäre ich ein gefürchteter Fressfeind wäre es das mit dem Lemming gewesen, so hingegen kommen ein paar außergewöhnliche Fotos zustande.

Abenteuerlich wird es erst wieder kurz nach der Furt auf die Westseite des Flusses.


Die einfache Furtstrecke

Da muss ein Zufluss überquert werden, wobei man erst über ein Schneefeld läuft, dann auf die Steine im Wasser absteigt und von Stein zu Stein auf die andere Seite des Flusses hüpft. Ging alles einigermaßen, der Schock kam erst beim Blick zurück: Das Schneefeld war sicher 2m untertunnelt, das Wasser drunter floss auch ziemlich schnell und bei einem Einbruch wäre man vermutlich in den Zufluss geflogen. Keine schöne Aussicht, erst recht nicht, da dies meine erste “Schneebrücke” war. Nunja, lief ja alles ganz glimpflich.


Blick vor der Querung


Die gruselige Wahrheit nach Ankunft auf der anderen Seite

Auch wenn ich heute (in übermäßiger Vorsicht nach dem gestrigen Tag) dauernd “Regenhosen-Tango” spiele, bleibt das Wetter bis auf ein paar Tropfen gut. Nie dauert der Nieselregen länger als eine Minute, dann kann das ganze Regenequipment wieder ausgezogen werden.


Der erste richtige Blick auf den Nallo – Wunderschön!

2km nach der Flußkreuzung bin ich schon an der Nallo-Hütte. Bei bestem Wetter sitze ich vor der Hütte, dazu gibt es nette Gespräche mit zwei Rentnern aus Berlin und dem ods-User “derneueheiko”. Einfach mal 2 Std rumsitzen, Proviant essen und die Seele baumeln lassen ist deutlich angenehmer als das “Powerwalking” der letzten Tage.

Nach dieser Pause ist der Wander-Akku wieder voll und da ich eh nicht neben der Hütte campieren wollte, geht es noch ein Stückchen weiter am Nallo entlang. Der ist tatsächlich so beeindruckend wie auf allen Fotos, die ich bisher gesehen hatte, trotz der vielen Wolken.


Weiter gehts!


Nallo von unten

Zeltplätze gibt es genug am Fuße des Nallo, allerdings mache ich mir doch ein wenig Sorgen um einen möglichen Geröllabgang, bis ich einen wunderschönen Zeltplatz hinter einer Senke finde. Somit wäre ich im Falle eines möglichen Abgangs geschützt gewesen.


Gut geschützt hinter der Senke!


Mehr “am Fuße des Nallo” geht nicht mehr 😉


Blick Talabwärts

Als es anfängt zu regnen habe ich bereits im nahen Bach meine Socken gewaschen, das Zelt aufgebaut und mich heimelig eingerichtet. Da es erst früher Nachmittag ist, habe ich alle Zeit der Welt um Musik zu hören, am E-Reader zu lesen und zu mampfen.


Tütennudeln im Zelt!

Die Strecke heute war super, ich fühle mich wieder vollständig regeneriert und ich habe nur 15 Leute gesehen. Passend finde ich in einem meiner Ebooks noch das perfekte Zitat für den heutigen Tag:
Reisen ist ein bisschen wie vom Leben den Rücken gekrault zu bekommen!

Abends entdecke ich noch mein erstes Rentier vor dem Zelt, ansonsten gibt es außer dem rhythmischen Klopfen der Regentropfen auf das Zeltdach keine Auffälligkeiten. Und irgendwie macht dieser Sound den Aufenthalt im Zelt noch gemütlicher und solange es beim Weiterlaufen aufhört, ist das ja alles kein Problem.


Leider unglaublich hohe Iso, da es doch wirklich dunkel war und das Rentier nicht stillhalten wollte 😉

27.7.2014 Kebnekaise Fjällstation -> Sälka

27.7.2014 Kebnekaise Fjällstation -> Sälka

Auch wenn es mollig warm war im Zelt, habe ich trotzdem recht mies geschlafen. Immerhin hell, trocken und sonnig nach dem ersten Blick durch die Zelttür. Jedoch brauche ich einige Zeit beim Zusammenpacken, was sicherlich daran liegt, dass es am ersten Tag mit vollem Rucksack immer besonders tetris-eque ist 😀 . So komme ich erst um 10 Uhr los.


