Neue Website: Änderungen und Vorzüge

Informationen zum neuen Blog

Neue Website: Änderungen und Vorzüge

Huch?!?
Neue Webadresse, neues Design, was ist denn hier los?

Nun, all das werde ich in diesem Blogpost zu erklären.

Ich freue mich riesig über das Interesse an meinem WordPress-Blog. Über 5200 Besucher*innen gab es, die insgesamt fast 33.333 Klicks auf der Website hinterlassen haben. Ursprünglich wollte ich nur eine Basis für meine Radreise zum Nordkapp haben, eine Möglichkeit Freund*innen und Verwandten mitteilen zu können wo ich bin und was ich erlebe.

Da hatte mir noch niemand verraten, wie viel Spaß es macht über meine Touren zu bloggen. Endlich hatte ich einen geeigneten Ort um Geschichten von meinen Abenteuern zu teilen und euch an meinen Bildern teilhaben zu lassen. Der alte Blog auf wordpress.com-Basis war also ein Erweckungserlebnis: Gratis, leicht einzustellen und gut geeignet um mir die Grundlagen aufzuzeigen.

Allerdings waren damit auch einige Nachteile verbunden.
Leicht einzustellen hieß auch: Nicht genügend individualisierbar.
Gratis bedeutete: Der Speicherplatz war limitiert. Ganze 3 Gigabyte hatte ich zur Verfügung für all meine Fotos, die ich gerne im Blog vorzeigen wollte. Um diesen Speicherplatz nicht zu schnell zu füllen musste ich die Bilder klein und komprimiert hochladen.
Nun, das machte nicht wirklich was, schließlich vermochte mein Blog es nicht, die Bilder in mehr als 700 Pixel Breite darzustellen. Ursprünglich fantastische, hochauflösende, knackscharfe Bilder mit Details bis in die letzte Tanne am Horizont – nun leicht matschig, ein wenig unscharf und etwa so groß dargestellt wie ein Päckchen Butter.

Da auch der Speicher inzwischen auch zu 70% gefüllt war, machte es Sinn sich nach Alternativen umzusehen. Für mich war klar, dass ich WordPress als Blogsoftware beibehalte, schließlich hatte ich mir mühsam die Vorgehensweise beigebracht.

Da half also nur: Irgendwo Webspace und eine Domain kaufen und dann eine eigene WordPress-Website dort aufbauen.
Wenn ihr beim letzten Satz nur Bahnhof verstanden habt, keine Sorge: So ging es mir bis Dezember 2019 ebenfalls und ich werde euch keinesfalls mit mehr technischen Daten nerven.

Stattdessen will ich euch nun zeigen, was der Umbau auf diese Webseite für Veränderungen und Verbesserungen mit sich bringt. Diese werden sich hoffentlich in zukünftigen Reiseberichten vollständig einbinden lassen.

1. Bildspeicher: Ich habe nun knapp die 30-fache Speicherkapazität für Bilder und Medien zur Verfügung, so ist hoffentlich für längere Zeit kein Upgrade nötig.

2. Volle gestalterische Freiheit: Ihr werdet es bemerkt haben, das Layout sieht nun anders aus. Plötzlich kann ich selber bestimmen welche Schriftart mein Homepage-Titel hat. Ob das Archiv neben dem Blogpost angezeigt wird. Ob ein Artikel breit oder schmal dargestellt werden soll. Das bedeutet für mich zwar viel Ausprobieren in irgendwelchen Sub-Sub-Sub-Submenüs, aber auch die Möglichkeit, alles ganz nach meinem Geschmack einrichten zu können.

3. Bildgröße: Oben bereits angesprochen, auf dem alten Blog kamen meine Bilder nicht so zum Tragen, wie ich es mir wünsche. Da schleppe ich eine tolle Kamera durch die Wildnis, wende viel Zeit für die Bildbearbeitung auf und am Ende wird das Bild dann in geringer Qualität auf maximal 700 Pixel Breite verkleinert. Dies hat nun ein Ende und ist die angestrebte Hauptveränderung für den neuen Blog gewesen. In Zukunft werden Bilder größer, schärfer und in Top-Qualität eingebunden. Hier möchte ich euch mal die Änderungen im Vergleich zeigen:
So sah ein Foto auf der alten Website aus. 700 Pixel breit.

700 Pixel breit, wie auf dem alten Blog

So groß sind nun die Fotos standardmäßig auf der neuen Website. 1024 Pixel breit:

Hier nun mindestens 1024 Pixel breit

Jedoch, ich kann bei Bedarf die Fotos noch viel größer einbinden, wenn ich sie betonen will:

Aber auch deutlich größer darstellbar

Und dann habe ich gar die Möglichkeit Bilder auf die gesamte Größe des Browsers einzufügen. (Diese Einstellung hängt von der Größe eures Monitors und eures Browsers ab, aber ich kann maximal 4000 Pixel ausreizen.)

Oder gar gigantisch und Bildschirmfüllend

Da soll also mal wer sagen, die Bilder sind immer noch zu klein 😉 Und ich freue mich einfach, dass die Fotografien in einer Größe dargestellt werden können, mit der auch ich zufrieden bin…

4. Bildunterschriften: Hier kann ich nun automatisch die EXIF-Daten einblenden lassen. Dies sind die technischen Details die das Bild charakterisieren. Also mit welcher Kamera das Foto aufgenommen wurde, bei welcher Brennweite, welcher Blende, Verschlusszeit und welcher ISO-Wert eingestellt war. Ich hoffe die Foto-Fans unter euch freuen sich ebenfalls darüber.

Anstieg hinter Sary-Tash-(E-M5, 14mm, f/8, 1/320sec, ISO-100)

5. Eine neue Galerie: Beim Klick auf eine Bildersammlung werden diese nun ansprechender dargestellt, zudem ist eine Diashow eingestellt, die alle 7 Sekunden automatisch das Bild wechselt, jedoch jederzeit unterbrochen werden kann.

6. Eingeblendete GPX-Tracks: Ein neues Highlight für die täglichen Touren. Bisher fingen die meisten meiner Touren mit einem Screenshot aus meiner Navigationsapp an:

Bisherige Darstellung zum jeweiligen Tag

Darin war die Tagesstrecke und die Tagesstatistik zu sehen. Aber wirklich nachvollziehen konnte man nicht, wo ich mich gerade befinde. Das ändert sich nun, denn zu Beginn wird folgendes eingeblendet:

Tadschikistan Tag 16

Hier seht ihr den Track meiner heutigen Tour. Ihr könnt euch in der Karte frei bewegen, heraus- und hereinzoomen, die Umgebung erkunden. Zudem sind dadrunter die wichtigsten Daten des Tages in einem Diagramm dargestellt. Auch gibt es ein Diagramm mit Höhenprofil. Darin könnt ihr also immer sehen wo ich wohl besonders schnaufen musste weil es steil bergauf ging.

Und dann kommt danach im Blogbeitrag das hier:

Somit habt ihr die Möglichkeit zu sehen, wie die heutige Strecke sich in die Gesamtstrecke meiner Reise einfügt. Ihr erkennt also wie weit ich bereits gekommen bin, was die kommenden Tage ansteht, etc. Zudem auch hier die Möglichkeit mal herauszuzoomen und nachzuvollziehen, wo zum Teufel ich eigentlich bin.

7. 360°-Panorama: Ein langgehegter Wunsch, der jetzt technisch umsetzbar ist: Der Einbau von 360-Grad-Panoramen.Nun könnt ihr mit mir auf Berggipfeln stehen und den Blick schweifen lassen. Dabei kann man zoomen und durch den Klicken-und-Ziehen sich komplett in der Gegend umsehen. Am Besten sieht dies aus, wenn ihr links oben im Bild auf den Vollbildmodus wechselt. Nun wird es Zeit, dass ich auf zukünftigen Touren mehr 360°-Panoramen aufnehme 😉

Soweit zu den Neuerungen und Veränderungen.
Ich habe all meine alten Beiträge importieren können und ihr könnt alle alten Beiträge nun auch auf diesem Blog finden. Leider gibt es stellenweise ein paar kleinere “Unstimmigkeiten”, wo das alte Layout nicht (oder falsch) in das neue Layout integriert wurde. Besonders Vorschaubilder für die Galerien sehen sehr verschwommen aus, ich hoffe aber diese nach und nach ausbessern zu können und denke nicht, dass es beim Lesen zu sehr stört.

Webdesign und die Einrichtung der Website waren für mich ziemliches Neuland, das habe ich ja bereits beschrieben. Dies wäre ohne stundenlanges Testen nicht möglich gewesen. Immer wenn ich eine neue Funktion ausprobierte, passierte zumeist erst mal gar nichts. Daraufhin klapperte ich 30 Webseiten voll mit Hilfestellungen ab. Manchmal funktionierte es dann, vielfach aber nur so grob zur Hälfte. Mehr lesen. Viel fluchen. Manchmal wieder bei Null anfangen. Ein neues Plugin installieren. Mehr fluchen. Irgendwo ein Häkchen in einem Untermenü finden, welches man vorher nicht beachtet hatte. Und plötzlich funktioniert es wie gewünscht.
Und dann ging es auch gleich weiter zur nächsten Funktion. Knappe zwei Monate bastele ich jetzt all-abendlich am Blog herum. Es gibt noch vieles zu entdecken. Für jetzt bin ich aber zufrieden mit dem Funktionsumfang und gebe den neuen Blog somit der Welt preis.