Weiter gehts


Kebnekaise in Wolken gehüllt

Flaches Stück bis zur Einbiegung ins Tal Richtung Singi. Lässt sich sehr gut und schnell laufen. Zusammen mit einer jungen Familie erlebe ich eine Szene wie aus Hitchcocks “die Vögel”. 3 Vögel attackieren uns dauerhaft im Tiefflug, vermutlich um von ihren Jungtieren abzulenken. Papa, Mama und ich finden es recht spannend, ihr Sohn hingegen ist stark verängstigt und verkriecht sich hinter seiner Mama. Interessanterweise bleibt deren Hund absolut entspannt, auch wenn die Vögel kaum 10cm vor seiner Nase vorbeizischen. War schon sehr beeindruckend, hätte man da den Wanderstock gehoben, wäre der Vogel mit großer Sicherheit dagegen geflogen, so nah kamen sie uns.


Kurzzeitig mal ein wenig anstrengender

Habe mich entschieden statt nach Singi und dann weiter nach Sälka zu laufen, gleich den Pass nach Sälka, vorbei am See auf 980m, zu nehmen.


Rechts geht es zum Aufstieg

Auch wenn der Aufstieg sicherlich beschwerlicher ist als der Weg untenrum entlohnt die Aussicht von oben alle Mühen!


Endlich oben!


Blick ins Tal

Schaffe es einen Adler beim kreisen zu beobachten und genieße den Blick runter nach Singi.

Auch komme ich so in ein nettes Gespräch mit 3 jungen Schweden, die von Abisko aus gestartet waren und als größtes Weh-Wehchen einen ordentlichen Sonnenbrand auf der Glatze aufweisen konnten. Auch nicht wirklich Lappland-typisch! 😀

Die 5km runter ins Tal gehen sehr schnell, häufig muss ich mich bremsen. Ursprünglich hatte ich vor, ins Sinnivaggi abzubiegen, aufzusteigen bis zu den Seen, dort zu übernachten und am nächsten Tag die Besteigung des Kebnekaise via dem Durlings Led in Angriff zu nehmen. Im Laufe des heutigen Tages hatte ich mir aber eine ordentliche Blase an der Hacke gelaufen (nicht eingelaufene Bergstiefel lassen grüßen), war noch richtig kaputt vom gestrigen Marsch mit dem vielen Gewicht und zudem gab es Wettermäßig zweifelhafte Angaben. Deshalb entschied ich mich weiter zu laufen in Richtung Sälka, der Kebnekaise läuft mir ja nicht weg.


Hier hätte ich zum Durlings Led abbiegen müssen.


Dann doch lieber geradeaus in Richtung Sälka

Nach Sälka sollten es 9km sein, so weit wollte ich nicht, einfach irgendwo auf dem Weg dorthin das Zelt aufschlagen. Allerdings laufe ich einer ordentlichen Regenwolkenwand entgegen, mache noch kurz Pause an der Schutzhütte zum Essen und hatte dann vor, nur noch einen Kilometer zurückzulegen um dann das Zelt aufzustellen. Genau auf diesem einen Kilometer holt mich jedoch der Regen ein.


Regen im Anmarsch!

Schnell den Rucksack hingeschmissen, Regenjacke angezogen und weitergestiefelt. Blöderweise lasse ich die Regenhose aus, in der Hoffnung dass der Sturm schnell vorbeizieht. Großer Anfängerfehler!

Der Regen will nicht aufhören, nach einer halben Stunde ist meine Hose so vollgesogen, dass meine Schuhe bis zum Schaft voll Wasser laufen. Innerlich verfluche ich mich für diesen blöden Fehler, stampfe aber missmutig weiter. Auch wird mir leicht unwohl, stehe ich doch recht exponiert mit 2 schönen Alutrekkingstöcken auf weiter Flur, während es blitzt und donnert. Hilft ja nichts, jetzt brauch ich auch nicht anfangen das Zelt aufzubauen, da kann ich einfach weiterlaufen. So komme ich schließlich doch noch nach Sälka und siehe da: Kaum sind die Hütten in Sicht, hört der Regen auch auf!

Wenigstens sehe ich heute “nur” 36 Leute (immer fleißig mitgezählt), also eine deutliche Verbesserung zu gestern.
Völlig aufgeweicht bei der Hütte angekommen gibt es erstmal einen leckeren Tee, dann baue ich das Zelt auf den “Delta-Flächen” auf.


Zeltplatz in Sälka


Traumhafte Aussicht!

Wahnsinn wie schnell die Pegel steigen, wie dreckig und aufgewühlt das Wasser aussieht. Schnell alles ab in den Trockenraum (gibt es ein adäquates Adjektiv für das Kriechen unter nassen Thermohosen, Trekkingsocken, Regenjacken und Schuhen außer: “Eklig”?) und dann ab zur Sauna, denn wenn ich schon fürs Zelten zahle, dann kann ich die Möglichkeit zum aufwärmen gleich mitnehmen!

Nach dem zweiten Saunagang kehrt die innere Wärme zurück und die Gespräche in der Sauna werden auch lustiger. Mein persönliches Highlight: Der schwedische Richter, der mir und 4 anderen deutschen Studenten (zufällig auch aus München) und 2 Franzosen mit Bezug auf die Fußball WM ein “Don’t talk about the ball” (im Stile eines “don’t talk about the war”) entgegenbringt. Mir als Fußballhasser grade recht, die deutschen Sportstudenten würden vielleicht doch lieber drüber reden.

Nach 21km gestern und 23km Wegstrecke heute bin ich erledigt, meine Blase am Fuß ist gewachsen ohne Ende und so genieße ich den Tagesausklang mit meinem Essen in der Hütte. Schon schön, nicht in der Hocke essen zu müssen, sondern gemütlich am Herd alles zuzubereiten. Gemütliche Gespräche bis 23 Uhr, dann einmal umfallen und bevor ich im Zelt überhaupt den Schlafsack zugezogen habe, bin ich schon längst eingeschlafen.

26.7.2014 Nikkaluokta -> Kebnekaise Fjällstation

Nach den 2 Hüttenwochen in Nordschweden wurde es Zeit für die Kungsleden-Tour. Mich juckte es total in den Füßen, gut dass es endlich losging. Eine Vielzahl Sorgen hatte sich durch das überdurchschnittlich gute Wetter der letzten 2 Wochen zerstreut. Die Softshell-Jacke habe ich meiner Mutter mitgegeben, auch das langärmlige T-Shirt. Das Wetter war irre, und sollte es auch bleiben. Perfekt Bedingungen, besonders im Vergleich mit der Vielzahl der Horrorberichte aus diesem Forum, wo es mehr Wasser als Grashalme zu geben schien.

26.7.2014 Nikkaluokta -> Kebnekaise Fjällstation

Gepackt, geduscht und einsatzbereit ab ins Auto. Meine Mutter fährt mich bis Nikkaluokta, um dann zurück zum Flughafen zu flitzen und die Heimreise anzutreten. Ich habe die Waage an der Hütte genutzt und musste ganz schön schlucken: 23,5kg zeigt sie mir an und damit doch ein wenig mehr, als bei meinem Trip in Israel, und da kam das Gewicht wenigstens durch 3,5L Wasser zustande, die im Laufe des Tages verschwanden. In Schweden hingegen nur einen knappen Liter zu trinken dabeigehabt. Naja, wird schon schiefgehen, erst mal loslaufen.


Los gehts!

Das anfängliche Stück lässt sich wunderbar laufen, da sind Forstwege in Deutschland ja unwegsamer.