Ein besonderes Dankeschön möchte ich an Markus von lustwandler.at aussprechen. Die Reise-Webseite von ihm und seiner Frau war der Ansporn endlich von meiner Gratis-Website auf eine Richtige umzusatteln. Und ich kann (und will!) es auch nicht verbergen, ihr Design stand für viele meiner Ideen Pate. Markus hat mich mit einer Engelsgeduld in zahlreichen Mails in die richtige Richtung bugsiert und massenhafte technische Fragen von mir beantwortet. Auch wenn mir bei der Hälfte seiner Antworten eher ein riesiges Fragezeichen im Gesicht stand und er ob meiner nicht vorhandenen PHP- und HTML-Fertigkeiten vermutlich häufig den Kopf auf die Tischplatte knallte, ohne seine Hilfe hätte ich vieles nicht hingekriegt. Vielen tausend Dank Markus! Euch lege ich allen fest ans Herz die Lustwandler-Website mal zu besuchen. Nur vergleicht sie dann nicht mit meiner, da kann ich nur verlieren 😉

Für die Zukunft heißt es: Alle neuen Abenteuer findet ihr nun hier auf diesem Blog. Der alte WordPress.com-Blog bleibt zwar Online, wird allerdings nicht mehr aktualisiert und dient nur noch als Umleitung hierher. In nächster Zeit beginne ich hier mit dem Bericht über meine Israel-Radreise im Dezember 2019. Dranbleiben lohnt sich also 😉

Und apropos Dranbleiben: Ich habe eine Facebook-Seite zu Longing for the Horizon erstellt. Folgt doch einfach der Seite, wenn ihr über neue Reiseberichte informiert werden wollt.
In Zukunft will ich noch einen Newsletter hier auf der Website einrichten, der euch per Email über neue Blogposts informiert. Sobald ich dazu komme, werde ich ich euch Bescheid geben.

Falls ihr technische Probleme mit der neuen Website feststellt, oder noch einen Verbesserungsvorschlag findet, ich freue mich gerne über eine Nachricht von euch, hier erreicht ihr mich: Kontakt!
Ansonsten fühlt sich die neue Seite noch ziemlich lahm an, was Ladezeiten angeht. Ich werde nach und nach versuchen, dies zu verbessern. Ich hoffe für den Beginn könnt ihr dies tolerieren und lasst euch davon nicht abschrecken.

So, genug geschrieben, viel Spaß mit dem neuen Blog.

Israel-Radreise 2019: Epilog

Nun, was bleibt mir zum Abschluss der Reise noch zu berichten?

Der erste Tag, am Strand von Tel Aviv.

Es war ein fantastischer Urlaub! Ich bin der Kälte in Deutschland entflohen, konnte nochmal eine richtige Radreise vor Jahresende absolvieren. Verglichen mit meiner Tour durch den Pamir war minimaler Planungsaufwand notwendig und es hat trotzdem (fast) alles geklappt.

In den Ruinen Tel-Meggidos
Ausgrabungsstätte Tel Susita

Für mich war es neu jeden Tag eine „Aktivität“ zusätzlich zum Radfahren zu absolvieren: Die vielen Besuche von Ausgrabungsstätten und Nationalparks oder der kurze Sprung ins Meer sorgte für gelungene Abwechslung. Es ist was anderes als jeden Tag stur auf der Straße zu verbringen. Da bietet sich Israel auch einfach an, wo sonst kann man auf so dichtem Raum so viele Ausgrabungsstätten besuchen?

Blick über den See Genezareth von Alons Balkon
Ankunft am Toten Meer

Dadurch dass Israel so klein ist, kann man viel vom Land in relativ kurzer Zeit sehen. Knappe 2,5 Wochen haben für eine Radreise einmal durch (/um) den kompletten Staat gereicht. Man hat also nicht das Gefühl nur einen verschwindend kleinen Teil des Landes gesehen zu haben. Auch ist Israel unfassbar abwechslungsreich, was Vegetationszonen und Klimazonen angeht. Berglandschaft rund um Safed und die Golanhöhen, touristische Großstädte am Mittelmeer, Wüstenlandschaft in der Negev, Landwirtschaft in Nähe des Gazastreifens, langweilig wurde es nie.

Wildzelten in der Wüste

Zwei Nachteile hatte diese Tour: Erstens ist Israel nicht das fahrradfreundlichste Land, sofern man nicht bereit ist auf Landstraßen unterwegs zu sein. Dadurch, dass das Land so klein ist, gibt es selten eine alternative Route zu einem Ziel, man muss sich eben auf die Landstraße begeben. Die Radinfrastruktur außerhalb der Ballungszentren an der Küste ist nahezu nicht vorhanden. Dafür hat man aber breite Seitenstreifen und auf dem Golan oder später am Toten Meer und in der Negev-Wüste ist das Verkehrsaufkommen auch mehr als erträglich. Auch die restliche Infrastruktur ist einwandfrei, es vergeht kein Tag ohne Einkaufsmöglichkeiten und bei Bedarf einem Hotel. Radgeschäfte findet man in den größeren Städten, ebenso gibt es einen effizienten Personenverkehr durch Busse, sollte das Rad doch irgendwann Schäden aufweisen.

Im Timna Nationalpark

Zweitens ist eine Radtour auf der Nordhalbkugel im Dezember ein waghalsiges Unterfangen. Ich hatte wirklich unglaubliches Wetterglück und bin mehrheitlich bei Sonnenschein und Temperaturen über 20°C durch die Gegend gefahren. Doch nur wenige Wochen nach meiner Rückkehr wurde Israel von schlimmen Stürmen gebeutelt und mehrere Menschen sind gestorben, teilweise weil sie auf Wanderungen von Flüssen fortgerissen wurden, in Sturzfluten und auch städtische Überschwemmungen gerieten. Winter in Israel ist also Wettermäßig ein Glücksspiel. Negativ für mich wirkte sich der frühe Sonnenuntergang aus. Von meinen langen Touren ans Nordkapp (Mitternachtssonne) und auf dem Pamir (auch da bis 22 Uhr hell) war ich es nicht gewöhnt, durch die Sonnenlichtstunden gehetzt zu werden. Aber um spätestens 16 Uhr musste die Übernachtungsmöglichkeit zumindest anvisiert sein, weil ab 17 Uhr war es dann auch dunkel. Normalerweise fahre ich auf Tour erst gegen 10 Uhr los, diesmal musste ich mich umstellen. Teilweise saß ich um 7, einige wenige Male sogar noch früher auf dem Drahtesel, einfach um genug Sonnenstunden zu haben, um Strecke zu machen. Verbunden mit den Zusatzaktivitäten wurde es manchmal etwas knapp. Ich hatte an einigen Tagen noch Energie übrig und hätte weiter fahren können, es war aber absehbar, dass ich dann im Dunkeln fahren würde. Dieses Problem kann ich aber nun wirklich Israel nicht als Reiseland anheften und es war mir ja auch im Vorhinein bewusst. 😉

Panorama Rotes Meer, Jordanien und Saudi-Arabien, Berg nahe Eilat (Klick vergrößert das Panorama)

Insgesamt habe ich auf der Tour 1240 Kilometer zurückgelegt und 14,5 Tage im Sattel verbracht.

Und sollte sich jemand für die Kosten interessieren:
Israel ist kein günstiges Land, besonders was Hotelübernachtungen und Restaurantbesuche angeht. Im Supermarkt sind die Preise ähnlich zu Deutschland, vielleicht ein paar Prozentpunkte teurer. Wildcamping war (außer in militärischen Sperrzonen) absolut unproblematisch, Campingplätze selber sind auch bezahlbar und auf deutschem Niveau.

Mein Flug mit Ryanair habe ich knapp einen Monat vor Abflug gekauft. Inklusive großem Handgepäck, einem Abgabegepäckstück und Radmitnahme habe ich 235€ bezahlt.

Im Land selber habe ich in 3 Wochen 580€ ausgeben.
Darin sind aber eine Simkarte (25€) und sieben Übernachtungen (190€, 2x Zelten, 5x Hostel) enthalten. Obwohl ähnlich lange wie mein Pamir-Urlaub hat somit mein Aufenthalt in Israel samt Flug weniger gekostet als die Flüge nach Tadschikistan.

Am Strand in Nitzam

Somit möchte ich nun zum Ende dieser Reise kommen: Ich kann jedem einen Trip in dieses faszinierende Land empfehlen. Macht euch selbst ein Eindruck, fernab der üblichen Berichterstattung in Deutschland und schaut euch das Land in seinen zahlreichen Facetten an. Ich hatte eine tolle Tour und habe mich sehr gefreut die Reise jetzt noch mal durch die Erstellung der Blogeinträge nacherleben zu können.

In diesem Sinne: Bis zur nächsten Reise, Kette rechts und immer genug Luft im Reifen.
Danke dass ihr virtuell mitgekommen seid!

[Tag 19] Rückreise Tel-Aviv – Berlin

[Biking] – Israel 2019

[Tag 19] Rückreise Tel-Aviv – Berlin

17. Dezember 2019: Packen und mit einigen Fiaskos zum Flughafen, dort dann den beschwerlichen Weg bis in den Flieger.

Und diese Rückreise hat es dann ganz schön in sich. Nachdem im Hostel alles gepackt ist, gönne ich mir noch ein leckeres Frühstück beim 24/7-Restaurant Benedict (dessen Berliner Filiale in Charlottenburg übrigens auch sehr empfehlenswert ist 😉 ).

Bestes Frühstück! (ZTE A2017G, 4.216mm, f/1.8, 1/750sec, ISO-100)
(ZTE A2017G, 4.216mm, f/1.8, 1/40sec, ISO-120)
(ZTE A2017G, 4.216mm, f/1.8, 1/60sec, ISO-126)

Anschließend wird das Rad für eine letzte, sehr knappe Tour auf israelischen Boden gesattelt. Zwei Kilometer geht es durch den dichten Stadtverkehr in Richtung Bahnhof.

Tel-Aviv im konstanten Wandel (ZTE A2017G, 4.216mm, f/1.8, 1/1800sec, ISO-101)
(ZTE A2017G, 4.216mm, f/1.8, 1/2000sec, ISO-101)

Davor allerdings halte ich an einem Radgeschäft, wo ich mich gestern bereits zwecks Fahrradkarton informiert habe. Den Karton konnte ich gestern auch gleich hinter den Papiertonnen verstecken, so wurde er heute nicht in der Früh von der Müllabfuhr einkassiert.