Wanderautobahn

Nach nur einer Stunde komme ich am 6km entfernten Fähranleger an. Auch wenn ein Lapdonalds Rentierburger was Feines wäre, entscheide ich mich dazu ein wenig Gewicht abzubauen und genieße mein Knäckebrot!


Blick auf das Kebnekaisemassiv

In der Sonne sitzend wird es richtig warm, gut das man die Füße in den wunderschönen, Türkis schimmernden, See eintunken kann und mit Blick auf das Kebnekaise-Massiv entspannen kann.

Der weitere Weg zur Kebnekaise Fjällstation ist recht ereignislos. Der Weg bleibt gut, lediglich die letzten 4km werden zur Tortur, da sich das Rucksackgewicht und die weite Strecke bemerkbar macht.


Blick auf die Kebnekaise Fjällstation und den Schnee-Gipfel des Kebnekaise

Die Ausmaße der Fjällstation hatte ich zwar gelesen, trotzdem zog es mir fast die Schuhe aus, diese mit eigenen Augen zu sehen: Bohlenwege, garniert mit Wegbeleuchtung, die 2 riesigen Hauptgebäude und der hässliche Funkmast sind schon ein Erlebnis.

Da ich mich jedoch richtig kraftlos fühle und nur dank eines Snickers langsam wieder zu Kräften komme, zieht es mich nach einer Pause weiter, um einen schönen Zeltplatz zu finden. Vor der Fjällstation schien jeder m² mit einem Zelt besetzt worden zu sein, und auch danach sah es eher nach Rock am Ring, als nach lappischer Wildnis aus.


Jeder Fleck belegt

Doch auch diese Zeltkolonie endete sehr abrupt und 1km hinter der Station finde ich einen tollen Platz mit Frischwasserversorgung und ohne Nachbarn.


Dann lieber meine Einsamkeit!

Schnell das Zelt aufstellen, Abendessen zu mir nehmen und ab auf die Isomatte. Schön zu sehen wie die Berge im Schatten versinken, als die Sonne hinter dem Kebnekaise versinkt. Dunkler als das wird es aber auch die gesamte Tour nicht mehr.

Ich habe mal wieder den klassischen Anfänger-erster-Tag-Fehler gemacht: Zu weit gelaufen, zu schnell, nicht genug gegessen und mich dadurch richtig überarbeitet. Hier also auch nichts anderes, als mein erster Tag auf der Israel-Tour 😉
Sorgen hatte ich mir vor Tourantritt über die “Wanderautobahn Kungsleden” gemacht und heute schien diese Sorge mehr als berechtigt: 119 Leuten bin ich auf dem Weg (Hütten nicht mitgezählt!) begegnet, ein Erlebnis dass ich so schnell nicht wieder brauche. Zum Glück nimmt diese Personenanzahl in den folgenden Tagen deutlich ab.

2,5 Tage-Tour im Abisko-Nationalpark

Ein wenig wandern wollte meine Mutter auch, Zelt und weitere Ausrüstung hatte ich ja sowieso mitgenommen. Eine Zwei-Tagestour konnte ich ihr dann auch schmackhaft machen und so wurde die Route Abisko Touriststation -> Karsavaggestuga -> Aufstieg aus dem Karsavaggetal zur Abiskojaurestugorna -> Abisko Touriststation geplant.

Ich wollte zum Ende meiner Kungsledentour eh ins Karsavagge, es war also ne gute Gelegenheit die Gegend schon anzuschauen, zudem war es von Kiruna aus schnell zu erreichen.

Leider habe ich die Gehgeschwindigkeit meiner Mutter überschätzt und ihr mit dieser Tour sicherlich zu viel zugemutet, aber das nur im Voraus.


Eingang ins Karsavaggetal – noch recht waldig


Mittagspause


Übergang ins Kahlfjäll


Vogelsichtung aus nächster Nähe

Die Wanderung ins Karsavaggetal ging wunderbar und zum Tagesabschluss wurde es auch nochmal abenteuerlich: Die Furt zur Südseite des Tals war für uns beide die erste Flußkreuzung überhaupt, zudem haben wir es ca. 1km östlich der Karsavaggestuga versucht, da es dort einigermaßen machbar aussah.