Bild von gestern, der den Goldschatz zeigt: Radkartons! (ZTE A2017G, 4.216mm, f/1.8, 1/120sec, ISO-105)
Der Fang des Tages. Ein großer Karton für mein Rad. Diesen hatte ich dann gestern hinter dem Papierlager versteckt, in der Hoffnung dass die Müllabfuhr ihn nicht mitnimmt. (ZTE A2017G, 4.216mm, f/1.8, 1/140sec, ISO-100)

Mit dem gigantischen Karton unterm Arm laufe ich dann zum Bahnhof. In Israel kommt man aufgrund vergangener Terroranschläge erst nach dem Gang durch einen Metalldetektor, bzw. nach der Durchleuchtung des Gepäcks, in den Bahnhof. Hier fangen meine Probleme auch gleich an: Ein Rad, 6 Taschen UND ein gigantischer Karton, damit will man mich nicht durchlassen. Erst nachdem ich mich vom Sicherheitspersonal zum Manager zum Station Manager durchprozessiert habe, darf ich endlich meinen Weg zum Gleis fortsetzen. Bedingung war allerdings, dass alle Radtaschen im Karton verschwinden. Und so zeigt sich spätestens nach der Liftfahrt zu den Gleisen ein gewaltiges Problem. Denn als ich den Karton herausheben will, brechen all meine Gepäckstücke durch den Kartonboden.

Der Karton war nämlich hinter den Papiertonnen am Radgeschäft zwar von der Müllabfuhr geschützt, dafür wurde der Boden wohl durch einen Regenschauer ordentlich durchnässt. Und nasse Pappe hat in etwa den gleichen Stabilitätswert wie Götterspeise, das ist euch sicherlich bewusst. Fluchend lade ich also die Gepäckstücke wieder aufs Rad und stehe nun mit einem gigantischen Karton am Bahnhof, wo nicht klar ist, ob ich diesen Karton überhaupt zur Verpackung nutzen kann.

Gepaart mit unfreundlichem Bahnpersonal und Verständigungsproblemen wird der Bahnhof in Tel Aviv zum Stresstest für mich.

Doch wenigstens der Zug bringt mich dann flott zum Flughafen. Angekommen am Terminal 3 finde ich heraus, dass der Ryanair Abflug jedoch am Terminal 1 stattfindet, anders als die Ankunft beim Herflug. Dort hin radeln kann man nicht, es geht durch einige Security-Zonen, lediglich ein Shuttlebus fährt zwischen den Terminals hin und her. Und da dieser Bus nur alle 20 Minuten verkehrt, quetsche ich mich alsbald mit meinem ganzen Gepäck und dutzenden anderen Reisenden in den Bus.

Am Terminal 1 angekommen zerlege ich in Rekordzeit vor den Toren des Terminals mein Rad. Nun, dieses Jahr bin ich ja geübt in der Zerlegung, in einer halben Stunde ist das Rad im Karton verschwunden. Dazu habe ich den Karton umgedreht, der trockene Deckel ist jetzt zum Boden mutiert, der nasse Boden ist jetzt notdürftig geflickt und hält hoffentlich mit viel Tape mein Fahrrad bis Berlin sicher im Karton.

Alles gepackt! Wenn ich gewusst hätte, dass dies reine Zeitverschwendung war… Deutlich sieht man wo der Karton nass geworden ist, ebenso meine Flickversuche mit Kabelbindern am Boden der Kiste. (ZTE A2017G, 4.216mm, f/1.8, 1/20sec, ISO-390)

Vor dem eigentlichen Check-In wartet eine Sicherheitsbefragung auf mich und im Gegensatz zu halbherzigen Fragen in Berlin, geht es hier gleich voll zur Sache. Als Alleinreisender blinkt sowieso gleich das Wort „Intensivbefragung“ in roten Lettern auf meiner Stirn, dem kommt das Personal auch nach. Es geht um meine gesamte Reise in Israel, um Glaubens- und Kongregationsfragen. Auch Kontakte und Familienverhältnisse im Land werden ausgelotet. Anschließend wird dann mein Pass von der ersten bis zur letzten Seite analysiert, wodurch schnell die Tadschikistan- und Kirgistan-Visa-Stempel ins Auge stechen. Ich darf also meine ganze Reise in den Pamir darlegen, werde auch dort zu Kontakten und meinen gewählten Reiserouten befragt. Als ich dies endlich zur Zufriedenheit offengelegt habe, kommt nun die Vorgesetzte an und das ganze Spiel beginnt von vorne, wobei hier augenscheinlich gecheckt wird ob ich mich konsistent verhalte, oder ihr andere/wortgleiche Stories erzähle.

Als dies endlich geschafft ist, geht es nun zur Gepäcksicherheit. Und die lässt nicht mit sich verhandeln, das Rad muss komplett der Kiste entnommen werden und vom Personal zu einem Sperrgepäckscanner gebracht werden. Währenddessen darf ich jede Ortlieb Tasche einzeln auspacken und der Inhalt wird visuell überprüft und zudem auf Sprengstoff gecheckt. Die Prozedur zieht sich also wirklich sehr lange hin, zum Glück hilft mir der Mann hinterm Scanner anschließend dabei, jegliches Gepäck sicher zu verpacken und mit den von ihm bereitgestellten 8 (!) Rollen Klebeband (von denen wir „nur“ 2 brauchen) kriegen wir das Rad auch wieder sicher im langsam zerfledderten Karton eingepackt. Ich würde schätzen, der Karton ist nun wenigstens stabiler als vor dem Check-In, besteht nur noch zu 50% aus Pappe und zu 50% aus Plastikband…

Inzwischen hat mich die Sicherheitsbeamtin von der Befragung wieder aufgegabelt, denn langsam muss ich mich auf den Weg zum Gate machen. Da ich selber noch durch die Sicherheitszone muss, macht sie Druck. Dabei war ich 4 Stunden vor Abflug am Flughafen, doch mit dem Terminalwechsel, einpacken und den ganzen Security-checks ist mein Zeitpolster nun gewaltig reduziert worden. Der persönliche Security-check vor dem Gate geht auch noch mal gewaltig ins Detail, wirklich alles wird auf Sprengstoff getestet, jedes technische Utensil einzeln begutachtet.

Bis ich dann endgültig am Gate angekommen bin und das Boarding zum Abflug über mich ergehen lasse war es ein äußerst stressiger, kleinteiliger und nerviger Nachmittag. Doch, wer kann es dem Flughafenpersonal verübeln? Israel hat leider mehr als genug Erfahrungen mit gewalttätigen Flugzeugentführungen und auch Flugzeugsprengungen gesammelt. Die lassen da also nichts mehr anbrennen. Wie amateurhaft und ineffizient kommt mir dagegen der Umgang mit dem herrenlosen Gepäck am Check-In in Berlin Tegel vor drei Wochen vor. Ich bin mich sicher am Flughafen Ben-Gurion in Israel wäre das Terminal in 3 Minuten evakuiert gewesen und das Gepäck innerhalb 5 Minuten gesprengt worden.

Der Rückflug verläuft ohne Zwischenfälle und die Beruhigung ist groß als ich in Berlin mit Gepäck und Fahrrad wiedervereint werde. Diese haben die Reise ebenfalls ohne Blessuren überlebt, was mich sehr freut.

Alles wohlbehalten in Deutschland angekommen (ZTE A2017G, 4.216mm, f/1.8, 1/30sec, ISO-436)
Alles wieder aufgebaut (ZTE A2017G, 4.216mm, f/1.8, 1/20sec, ISO-390)
Bis ich mit dem Aufbau fertig bin, ist das Terminal leer (ZTE A2017G, 4.216mm, f/1.8, 1/30sec, ISO-225)

Nun habe ich gefühlt den ganzen Tag in Flughäfen und im Flugzeug verbracht und so baue ich, obwohl es bereits Mitternacht ist, mein Fahrrad am Flughafen wieder auf und mache mich dann auf pedalbetriebenen Weg nach Hause, durch die kalte Berliner Nachtluft. Kaum Verkehr und viel Stille sorgen dafür, dass ich die letzten 13 Kilometer mit einem Lächeln hinter mich bringe.

Doch eine Überraschung hält dieser Urlaub noch für mich bereit: Nicht als ich in meine Straße einbiege, sondern (ungelogen!) 5 Meter vor meiner Haustür macht es plötzlich *pling* und ich kann keine Gänge mehr schalten. So knapp vor Ende ist also mein Schaltzug gerissen, der die Gangwahl am Lenker mit der Schaltung am Hinterrad verbindet. Nun könnte ich gewaltig frustriert sein, stattdessen komme ich aus dem Lachen und Grinsen nicht mehr heraus: Was habe ich dieses Jahr nicht alles erlebt, war mit dem Rad über den Maifeiertag auf dem Saale-Radweg unterwegs, hab die unwirklichen Mondlandschaften des Pamir-Gebirgs überquert und nun noch die Israel-Umrundung hinter mich gebracht.

Und der Schaltzug ist nicht im Pamir gerissen, wo ich zwar Ersatz dabei hätte, aber sicherlich 3 Stunden am Straßenrand gesessen hätte und am Rad gefummelt hätte. Auch nicht in Israel, wo ich den Ersatz daheim gelassen habe und stellenweise in der Wüste ja doch ein paar hundert Kilometer vom nächsten Radgeschäft entfernt war. Dort wäre der Schaltzug dann sicher an Shabbat gerissen, wenn alle Geschäfte geschlossen haben und die Busgesellschaften den Transport einstellen. Mit der Fahrt zu einer Stadt, der Reparatur und der Busfahrt zurück zum Ausgangsort wären sicherlich mehrere Tage verschwendet worden.

Stattdessen reißt mir der Schaltzug direkt vor der Haustür, wo ich das Rad nun sicher verwahren kann um mich dann im neuen Jahr ganz entspannt auf den Weg zur Selbsthilfewerkstatt zu machen. Das Karma ist mir also wohlgesonnen gewesen, ein fantastischer Abschluss zu einer solch eindrücklichen, spannenden und schönen Reise.

Es kommt noch ein Epilog-Beitrag zur Reise, wo ich Infos zu Kosten und den Highlights gebe. Dranbleiben!

Ankunft daheim! (ZTE A2017G, 4.216mm, f/1.8, 1/13sec, ISO-3248)

[Tag 18] In Tel-Aviv

[Biking] – Israel 2019

[Tag 18] In Tel-Aviv

16. Dezember 2019: Kurze Radtour durch die Stadt und nach Jaffa, ansonsten bleibt viel Zeit zum Entspannen.

GPX-Daten

Die übrig gebliebenen eineinhalb Tage in Tel-Aviv verbringe ich entspannt. Ich kenne mich gut aus in der Stadt und habe wenig Bedürfnis von einem Museum – oder einer Sehenswürdigkeit – zum Nächsten zu Hüpfen.

Fluss Yarkon (E-M5, 17mm, f/10, 1/200sec, ISO-200)

Eine Radtour durch die Stadt bringt mich in den Yarkon-Park, wo ich dem verrückten Verkehr auf den Hauptstraßen entfliehe.
Neben der Gedenkstätte für gefallene israelische Soldat*innen gibt es auch Mahnmale, die den Opfern terroristischer Anschläge gewidmet sind und sich im Park verteilen.

Yarkon-Park (E-M5, 14mm, f/10, 1/320sec, ISO-200)
Mahnmal für gefallene Soldat*innen und Opfer des Terrors (E-M5, 14mm, f/10, 1/200sec, ISO-200)

Anschließend geht es an der Promenade am alten Hafen entlang, der nun komplett zu einer Shopping- und Bummelzone umgewandelt wurde. Ich schaue den großen Wellen zu, wie sie gegen die Steine donnere, zudem lässt sich auf dem verlegten „Parkett“ wunderbar fahren.

Der alte Hafen Tel-Avivs (E-M5, 17mm, f/10, 1/250sec, ISO-100)
Stürmischer Seegang (E-M5, 33mm, f/13, 1/500sec, ISO-100)
Im Hintergrund die Brücke über den Yarkon, am ersten Radtag habe ich hier Fotos vom Fahrrad geschossen, als ich Tel-Aviv verließ. (E-M5, 19mm, f/10, 1/400sec, ISO-100)
(E-M5, 14mm, f/10, 1/200sec, ISO-100)
Perfekte Welle (E-M5, 14mm, f/10, 1/250sec, ISO-100)
(E-M5, 45mm, f/10, 1/640sec, ISO-100)
(E-M5, 45mm, f/10, 1/80sec, ISO-100)

Weiter geht es auf der Promenade bis nach Jaffa, wo ein leckeres Künefe (Kunafa)-Restaurant auf mich wartet. Das ist zwar schweineteuer, aber sein Geld wert.

Künefe mit Eis! (ZTE A2017G, 4.216mm, f/1.8, 1/160sec, ISO-100)

Dieser Eindruck setzt sich in der restlichen Zeit in Tel Aviv fort. Essen gehen ist wirklich ein verdammt teures Unterfangen, was in meinen Augen den Spaß in der Stadt auch mindert. Mit geschickter Planung lassen sich zwar Schnäppchen finden, wie bspw. ein 6 Shekel (=1,50€) Falafel-Sandwich, aber spätestens auf dem Markt wird dann das gesparte Geld wieder aufgezehrt. Und an normale Restaurants ist nicht wirklich zu denken, unter 20€ für ein Hauptgericht kommt man selten wieder raus.

6 Shekel Falafel! (ZTE A2017G, 4.216mm, f/1.8, 1/20sec, ISO-466)

Den Nachmittag verbringe ich am Strand, dank starkem Wind ist es zwar zu kalt zum Schwimmen, zudem ist das Meer weiterhin sehr aufgewühlt. Aber im Sand liegen und lesen ist eine fantastische Ersatzbeschäftigung.

Zwischenstop am Strand (ZTE A2017G, 4.216mm, f/1.8, 1/950sec, ISO-100)
(ZTE A2017G, 4.216mm, f/1.8, 1/11600sec, ISO-101)
Am Dizengoff-Brunnen, der nun nach langem Umbau wieder plätschert (E-M5, 24mm, f/5.6, 1/4sec, ISO-500)

So klingt mein letzter voller Tag in Israel entspannt aus, bevor morgen der Rückreise-Stress anfängt.

Das geschmackvolle frische Obst und Gemüse werde ich vermissen (ZTE A2017G, 4.216mm, f/1.8, 1/30sec, ISO-285)

[Tag 17] Nizam-Strand – Tel-Aviv

[Biking] – Israel 2019

[Tag 17] Nizam-Strand – Tel-Aviv

15. Dezember 2019: 54 Kilometer, 420 Höhenmeter vom Strand in Nizam zurück nach Tel-Aviv um die Israel-Rundfahrt komplett zu machen.

GPX-Daten

Hier die heute gefahrene Route, anschließend in Relation zur Gesamtstrecke:

Zeit in Bewegung: 3:00h
Tempodurchschnitt: ~17,9km/h
Maximalgeschwindigkeit: 39,9km/h

Gesamtstrecke (Rot) in Relation zur heutigen Strecke (Blau)

Nach dem reichhaltigen Abendessen gestern schlafe ich auch schnell ein, da auch der angekündigte Wind nachts nicht kommt bleibt es eine ruhige Nacht.

Das letzte Mal Sonnenaufgang am Zeltplatz (E-M5, 25mm, f/6.3, 1/100sec, ISO-100)
(E-M5, 19mm, f/6.3, 1/160sec, ISO-100)

Beim Zusammenpacken in der Früh zeigt sich der einzige Nachteil einer Nacht am Strand: Bis ich das Zelt vom Sand befreit habe, ist einige Zeit vergangen.

Obstplantagen am Wegesrand (E-M5, 45mm, f/9, 1/30sec, ISO-100)
(DSC-HX50, 102.29mm, f/6.3, 1/800sec, ISO-125)

Schnell bin ich wieder zurück auf dem Highway, den ich nun knappe 30 Kilometer folge.

Zurück auf dem Highway. Den morgendlichen Berufsverkehr überhole ich auf dem Seitenstreifen (ZTE A2017G, 4.216mm, f/1.8, 1/950sec, ISO-100)
(ZTE A2017G, 4.216mm, f/1.8, 1/950sec, ISO-100)

Teilweise macht das echt Spaß, bspw. wenn ich den morgendlichen Rush-Hour-Stau auf dem Standstreifen überhole. Auch die Ausblicke sind schön. Dennoch, häufig ist es ganz schön hektisch auf dem Highway, zudem erfordert es viel Konzentration, um nicht unter die Räder zu kommen. Manchmal muss ich nach einer Zusammenführung verschiedener Ausfahrten gar über 2-3 Spuren mit schnell fahrenden Verkehr kreuzen um wieder auf den Standstreifen zu kommen.

Blick ins Landesinnere, Jerusalem liegt auf der Anhöhe (E-M5, 28mm, f/9, 1/125sec, ISO-100)
Hier hat es die letzten Tage heftig geregnet, ich kann mein Wetterglück kaum fassen. (E-M5, 14mm, f/9, 1/80sec, ISO-100)
Durch piktoreske Vororte (E-M5, 45mm, f/9, 1/160sec, ISO-100)
Rishon Lezion (E-M5, 17mm, f/9, 1/320sec, ISO-100)

In Rishon Lezion biege ich dann vom Highway ab, nun geht es in Richtung Meer, um dort auf kleineren Straßen der Küste bis nach Tel Aviv zu folgen. Doch Großstadtverkehr ist natürlich auch etwas, was ich auf der Tour nicht wirklich vermisst habe. Wo ich tagsüber in der Regel 50 Kilometer einer Straße folgte, stehe ich nun alle 300 Meter an einer roten Ampel, werde von wahnsinnigen Verkehrsteilnehmer*innen gehetzt und gejagt und muss alle 20 Sekunden aufs Navi schauen, um mich nicht zu verfahren.

Davind Ben Gurion, Israels erster Ministerpräsident (E-M5, 31mm, f/9, 1/125sec, ISO-100)

Ganz kurz vor Schluss, lege ich mich dann noch mal lang auf dieser Reise: Die Taschen bleiben bei der Durchfahrt an einem Poller hängen, ich kann mich mit dem Fuβ nicht mehr aus den Pedalen ausklippen und kippe in Slow-Motion um. Sieht doof aus, zum Glück ist auf der Straße niemand. Neben einem schmerzenden Ellbogen und Knie ist es vor allem die Wut über ein kaputtes Teil: Mein Rückspiegel ist abgebrochen. Ich war 9 Kilometer davon entfernt schreiben zu können, dass mein Fahrrad die Tour ohne JEGLICHEN Schaden überstanden hat. Und nun muss ich zerknirscht zugeben, dass ein Teil kaputt ist. Nun, immerhin finde ich zurück in der Heimat raus, dass der Spiegel sich problemlos kleben lässt, es ist also kein finanzieller Schaden entstanden, nur Ellbogen und Ego sind ein wenig angekratzt.

Es ist also ein mühsamer Kampf auf den letzten Kilometern. Wenigstens halte ich in Jaffa bei meiner Lieblingsbäckerei, und mit den Leckereien im Gepäck bleibt Zeit fürs Mittagessen auf der Grünpromenade am Meer.

Der Weihnachtsbaum in Jaffa ist bereits geschmückt (E-M5, 17mm, f/9, 1/125sec, ISO-100)
(E-M5, 14mm, f/9, 1/200sec, ISO-100)
Auf der Strandpromenade zurück nach Tel-Aviv. Hier bin ich vor 2 Wochen zur Tour gestartet (E-M5, 45mm, f/9, 1/125sec, ISO-100)

So gestärkt fahre ich die letzten Kilometer nach Tel-Aviv. Einen kleinen Boxenstopp bei Chen und Alison, meinen Warmshower-Hosts der ersten Nacht, nutze ich um meinen Rucksack abzuholen, den sie für mich verwahrt haben.

Jaffa im Sonnenuntergang (E-M5, 25mm, f/9, 1/100sec, ISO-100)
Tel-Aviv (E-M5, 26mm, f/9, 1/30sec, ISO-100)

Anschließend fahre ich zum Hostel. Als dort die Taschen im Gepäckraum verwahrt sind und das Rad im Mitarbeiter*innenkeller angeschlossen ist, dämmert mir langsam, dass die Radreise zu einem Abschluss gekommen ist. Rund 1240 Kilometer und dazu eine Milliarde Eindrücke aus diesem spannenden und komplexen (gelobten) Land. Dafür ist alles sehr erfolgreich vergelaufen, ich wurde weder überfahren noch von einer Rakete getroffen, habe zahlreiche Höhenmeter erklettert, dafür aber auch so manche Abfahrt genossen.