Bei mir ging es einwandfrei, meine Mutter, die deutlich leichter und kleiner ist als ich, hatte es da schwerer. Nachdem ich jedoch meinen Rucksack auf der anderen Seite abgelegt hatte und zurück ging um ihr zusätzlichen Halt zu geben, hat es gut funktioniert.


Die Watstelle

Da es jedoch bereits 19 Uhr war, haben wir dann in Ufernähe das Zelt aufgebaut und den Abend ausklingen lassen.


Abendstimmung

Der nächste Tag wurde dann weitaus anstrengender als ich antizipiert hatte:
Der Aufstieg zu P1150 hat gut funktioniert, wir haben zwar einige Pausen machen müssen, aber der Weg war gut durch Steinmännchen gekennzeichnet (der Abstieg auch einigermaßen) und der Blick zurück ins Karsevagge war atemberaubend schön!


Blick vom Zelt zur Überquerungsstelle (links am Gipfel vorbei)


Blick zum Talende


Auf halber Höhe

Oben am “Gipfel” ein wahnsinnig schöner Blick in Richtung Alesjauretal und auf den Giron.


Blick zurück ins Karsavaggetal


Blick nach Abiskojaure, auf den Giron und in Richtung Unna Allakas


Abiskojaurestugan in weiter Ferne (quasi ein “Suchbild”)


Blick in Richtung Unna Allakas

Der Abstieg in Richtung Abiskojaurestugorna hatte es für meine Mutter jedoch in sich. Schon nach wenigen Höhenmetern hat ihr Knie die Belastung mit Schmerzen quittiert und fortan ging es im Schneckentempo den Berg hinunter. Im oberen Bereich ist der Abstieg sehr schön, da es über weitläufige Plateaus geht, teilweise noch über Schneefelder. Die untere Hälfte war jedoch recht matschig und die letzten 150Hm kämpften wir uns durch einen kleinen Birkenwald, welcher durch einen kurzen Regenschauer auch noch extrem glitschig geworden war.

Als wir endlich an der Abiskojaurestugorna ankamen hatten wir für die Übersteigung knappe 6std gebraucht, etwa 2std für Aufstieg und 4 für den Abstieg. Dies hatte meine Zeitplanung keinesfalls so vorhergesehen, schließlich war es von der Wegstrecke her nur ca. 7km.

An ein sofortiges Weitergehen in Richtung Abisko Turiststation war nicht zu denken und kurzfristig hatten wir überlegt an der Abiskojaurestugorna das Zelt aufzustellen. Bei dem herrlichen Wetter haben wir jedoch erstmal für ein Nickerchen im Gras votiert und sind dann gegen 19 Uhr von der Hütte aufgebrochen. Das Knie hatte sich soweit beruhigt, dass es kein stechenden Schmerz mehr abgab und meine Mutter auf ebenen Untergrund wieder einigermaßen schnell gehen konnte.


Regenbogen vor dem Giron

Da man im Abisko-Nationalpark außerhalb der ausgewiesenen Stellen nicht campieren darf, schleppen wir uns bis zum Zeltplatz 5km vor Abisko und bauen da um 23 Uhr noch schnell das Zelt auf. Somit ging ein richtig langer Tag zu Ende.


Kurz vor dem Zeltplatz

Am nächsten Tag sind wir schon um 5 auf, um 6 Uhr abmarschbereit und um 7.30 Uhr zum ersten Kaffee in der Abisko Turiststation und fahren danach wieder mit dem Auto zur Hütte in Kiruna.


Aufbruch in der Morgensonne


Im Canyon kurz vor Abisko


Angekommen!


Angekommen!

Insgesamt eine sehr gelungene Tour, auch wenn wir 2,5 statt 2 Tage gebraucht haben. Schade, dass meine Mutter sich mit ihrem Knie so quälen musste, nichtsdestotrotz haben wir tolle Ausblicke und das Wanderleben genießen können. Und ich kam wieder ins Training, einen schweren Rucksack zu tragen, da ich das meiste Zeug für uns beide geschleppt habe. Dürften knappe 18kg gewesen sein, leider deutlich unter dem Gewichtswert, den ich für meine Solotour zu stemmen hatte.