Das Leben ist gut! (ZTE A2017G, 4.216mm, f/1.8, 1/20sec, ISO-646)

Immer wieder muss ich an einen Satz denken, den mir der Radreisende Moshe in Mitzpe Ramon mitgegeben hat. Seine Familie sagt: “In Israel braucht man keinen Fahrradhelm, man überlebt sowieso nur 60 Sekunden.“ Da bin ich aber froh, dass ich es doch ein wenig länger ausgehalten habe, ebenso mein Helm.

Den Nachmittag verbringe ich mit ziellosem Wandern durch die Stadt. Ich habe morgen einen ganzen, übermorgen einen halben Tag um Tel-Aviv zum wiederholten Mal zu erkunden. Lediglich um einen Karton für mein Fahrrad, sowie die Fahrt zum Flughafen, muss ich mich kümmern, den Rest der Zeit kann ich entspannen. Dazu kommen noch Blogeinträge mit Eindrücken, bevor ich abschließend ein Fazit zur Reise ziehe. Stay tuned!

(E-M5, 36mm, f/6.3, 1/5sec, ISO-400)
Wohlverdiente Nascherei zum Tourende (ZTE A2017G, 4.216mm, f/1.8, 1/20sec, ISO-727)
Bauhausarchitektur in Tel Aviv (E-M5, 28mm, f/6.3, 1/3sec, ISO-400)

[Tag 16]: Ze’elim – Nizam-Strand

[Biking] – Israel 2019

[Tag 16] Ze’elim – Nizam-Strand

14. Dezember 2019: 85 Kilometer, 550 Höhenmeter von Ze’elim am Gazastreifen vorbei nach Nizam.

GPX-Daten

Hier die heute gefahrene Route, anschließend in Relation zur Gesamtstrecke:

Zeit in Bewegung: 4:19h
Tempodurchschnitt: ~19,6km/h (!!!)
Maximalgeschwindigkeit: 43,9km/h

Gesamtstrecke (Rot) in Relation zur heutigen Strecke (Blau)

Meine Schlafgelegenheit (E-M5, 18mm, f/7.1, 1/13sec, ISO-400)
(E-M5, 14mm, f/7.1, 1/13sec, ISO-400)

In der Früh stehe ich noch vor dem Sonnenaufgang auf und warte dann einsatzbereit mit der Kamera auf die ersten Sonnenstrahlen.

Sonnenaufgang vom Aussichtsturm (E-M5, 34mm, f/9, 1/500sec, ISO-100)

Danach finde ich heraus, das ich nicht eine Packung Porridge aus Deutschland mitschleppe, sondern zwei. Prompt landen die verbliebenen 300gr Müsli im Müll, schließlich finde ich das israelische Müsli bisher nahezu ungenießbar und musste es mir täglich irgendwie reinzwingen. Stattdessen nun also leckerer Schokoporridge zum Frühstück.

(DSC-HX50, 129mm, f/6.3, 1/800sec, ISO-125)
(DSC-HX50, 129mm, f/6.3, 1/800sec, ISO-160)

Anschließend geht es wieder zurück auf die Route 222, welche an einem frühen Shabbat-Morgen absolut traumhaft ist. In der ersten halbe Stunde überholt mich kein Auto in meine Richtung, dafür begegne ich einigen Personen auf dem Rennrad. Erneut fahre ich an gigantischen Obstplantagen vorbei, mein Herz macht einen Hüpfer nach all dem Sand und Geröll der letzten Tage, oder gar der letzten 1,5 Wochen.

(E-M5, 36mm, f/11, 1/30sec, ISO-100)

War ich gestern schon in Nähe des Gazastreifens, halte ich heute voll drauf zu. Ich fahre auch mal auf den kleineren Straßen um die Kibbuzim zu besuchen, welche nahezu direkt an der Grenze liegen.

(E-M5, 28mm, f/9, 1/320sec, ISO-100)
Auf kleinen Nebenstraßen zu den Kibbutzim entlang der Grenze (E-M5, 17mm, f/8, 1/160sec, ISO-100)
(E-M5, 45mm, f/9, 1/320sec, ISO-100)
(E-M5, 45mm, f/5.6, 1/800sec, ISO-100)

Interessanterweise erscheint mir der Gazastreifen hier gar nicht so allpräsent. Geografisch liegt dieser nämlich hinter einer Anhöhe, man sieht Gaza-Stadt und die anderen besiedelten Gebiete im Gazastreifen also nur selten. Auch scheint das Leben hier seinen Gang zu gehen, sofern es keinen Raketenbeschuss gibt. In Friedenszeiten ist es hier auch nicht anders als im Norden in der Hula-Ebene oder gar in deutschen landwirtschaftlichen Gebieten.

Nicht mehr weit (E-M5, 34mm, f/8, 1/60sec, ISO-100)

Doch ganz verlässt die heikle Lage nicht das Bewusstsein, hin und wieder entdeckt man Hinweise, dass es hier auch oft genug um Leben und Tod geht:

Iron Dome Anlage (DSC-HX50, 29.63mm, f/6.3, 1/800sec, ISO-160)

So fahre ich bereits in der ersten Stunde an einer Iron-Dome-Station vorbei. Diese mobilen Einsatzplattformen, von denen mehrere in Israel an neuralgischen Punkten verteilt stehen, beherbergen Radar und eine Batterie Flugabwehrraketen. Erkennt das Radar eine gestartete Rakete aus Gaza, so wird deren Flugverlauf berechnet. Sollte die Gefahr bestehen, dass die Rakete in bewohntem Gebiet einschlagen könnte, startet das Iron Dome System eine Abfangrakete, welche die feindliche Rakete zielgenau trifft und zur Explosion bringt. Dabei können sowohl Raketen, wie auch Artilleriegranaten abgefangen werden, und zwar mehrere gleichzeitig und zu jeder Tages- und Nachtzeit.

Iron Dome Raketenbatterie (DSC-HX50, 129mm, f/6.3, 1/800sec, ISO-250)

Statistisch fängt das Iron-Dome-System 90% der Angriffe erfolgreich ab. Das Iron Dome ist eine technische Meisterleistung, welche in der letzten Dekade erheblich geholfen hat, die Zivilbevölkerung nahe des Gazastreifens (und nahe der libanesischen Grenze und syrischen Grenze, wo weitere Plattformen stationiert sind) zu schützen. Dafür nimmt der Staat und das Militär auch große finanzielle Bürden auf sich: Nicht nur, dass die Entwicklung der Iron-Dome-Plattform mehrere hundert Millionen Dollar verschlungen hat. Auch die Lenkkörper, die zum zielgerichteten Abfangflug eingesetzt werden, kosten zwischen 35.000 und 50.000 Dollar das Stück. Und sie fangen damit Raketen ab, die für wenige tausend, wenn nicht gar für ein paar hundert Dollar in Gaza gezündet wurden.  (Mehr zu dieser unglaublichen technischen Erfindung findet man hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Iron_Dome )
Nebst der bitteren Realität, dass es Gruppen wie der Hamas und dem islamischen Dschihad darum geht, ganz bewusst Raketen auf zivile israelische Zentren zu schießen, merkt man hier den Unterschied: Israel investiert viel Geld, Personal und Ressourcen darauf, seine Zivilbevölkerung zu schützen. Hamas hingegen verlegt ihre Raketenabschussrampen mitten in zivile Zentren, um sich so selbst zu schützen oder Israel in medialen Verruf zu bringen, sollte die israelische Armee doch gegen die Abschussanlagen vorgehen.

Weiterhin hatte ich in der Westbank schon Betonpoller gesehen, die an Bushaltestellen aufgestellt wurden um die in letzter Zeit immer wieder vorgekommenen Terrorattacken durch Autos und LKWs zu unterbinden, nahe des Gazastreifens stehen nun ganz andere Schutzmaßnahmen an den Bushaltestellen:

Die typische Bushaltestelle nahe des Gazastreifens (E-M5, 30mm, f/9, 1/200sec, ISO-100)

Jede Bushaltestelle hat hier einen eigenen Luftschutzbunker gegen die Raketen. Vom jüdischen Nationalfond und seinen Spender*innen finanziert, erstrahlen ein paar dieser Bunker wenigstens mit schönen Verzierungen, es bleibt trotzdem das Gefühl surrealen Wahnsinns bei mir hängen, dass ein Luftschutzbunker an der Bushaltestelle gebraucht wird.

Innenansicht Luftschutzbunker (E-M5, 14mm, f/5.6, 1.3sec, ISO-100)
(E-M5, 45mm, f/9, 1/160sec, ISO-100)
Luftschutzbunker (E-M5, 16mm, f/10, 1/160sec, ISO-100)

Kurz vor dem Kibbuz Nahal Oz gibt die Straße den Blick frei auf Gaza Stadt. Hier bin ich etwa noch 3-4km von der Grenze entfernt. Klar könnte ich noch näher heranfahren, aber erstens fühlt sich das ein wenig nach Katastrophentourismus an, zweitens käme dann unweigerlich wohl eine Militärkontrolle auf mich zu, da habe ich wenig Lust drauf.

Erster Blick auf den Gazastreifen (E-M5, 45mm, f/11, 1/200sec, ISO-100)
Blick nach Gaza-Stadt (E-M5, 45mm, f/10, 1/250sec, ISO-100)
Straße zur Grenzanlage, dahinter Gaza-Stadt (DSC-HX50, 128.07mm, f/6.3, 1/800sec, ISO-160)
Bauarbeiten an der Grenzanlage (DSC-HX50, 129mm, f/6.3, 1/800sec, ISO-125)
Panorama mit Blick auf den Gazastreifen (E-M5, 45mm, f/8, 1/320sec, ISO-100)
Klicken zum Vergrößern.
Gaza am Horizont (E-M5, 45mm, f/10, 1/320sec, ISO-100)
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Gedenkort (E-M5, 38mm, f/10, 1/320sec, ISO-100)

Doch nach bereits eineinhalb Stunden verschwindet der Gazastreifen im Rückspiegel, es bleibt, trotz der aufgeblasenen Berichterstattung dazu, ein winziger Landstrich.

Zurück auf dem Highway, aber dafür ist es blumig (E-M5, 25mm, f/10, 1/200sec, ISO-100)

Hier fahre ich auch wieder auf den Highway auf, dieses Fahrgefühl hatte ich seit Tag 1 oder 2 nicht mehr. Zweispurig in beide Richtungen habe ich zum Glück einen großen Seitenstreifen für mich alleine. Seit heute früh habe ich erstmalig auf dieser Tour wirklich anständigen Rückenwind. So schieße ich auch jetzt auf dem Highway mit über 25km/h dahin, es läuft heute einfach. Hinzu kommt, dass fast keine Steigungen mehr zu absolvieren sind, das hilft natürlich enorm!

Kurz vor Ashkelon mache ich in einem kleinen Dorf Rast. Ich habe nur noch ein kurzes Stückchen zu fahren heute, Zeit für eine ausgedehnte Mittagspause im Gras, und den Blick über Palmen schweifen lassen.

(E-M5, 21mm, f/9, 1/80sec, ISO-100)
Mittagspause in einer Gartenanlage (E-M5, 21mm, f/9, 1/20sec, ISO-100)
Mittagessen, heute ohne hungrige Katze (ZTE A2017G, 4.216mm, f/1.8, 1/120sec, ISO-183)

Israel fühlt sich nun, da ich an Ashkelon vorbei fahre, wieder deutlich urbaner, großstädtischer, geschäftiger an. Nach all den Tagen in der Wüste, all den kleinen Siedlungen, stechen nun wieder Hochhäuser in den Himmel, scheint das beschleunigte Leben mich wieder zu haben.

Ashkelon (E-M5, 45mm, f/9, 1/200sec, ISO-100)

Gut das ich dem noch entkommen kann, indem ich beim Kibbuz Nitzan zum Strand abbiege. Eine kurze Fahrt durch eine Dünenlandschaft, dann habe ich nach 14 Tagen endlich wieder das Mittelmeer im Blick.

Erster Blick aufs Mittelmeer (E-M5, 45mm, f/9, 1/200sec, ISO-100)
Endlich zurück am Mittelmeer (E-M5, 14mm, f/9, 1/200sec, ISO-100)
Rückkehr zum Mittelmeer! (ZTE A2017G, 2.48mm, f/2.2, 1/1300sec, ISO-101)

Der Strand selber ist heute relativ leer, dies dürfte am starken, kühlen Wind liegen. An der kleinen Strandbar kläre ich, wo ich mein Zelt aufbauen darf.

Am Strand mit Blick auf Ashdod (E-M5, 30mm, f/9, 1/160sec, ISO-100)
Tanker und Containerschiffe warten auf die Einfahrt zum Hafen Ashdod (DSC-HX50, 22.15mm, f/5.6, 1/200sec, ISO-80)
Hafen von Ashdod (DSC-HX50, 53.12mm, f/6.3, 1/250sec, ISO-125)
(DSC-HX50, 120.91mm, f/6.3, 1/250sec, ISO-160)
Mein Zeltplatz für die Nacht (E-M5, 14mm, f/9, 1/30sec, ISO-100)
Schick hinter dem defekten Klohäuschen, dafür aber windgeschützt (E-M5, 14mm, f/9, 1/25sec, ISO-100)
(E-M5, 16mm, f/9, 1/250sec, ISO-100)

Von hier aus sind es keine 60 Kilometer mehr bis Tel Aviv. Ich werde vermutlich morgen Mittag also wieder in der Großstadt ankommen und das offizielle Ende der Radtour erreichen. Es fühlt sich also bereits heute Abend sehr nach einem Ende an, umso mehr klammere ich mich an den schönen Ausblicken und den Erlebnissen fest.

Jetzt bleibt mir nur noch die fantastische Aussicht und den unfassbaren Sonnenuntergang zu genießen. Leider müsst ihr nun eine Vielzahl Bilder ertragen, aber ich kann mich einfach nicht entscheiden, da alle Fotos bei mir für wohliges Kribbeln im Bauch sorgen.

Glitzernde Wellen im Abendlicht (E-M5, 42mm, f/9, 1/400sec, ISO-100)
(E-M5, 35mm, f/9, 1/125sec, ISO-100)
Traumhafter Sonnenuntergang (E-M5, 9mm, f/9, 1/800sec, ISO-320)
Strandpanorama (E-M5, 9mm, f/9, 1/50sec, ISO-100)
Klicken zum Vergrößern.
(E-M5, 9mm, f/9, 1/13sec, ISO-100)
(E-M5, 9mm, f/9, 1/8sec, ISO-100)

Nun genieße ich das Strandleben und das Strandcamping. Zum Abendessen gibt es heute noch eine Delikatesse: Mitgebracht aus Deutschland, über 1000 Kilometer spazieren gefahren. Doch heute Abend gibt es, genau wie beim letzten Abend auf dem Pamir Highway, Kartoffelknödel in Pfeffersauce. Ganz was feines, nachdem es nun fast 16 Tage in Folge Nudeln oder Linsen zum Abendessen gab.

Gutbürgerliche deutsche Küche zum Abendessen 😉 (ZTE A2017G, 4.216mm, f/1.8, 1/60sec, ISO-138)

[Tag 15]: Mitzpe Ramon – Ze’elim

[Biking] – Israel 2019

[Tag 15] Mitzpe Ramon – Ze’elim

13. Dezember 2019: 86 Kilometer, 430 Höhenmeter von Mitzpe Ramon bis nach Ze’elim.

GPX-Daten

Hier die heute gefahrene Route, anschließend in Relation zur Gesamtstrecke:

Zeit in Bewegung: 4:24h
Tempodurchschnitt: ~19,6km/h (!!!)
Maximalgeschwindigkeit: 60,2km/h (!!!)

Gesamtstrecke (Rot) in Relation zur heutigen Strecke (Blau)

In der Nacht bleibt es weiterhin böig und windig. Moshe hat sein Zelt gestern noch in der Nähe aufgeschlagen, zusammen gab es Abendessen und erstmalig auch einen Liter Tee, bisher waren die Teebeutel eher mitgeschlepptes Gewicht. Doch als es nachts knappe 6 Grad erreicht, ist es höchste Zeit für einen warmen Tee.

Moshes Zelt nebenan. Toll, dass es mitten im Ort so ein gratis-Campplatz gibt (E-M5, 14mm, f/7.1, 1/13sec, ISO-320)
Morgensonne (E-M5, 34mm, f/10, 1/320sec, ISO-200)
Sonne über dem Kraterrand (E-M5, 45mm, f/10, 1/2000sec, ISO-200)

In der Früh hat der Wind sich leider nicht gelegt, leicht missmutig mache ich mich ans Zusammenpacken. Nach der Verabschiedung von Moshe geht es dann zurück auf die Straße.

Negev (E-M5, 25mm, f/11, 1/250sec, ISO-100)
Weiter geht es auf der Route 40 (E-M5, 45mm, f/11, 1/200sec, ISO-100)
Nun steht endlich wieder Tel-Aviv dran (E-M5, 45mm, f/11, 1/200sec, ISO-100)

Der Wind kommt aber glücklicherweise von der Seite und nicht mehr frontal von vorn. Immer noch nervig, aber nicht mehr so unmöglich und anstrengend wie gestern. So komme ich auch schnell voran, zudem geht es heute mehrheitlich bergab.

“Und sie dreht sich doch”
(E-M5, 45mm, f/11, 1/200sec, ISO-100)
Wieder diese fake Kamele (E-M5, 45mm, f/11, 1/320sec, ISO-100)
Der Sand vom gestrigen Sturm hängt noch in der Luft (E-M5, 38mm, f/11, 1/250sec, ISO-100)

Ich komme am Nafkha Gefängnis vorbei, laut meiner letzten Information schneidern da die Einsitzenden gerade Masken in Coronazeiten zusammen.

Nafkha-Gefängnis (aus der Hüfte geschossen) (E-M5, 14mm, f/11, 1/160sec, ISO-100)
Sde Boker (E-M5, 26mm, f/11, 1/200sec, ISO-100)

Schnell habe ich Sde Boker erreicht, das Kibbutz von Staatsgründer David Ben-Gurion. Zwar gibt es ein paar kürzere Anstiege, ich werde aber mehrmals mit langen Abfahrten belohnt, wo ich mit über 50km/h gen Tal rausche.

Wüstenformationen (und Blick zurück) (E-M5, 41mm, f/11, 1/160sec, ISO-100)
Plötzlich gleisendes Licht (E-M5, 31mm, f/11, 1/250sec, ISO-100)

Ich komme an der Ashalim Power Station, einer Solarkollektoren-Anlage, vorbei. Der Schein des zentralen Turms leuchtet über mehrere Kilometer. Durch den Dunst in der Luft sieht man auch das hineinprojizierte Licht.

Ashalim Power Station (E-M5, 45mm, f/10, 1/320sec, ISO-100)
Unfassbare Energie (DSC-HX50, 54.62mm, f/6.3, 1/800sec, ISO-80)

„Die Leuchtfeuer von Minas Tirith, die Leuchtfeuer brennen! Gondor ruft um Hilfe!“ kommt mir da sofort in den Sinn 😉 (Ich halte die folgenden Stunden die Augen offen, rohanische Reiterstaffeln kommen mir aber nicht entgegen. 😀 )


Mit 260m Höhe ist dies der höchste Solarturm der Welt, die Anlage leistet 120 Megawatt. Über 570 Millionen Dollar hat die Anlage gekostet, über 50.000 Parabolspiegel richten ihren Schein auf den Solarturm.

Neugierige Begegnung beim Mittagessen (E-M5, 14mm, f/3.5, 1/320sec, ISO-100)

Nach 55 Kilometern versuche ich mich dann an einem Mittagessen in einem Park, werde aber leider von einer viel zu aufdringlichen Katze verjagt. Diese ist so forsch in ihrem Versuch an mein Essen zu kommen, ich kann sie nur dadurch abhalten, dass ich sie am Nacken packe und vom Tisch schmeiße. Doch 5 Sekunden später hält sie die Schnauze wieder an meine Plastiktüte. Ich muss mit einer Hand mein Brot essen, während ich mit der anderen Hand das Fellknäuel davon abhalte, mir ins Gesicht zu springen.