Auf und neben dem Kungsleden – Meine erste Tour in Lappland. Juli/August 2014

Auf und neben dem Kungsleden – Juli/August 2014

Nikkaluokta – Kebnekaise Fjällstation – Sälka – Nallo – Vistasvaggi – Alesjaure – Abiskojaure – Abisko

Auch wenn das Gebiet ausführlich in zahlreichen Reiseberichten beschrieben wurde, möchte ich trotzdem meine Erfahrungen hier mitteilen. Da es meine erste Fjälltour war, hoffe ich Input für andere Anfänger geben zu können und den Nordschwedenkennern zumindest ein paar Fotos bereits bekannter Gegenden zu präsentieren. 😉

Vor dem Reisebericht zum Kungsleden gibt es noch Impressionen von den Lofoten und einem Kurztrip im Abisko-Nationalpark.

Trip auf die Lofoten

Das Highlight der Hüttenwoche war ein dreitägiger Ausflug auf die Lofoten nach Norwegen. Eine beeindruckende Fahrt durch Norwegen und auf den Lofoten selbst hatten wir dann auch noch unglaubliches Glück mit dem Wetter.


Abends am Campingplatz


Fischfang


…und die Überreste

Ich bin alleine den Reinebringen hochgestiefelt um die obligatorischen Fotos zu machen. Eine anstrengende aber sehr lohnende Wanderung, zudem gab es auf dem Gipfel einen netten Schnack mit ein paar Studenten.


Da gehts nun rauf – der Reinebringen.


Wahnsinnsblick von Oben


Nur keinen Schritt nach hinten wagen.

Ein wenig im Meer schwimmen war auch drin und die faszinierende Landschaft hat es mir sehr angetan!


Hier ließ sich tatsächlich ganz gut schwimmen!

Abschließende Bemerkungen zum Israel Trip

Abschließende Betrachtungen

Abschließend möchte ich noch was zu den beiden Trails sagen:
Sollte jemand Interesse haben, diese Trails zu laufen, könnt ihr euch gerne bei mir melden, ich habe sowohl einige GPX-Tracks für die Strecke, wie auch eine 14-seitige, detaillierte Wegbeschreibung, die ich mir auf englischen Seiten zusammengesucht habe und die sicherlich bei der Wanderung hilft.

Zum Personenaufkommen: Wie ihr ja lesen konntet war es bei mir einigermaßen leer, der einzige Stau wurde vom Schul-Wandertag verursacht. 😉 Natürlich ist es keine Wanderung in Skandinavien, wo man tage- wenn nicht gar wochenlang alleine, fernab der Zivilisation unterwegs ist. Man kreuzt min. einmal täglich eine Straße und es gibt einige Dörfer und Städte in Nähe des Trails. Andererseits kann man so auch Proviant aufstocken und ist bei Verletzungen schnell in Reichweite möglicher Hilfe.
Alle wanderbegeisterten Israelis, welche ich getroffen habe waren unglaublich hilfreich, an einem interessiert und sprachen zumeist recht gut Englisch (außer die Ultraorthodoxen, bei denen kann man es aber auch mit Deutsch versuchen, welches ja einige Überschneidungen mit dem Jiddischen hat 😉 ).

Was sicherlich die meisten Wanderer stören wird ist der Müll, der rumliegt. Nicht überall, aber besonders in Zivilisationsnähe und auf den großen Picknickplätzen merkt man, dass es einfach keinerlei Bewusstsein dafür gibt, den Müll wieder mitzunehmen oder gar in die Vielfach aufgestellten Müllcontainer zu packen. Das schmälert ein wenig das Naturgefühl aber kommt nur an einigen Stellen vor, dort aber umso heftiger.

Als ich da war, waren die Campingplätze immer komplett leer, man sah zwar ein paar Tagesausflügler, hatte aber nachts den Platz für sich allein. Hat natürlich seine Vorteile, jedoch auch seine Nachteile. Wenn man nicht allein unterwegs ist, macht das sicherlich wenig Unterschied.