Ich würde dich ja ganz gerne mitnehmen, aber so kann ich nicht weiterfahren! (E-M5, 14mm, f/3.5, 1/320sec, ISO-100)

Entnervt gebe ich auf, 2 Kilometer später esse ich stattdessen in Ruhe an einer Bushaltestelle. Dabei blicke ich auf Beduinen-Ansiedlungen. Diese sind zumeist sehr ärmlich, vielfach auch nicht ans Strom- und Wassernetzwerk angeschlossen. Überall stapelt sich der Müll.

(DSC-HX50, 7.79mm, f/4.5, 1/1600sec, ISO-80)
Großes Vorbild (DSC-HX50, 82.4mm, f/6.3, 1/640sec, ISO-80)

Heute verwandelt sich die Landschaft und zugehörige Vegetation ganz gewaltig: Gestartet bin ich in den typischen Sandstein-Gebieten der Negev-Wüste, so wie ich sie auch die letzten Tage hatte. Doch im weiteren Verlauf kommen irgendwann wieder kleinere Sträucher zum Vorschein, selbst kleinere Sanddünen zeigen sich.

Wüsten-Panorama (E-M5, 14mm, f/11, 1/250sec, ISO-100)
Anklicken zum Vergrößern.
Sandige Wüstenausläufer (E-M5, 37mm, f/11, 1/250sec, ISO-100)

Und da, wo Kibbutzim-Ansiedlungen sind, erkenne ich wie urbar die Wüste gemacht wurde. Über Kilometer erstrecken sich dann Anbauflächen und Wälder.

Anbaugebiete (E-M5, 29mm, f/11, 1/250sec, ISO-100)
So viel Grün! (E-M5, 23mm, f/11, 1/200sec, ISO-100)

Kurz vor dem Mittagessen bin ich von der viel befahrenen Route 40, die Eilat mit Beer Sheva verbindet, abgebogen auf eine kleinere Landstraße (Route 222). Und dort ist das Vorankommen wirklich traumhaft. Autos überholen mich nun nur noch alle 5-10 Minuten, nicht mehr im 30 Sekunden Takt. Zudem ist die Straße grade und zumeist abschüssig, manchmal blicke ich bis zum Horizont.

Leere Straßen und angenehm Bergab (E-M5, 45mm, f/11, 1/200sec, ISO-100)

Leider ist eine wirkliche Fernsicht am Horizont heute nicht gegeben, denn durch den aufgewirbelten Sand in der Luft bleibt die Sichtweite heute beschränkt. Ich hoffe inständig das ändert sich bis morgen, da wird es nämlich die spannenderen Ausblicke geben.

Irgendwie hatte ich… (E-M5, 23mm, f/11, 1/200sec, ISO-100)
… die Arche Noah größer im Gedächnis (E-M5, 45mm, f/11, 1/250sec, ISO-100)

Auf der Route 222 komme ich noch an großen Militärstützpunkten vorbei. Durch die Nähe zu Gaza wird hier einiges aufgefahren, an einer Stelle blicke ich über den Zaun auf einen “Parkplatz” mit hunderten Panzern, Truppentransportern und Jeeps. Ich traue mich allerdings nicht ein Foto zu machen 😉

(E-M5, 31mm, f/11, 1/160sec, ISO-100)
(E-M5, 14mm, f/11, 1/160sec, ISO-100)
Militärcamps in Nähe des Gaza-Streifens (E-M5, 43mm, f/11, 1/200sec, ISO-100)

Zum Tagesende komme ich an einer Aussichtsplattform vorbei, die wohl dazu dient Vögel im nahen Waldstück zu beobachten.

Der Aussichtsturm und Heimstatt für die Nacht (E-M5, 9mm, f/10, 1/80sec, ISO-100)

Es ist zwar erst 15 Uhr, doch habe ich schon 85km hinter mir, zudem sind es bis Tel Aviv nur noch knappe 140 Kilometer und ich habe mir vorgenommen, noch 2 Tage auf dem Rad zu verbringen. Also kann ich ein wenig Lesen und entspannen, als es dunkel ist schleppe ich mein Zeug auf die Aussichtsplattform. Da wird hoffentlich keiner mehr kommen und zumindest ist so ein traumhafter Ausblick vom Sonnenaufgang garantiert. Mein Zelt baue ich nicht auf, ich werde mich heute Nacht einfach nur auf die Isomatte legen.

Panorama vom Aussichtsturm (E-M5, 9mm, f/10, 1/125sec, ISO-100)
Anklicken zur Vergrößerung.
Der Aussichtsturm liegt nahe der Straße, trotzdem bin ich hier einigermaßen geschützt (E-M5, 13mm, f/10, 1/200sec, ISO-100)
(E-M5, 18mm, f/10, 1/60sec, ISO-100)

Gekocht habe ich auf der Plattform, das hat erstaunlich gut funktioniert. Es ist auch nach Einbruch der Dunkelheit keine*r mehr vorbei gekommen, so hatte ich die Plattform ganz für mich alleine und konnte mich in meinem kleinen Lager ausbreiten. Im Umkreis des Turms sind jedoch allerlei Offroad-Tracks und so fahren bis in die Abendstunden noch Menschen mit Enduros, ATVs und Geländewagen vorbei, jedoch hält niemand davon am Turm an.

Ich bin gespannt was der morgige Tag bringt, ich bin keine 25km von der ägyptischen Grenze, ebenso keine 25 Kilometer vom Gaza-Streifen entfernt. Und da ich das Gebiet überhaupt nicht kenne, dürfte es morgen ein paar spannende Ausblicke geben.

[Tag 14] Nahal Zihron – Mitzpe Ramon

[Biking] – Israel 2019

[Tag 14] Nahal Zihron – Mitzpe Ramon

12. Dezember 2019: 59 Kilometer, 1166 ermüdende Höhenmeter von Nahal Zihron nach Mitzpe Ramon.

GPX-Daten

Hier die heute gefahrene Route, anschließend in Relation zur Gesamtstrecke:

Zeit in Bewegung: 5:12h
Tempodurchschnitt: ~11,3km/h
Maximalgeschwindigkeit: 55,0km/h (!!!)

Gesamtstrecke (Rot) in Relation zur heutigen Strecke (Blau)

Tau am Morgen (E-M5, 45mm, f/7.1, 1/100sec, ISO-100)
(E-M5, 45mm, f/7.1, 1/40sec, ISO-100)
Tschüss Zeltplatz (E-M5, 28mm, f/7.1, 1/320sec, ISO-100)

Heute geht es nach dem Abbau gleich los zum ersten Anstieg. Immer wieder geht es auf und ab, ich klettere mal 150 Höhenmeter bergauf, nur um dann direkt wieder bergab zu fahren.

(E-M5, 35mm, f/10, 1/320sec, ISO-100)
Von wegen, ich fahr die Abfahrt im 14. Gang. #rebel (E-M5, 21mm, f/10, 1/125sec, ISO-100)
Ausblick für die nächsten Kilometer (E-M5, 16mm, f/10, 1/250sec, ISO-100)
Ein Klick aufs Bild vergrößert das Panorama.

Zeitgleich rauscht heute mehrmals ein Kampfjet über mir vorbei. Aus der Entfernung höre ich den Überschallknall, auch das Fauchen des Nachbrenners lässt sich vernehmen. Der Kampfjet dreht seine Runden, in der Nähe ist eine große Airforce-Basis, zudem hat der Waffenhersteller Rafael hier ein Testgelände, ich vermute die werden hier einiges erproben.

Rafael-Testflug (E-M5, 45mm, f/10, 1/400sec, ISO-100)
(E-M5, 45mm, f/10, 1/250sec, ISO-100)

Die letzten Tage hätten mein 10 jähriges Ich vermutlich sehr beeindruckt. Immer wieder Kriegsgerät aus nächster Nähe, Schüsse und Explosionen. Ich muss allerdings anmerken, dass es sich nie unsicher anfühlt, auch wenn man an Panzerbataillonen vorbeifährt. Die Übungsgelände sind weitläufig, geschossen wird nur von Straßenseite ins Inland der Übungsgelände, nie von innen nach außen.

Erst freute ich mich sehr, nach genauerem Hinsehen wurden sie dann leider als Skulpturen identifiziert (E-M5, 45mm, f/10, 1/200sec, ISO-100)
Nur an den echten Sichtungen hapert es leider noch. (E-M5, 45mm, f/10, 1/250sec, ISO-100)
Nächster Anstieg (E-M5, 25mm, f/10, 1/250sec, ISO-100)
Immer geradeaus (E-M5, 45mm, f/10, 1/400sec, ISO-100)
Blick zurück (E-M5, 43mm, f/10, 1/320sec, ISO-100)
Wolkenfront (E-M5, 14mm, f/10, 1/320sec, ISO-100)
Weiter Bergauf (E-M5, 14mm, f/10, 1/250sec, ISO-100)

Nach einem steilen Anstieg auf über 600 Meter geht es nun endlich in den Ramon-Krater hinab. Doch leider stellt dieser sich nicht als das Traumziel heraus, auf das ich mich seit Wochen freue, sondern eher als der ultimative Endgegner. Denn kaum bin ich im Krater, setzt ein sehr starker Wind ein, der als Gegenwind oder von der Seite her auf mich einballert. Jeder LKW, der an mir vorbei zieht und den Windstrom unterbricht, schickt mich in einem Schwenk 1,5m in eine Richtung, danach gleich wieder in die andere. Der Wetterbericht spricht von 40km/h Wind und 75km/h Böen.

Abfahrt in den Makhtesh (Krater) Ramon (E-M5, 14mm, f/10, 1/200sec, ISO-100)
Mitzpe Ramon am gegenüberliegenden Kraterrand (DSC-HX50, 73.61mm, f/6.3, 1/400sec, ISO-80)
Doch ohne Zoom ist es bis dahin noch ein ganzes Stückchen (E-M5, 45mm, f/10, 1/200sec, ISO-100)

Auch merke ich dadurch, dass der Akku, besonders in den Beinen nun so richtig leer ist. Bis zum Ramon Krater habe ich knappe 900 Höhenmeter absolviert, und nun geht es im dritten Gang durch die Ebene. Ich fluche, mache viele Pausen, doch so richtig hilft es ja nix, ich muss weiter.