Beim ersten Trail hangelte man sich doch ein wenig von Wasserquelle zu Wasserquelle. Da die Flüsse durch zahlreiche Kühe kontaminiert sind, wäre es eine gute Idee einen Wasserfilter mitzunehmen, ansonsten muss man wie ich es gemacht habe, Umwege in Kauf nehmen um den Wasservorrat aufzufüllen.

Fasziniert war ich von der Pflanzen- und Tierwelt. Wo letzten Oktober die gesamten Golanhöhen verdorrt und vertrocknet aussahen, sprießte es jetzt überall, man lief die gesamte Zeit durch Blumenwiesen und sah allerlei Tiere. Das bestätigt mich darin, den Frühling als perfekte Zeit für diese beiden Trails zu bewerten, im Sommer wird es unerträglich heiß, im Herbst geht es aber man hat sicher nicht mehr die reichhaltige Pflanzenwelt und im Winter kann es auch gehen, wenn auch in den Bachbetten einiges mehr an Vorsicht aufgewendet werden muss.

Eine Erklärung zu den Fotos: Ich habe ja einige Fotos zu verwaisten Militäranlagen gemacht. Dies ist von den Israelis nicht gern gesehen und kann an der Grenze zu intensiveren Befragungen führen. Diesmal ist es mir nicht passiert, aber letztes Mal hat man stichprobenartig meine Fotos angeschaut bei der Ausreise. Also, entweder nicht fotografieren, oder die Fotos anderweitig nach Hause mitnehmen, euch fällt schon was ein. 😉 Vermutlich kann man es auch einfach erklären und wird damit durchkommen, meine Ideen sind nur dahin orientiert, einer möglichen Befragung aus dem Weg zu gehen.
Wenn man bei den Trailangels auf der Matte steht, sollte man vorher anrufen (ich habe es leider nicht getan) und speziell bei den religiösen Trailangels einen Gedanken an Shabbat verschwenden. 😉

Wie beschrieben hat mir der Golan-Trail deutlich besser gefallen, was nicht allein daran lag, dass ich dabei endlich mal was gegessen habe 😉 sondern weil auch das landschaftliche Panorama mir weitaus mehr zusagte. Vom Schwierigkeitsgrad würde ich den Yam leYam auch höher einschätzen, wobei beide nicht sonderlich schwer sind. Aber das sind natürlich rein subjektive Empfindungen.

Zum Ende noch eine Anmerkung zu meiner Ausrüstung.

Mein Zelt hätte es vermutlich nicht gebraucht, ein leichtes Tarp hätte gereicht. Ganz ohne Dach über dem Kopf würde ich aber nicht dorthin reisen, wie beschrieben kann es doch einige regenreiche Tage geben.
Auch bin ich froh das ich meinen guten Daunenschlafsack mitgenommen habe, speziell in den Golanhöhen war es Nachts sicherlich 6-7° kalt, tagsüber angenehme 20-23°.

Zum Spirituskocher ist ja bereits alles gesagt worden, kurzum: Vergesst es! 😀 Ich glaube aber fast, man könnte auch mit nem Hobo dort auskommen, wo ich überall war, gab es immer ein wenig Totholz, dann könnte man sich das Brennstoff-Schleppen sparen. Ob es überall erlaubt ist kann ich aber nicht sagen, keine Ahnung!

Ich habe mir nicht die Landkarte (Nr. 2 für den Yam leYam und Nr. 1 für den Golantrail) gekauft, sondern bin mit meinen Zusammenfassungen aus dem Internet und GPX-Tracks auf dem Handy sehr gut gefahren. Speziell der Golantrail ist sehr gut beschildert, man schaut bloß 2 oder 3x täglich aufs Handy um sich zu vergewissern, dass die Abbiegung jetzt korrekt war. Auch gab es auf dem Golantrail zahlreiche Hinweistafeln welche den kommenden Wegabschnitt detailliert dargestellt haben.

Die Wanderstöcke waren ein Segen auf beiden Trails, ich hätte es nicht ohne machen wollen, auch wenn es sicherlich gut möglich ist. Rückblickend hätte ich auch lieber Wanderschuhe gehabt, welche über den Knöchel gehen, um so das häufige Umknicken zu verhindern.

Regenjacke ist ein Muss, Regenhose oder Gamaschen kann man meiner Meinung nach aber daheim lassen.

Aufpassen mit Messern in Israel, da gibt es recht strenge Regelungen, wobei ich leider viele unterschiedliche Meinungen gefunden habe, was geht und was nicht. Ein Schweizer Taschenmesser sollte gehen, viel mehr würde ich aber nicht nehmen. Auch aufpassen das man Messer und Gaskartuschen etc. nicht mit in die Einkaufscenter nimmt, die haben vor jedem Laden einen Metalldetektor und das würde sicherlich zu langen Erklärungen führen.

Die absolute Ausrüstungsenttäuschung war das Trek n’ Eat Vollmilchpulver vom Globetrotter. Egal in welchem Verhältnis ich es angerührt habe, es hat einfach eklig geschmeckt. 🙁  Dann doch lieber Müsli mit Wasser oder Tee und ich spar mir in Zukunft das Zusatzgewicht 😀

Der Rest hat ganz gut gepasst, und auch wenn die ganze Ausrüstung zu schwer war (am Anfang mit allem Essen ca. 15kg + Wasser), war es doch gut zu transportieren. Die nächsten paar Trails werden zeigen, wo ich noch ein wenig Ausrüstungsgewicht abspecken könnte!

Aber es war jetzt keinesfalls so, dass ich mir auf der ersten Tour den Rücken gebrochen habe und einen unhebbaren Rucksack mitgenommen hätte.

Das war es jetzt soweit erstmal von mir, ich hoffe euch hat der Bericht gefallen und ich würde mich über Anmerkungen oder Fragen sehr freuen.

Grüße
Daniel

Dienstag, 1.4. Giv’at Yoav -> Tel Aviv

In der Früh hat mich der Hostelbesitzer dankenswerterweise zur Bushaltestelle am Ortseingang gefahren. Sein Rat “Der Bus kommt eh erst in einer halben Stunde, fahr halt per Anhalter”.

Gesagt getan und so bin ich nach ca. 8 Minuten total verdattert als eine brandneue Mercedes E-Klasse neben mir anhält und anbietet mich mitzunehmen. Auch will er, dass ich meinen Rucksack nicht in den Kofferraum sondern auf die Rücksitzbank werfe, angesichts des blütenweißen Lederbezugs eine gewagte Äußerung des Fahrers. Ich bin ehrlich, hätte ich so ein Auto, ich hätte keinen schlammigen, dreckigen Anhalter mitgenommen aber auch das ist Israel. In Serpentinen geht es daraufhin im Affenzahn (ca. 170 statt erlaubter 90km/h) den Hang hinunter und einmal um den See nach Tiberias. Ich nutze die 20 Minuten Fahrt, um noch ein paar letzte Blicke auf die Golanhöhen zu erheischen, bevor es mit dem Bus zurück nach Tel Aviv geht.

Die letzten 4,5 Tage gibt es dann das heilsame Konzept namens Strand, Falafel, Humus um richtig Kraft zu tanken bevor die Uni wieder anfängt und auch für einen Kurzbesuch bei einem Freund in Jerusalem ist noch genug Zeit.

Hier noch ein paar Impressionen:


Strand Tel-Aviv mit Blick auf Jaffa


Endlich ein wenig entspannen!


Ausblick von der Universität in Jerusalem auf Westbank


Ausblick 2


Mehane-Yehuda Markt in Jerusalem. Ähnlich wie der Carmel-Markt in Tel-Aviv sicherlich DIE Quelle um Essen vorm Trip zu kaufen 🙂


Brücke Jerusalem


Letzter Abend in Tel Aviv 🙁 (und ich will schon wieder hin 😉 )