Felsformationen im Krater (E-M5, 18mm, f/10, 1/160sec, ISO-100)
(E-M5, 34mm, f/10, 1/125sec, ISO-100)

Und dann kommt der absolute Endgegner-Moment: Um den Krater zu verlassen und ins Dörfchen Mitzpe Ramon zu kommen, muss ich von 500m auf 850m schier senkrecht an der Kraterwand aufsteigen.

Links oben lockt das Örtchen bereits (E-M5, 20mm, f/10, 1/320sec, ISO-100)
Der Endgegner: Aufstieg nach Mitzpe Ramon (E-M5, 45mm, f/10, 1/250sec, ISO-100)

Die Straße hat zwar Serpentinen, jedoch liegen diese zumeist in voller Windrichtung. Es hilft nichts, als ich im ersten Gang nicht mehr voran komme, bleibt mir nur zu schieben. Über eine Stunde schiebe ich 5 Kilometer mein Rad den Berg hoch. Teilweise muss ich mich komplett in den Wind lehnen um nicht davon zu fliegen.

Nach der ersten Kehre. Blick zurück in den Krater, den ich gerade gekreuzt habe (E-M5, 17mm, f/10, 1/320sec, ISO-100)
(E-M5, 14mm, f/10, 1/200sec, ISO-100)
Endlich am Ortseingang (E-M5, 45mm, f/10, 1/125sec, ISO-100)

Oben angekommen ist der Himmel unglaublich zugezogen. Ich rette mich schnell ins Visitor Center, besuche aber davor noch den Kraterrand. Ich sehe aber nicht mal mehr den Kraterboden.

Blick vom Kraterrand, samt einsetzendem Sandsturm (E-M5, 14mm, f/10, 1/200sec, ISO-100)
Windig ist es am Kraterrand (ZTE A2017G, 2.48mm, f/2.2, 1/800sec, ISO-100)
Krater Panorama (E-M5, 9mm, f/10, 1/320sec, ISO-100)
Ein Klick vergrößert das Panorama.

Deswegen füge ich hier der Form halber noch Bilder von einem Besuch im Ramon-Krater 2016 ein. Damals war ich 2,5 Tage im Krater wandern. Ich habe einmal auf einem Campingplatz im Krater übernachtet, einmal die Isomatte auf dem Kraterrand aufgeschlagen. Damals hatte ich perfektes Wetter und die Ausblicke im Krater waren fantastisch:

2016: Camping mitten im Ramon Krater (E-M5, 9mm, f/9, 1/100sec, ISO-200)
2016: Sonnenuntergang im Krater (E-M5, 45mm, f/13, 1/200sec, ISO-400)
2016 war zugegeben der Ausstieg aus dem Krater noch etwas steiler 😉 (E-M5, 40mm, f/9, 1/250sec, ISO-200)
2016: Ramon Krater im Licht der untergehenden Sonne (E-M5, 9mm, f/9, 1/15sec, ISO-400)
2016: Sonnenuntergang vom Kraterrand (E-M5, 9mm, f/9, 1/100sec, ISO-400)
2016: Kraterrand-Panorama. Dort habe ich dann auch direkt die Isomatte am Kraterrand hingelegt und im Cowboy-Stil gecamped für die Nacht (E-M5, 9mm, f/9, 1/60sec, ISO-200)
Ein Klick aufs Bild vergrößert es.

Im Visitor Center kann ich mich entspannen und endlich um 13.30 Uhr mein Mittagessen nachholen. Witzigerweise treffe ich dann genau dort den ersten Radreisenden meiner Tour. Moshe kommt aus Baden-Württemberg und wohnt derzeit in Jerusalem. Über 2 Stunden quatschen wir und tauschen allerlei Infos aus.

Moshe samt Packesel (ZTE A2017G, 4.216mm, f/1.8, 1/60sec, ISO-115)
Der Sandsturm trifft den Ort (E-M5, 14mm, f/10, 1/250sec, ISO-100)
Ein paar Minuten später (E-M5, 14mm, f/10, 1/125sec, ISO-100)
(E-M5, 45mm, f/10, 1/80sec, ISO-100)
(E-M5, 22mm, f/10, 1/50sec, ISO-100)

Als der Sturm sich in einen Sandsturm verwandelt hat, kommt auch noch Regen dazu, das Fahrrad ist anschließend ganz schön eingesaut.

Nach dem Sturm (E-M5, 14mm, f/10, 1/40sec, ISO-100)

Doch um 16 Uhr bleibt nur noch der starke Wind, die Sonne ist inzwischen wieder zum Vorschein gekommen. Nach einem Zwischenstopp im örtlichen Supermarkt geht es dann zu einem kleinen Waldgrundstück in Mitzpe Ramon selber, wo man campen darf. Ich habe so heute nur 60km geschafft, aber bei den Wettervehältnissen bringt mich nichts aus der Stadt raus. Trotz starkem Wind kriege ich mein Zelt aufgebaut, glücklicherweise ist das seit gestern erst der zweite Spot auf der Tour wo man die Heringe auch in den Boden bekommt.

Abends in der Dunkelheit kommt noch Moshe an, er hat sich doch dazu entschlossen hier zu campen. So können wir zahlreiche Gespräche fortsetzen und den Abend genießen.

Heute war wirklich sau anstrengend, der Gegenwind und das Klettern hat mir alle Kraft geraubt. Ich hoffe inständig, dass morgen der Wind entweder gedreht hat oder nachgelassen hat.

Vollmondnacht am Zeltplatz (E-M5, 45mm, f/5.6, 1/8sec, ISO-1600)

[Tag 13]: Eilat – Nahal Zihron

[Biking] – Israel 2019

[Tag 13] Eilat – Nahal Zihron

11. Dezember 2019: 95 Kilometer, 800 Höhenmeter von Eilat bis nach Nahal Zihron.

GPX-Daten

Hier die heute gefahrene Route, anschließend in Relation zur Gesamtstrecke:

Zeit in Bewegung: 5:53h
Tempodurchschnitt: ~16,2km/h
Maximalgeschwindigkeit: 65,3km/h (!!!)

Gesamtstrecke (Rot) in Relation zur heutigen Strecke (Blau)

Sonnenaufgang über Jordanien (E-M5, 30mm, f/10, 1/200sec, ISO-100)
Hostel im Morgenlicht (E-M5, 14mm, f/10, 1/13sec, ISO-100)

Um 6.30 Uhr schleiche ich mit meinen Taschen aus dem Mehrbettzimmer im Hostel. Fertig gepackt auf der Terrasse, dann das Rad hergerichtet und los ging es. Nach einem kurzen Zwischenstopp beim Supermarkt lasse ich zügig die Stadtgrenze hinter mir.

Wieder auf der Route 90. Diesmal gen Norden. (E-M5, 45mm, f/10, 1/80sec, ISO-100)

Und wer wartete da auf mich? Mein guter Freund, der Wind! 5 Tage lang fuhr ich auf dem Weg nach Süden gen Eilat immer gegen den Wind an. Und nun, wo es nach Norden geht? Dreht der Wind sich einfach um 180 Grad. Das übliche Radfahrer-Glück also, da hilft kein ärgern, sondern nur stoisch weiter in die Pedale zu treten.

Immer weiter!
Meine eigene Fahrspur (E-M5, 45mm, f/10, 1/160sec, ISO-100)

So ziehen sich die ersten 20 Kilometer leider ziemlich, fluchend schlage ich mich die Route 90 hoch. Dann aber kommt die Geheimwaffe Podcasts, Hörbücher und gute Musik ins Spiel und damit tritt Erleichterung ein. Erneut fahre ich am Flughafen vorbei, danach am Eingang zum Timna Park und meiner letzten Campstelle vor Eilat.

Timna Park (E-M5, 45mm, f/10, 1/200sec, ISO-100)
Timna Park (E-M5, 17mm, f/10, 1/200sec, ISO-100)
Mein Zeltplatz vor Timna Park, 4 Nächte her (E-M5, 41mm, f/10, 1/160sec, ISO-100)
Hatte mich einfach mitten in die Landschaft gestellt, es wird ja früh dunkel (E-M5, 14mm, f/10, 1/200sec, ISO-100)

Nach 55 Kilometern biege ich schließlich von der altbekannten Route 90 ab, die mich nun 460 Kilometer lang begleitet hat und wechsle auf die Straße in Richtung Mitzpe Ramon (Route 40). Dazu muss ich jedoch zuerst das Becken/Tal verlassen, in dem das Tote Meer und der Zugang nach Eilat liegt. Und das heiβt für mich: Klettern!

Nach mehreren hundert Kilometern geht es nun runter von der Route 90 (E-M5, 45mm, f/10, 1/160sec, ISO-100)
Nächstes Ziel: Mitzpe Ramon (E-M5, 37mm, f/10, 1/125sec, ISO-100)
Doch nun geht es erstmal… (E-M5, 26mm, f/10, 1/200sec, ISO-100)
… hoch! (E-M5, 14mm, f/10, 1/160sec, ISO-100)
Blick zurück nach dem ersten Anstieg (E-M5, 14mm, f/10, 1/200sec, ISO-100)

Erst geht es recht idyllisch durch ein enges Sandstein-Tal, danach auf anstrengenden Serpentinen nach oben. Inzwischen zeigt sich auch die Sonne und das Thermometer schlägt in Richtung 30 Grad aus, ich zerflieβe regelrecht.

Doch da wartet auch gleich der zweite Anstieg (E-M5, 43mm, f/10, 1/200sec, ISO-100)
Endlich raus aus dem Grenztal zwischen Israel und Jordanien (E-M5, 14mm, f/10, 1/400sec, ISO-100)
Blick zurück in Richtung Eilat (E-M5, 14mm, f/10, 1/400sec, ISO-100)
(E-M5, 14mm, f/10, 1/320sec, ISO-100)
(E-M5, 34mm, f/10, 1/250sec, ISO-100)

Trotzdem schaffe ich es mit mehreren Pausen ohne Absteigen und Schieben nach oben. Nach ein paar Kilometern kommt ein Kibbutz wo ich Wasser nachfüllen kann und weil es inzwischen 12 Uhr ist, nutze ich die Gelegenheit, die sich mir in Form einer Parkbank im Schatten bietet. Diese Pause habe ich mir verdient: Ich habe schließlich bereits 65km absolviert und da ich mir 5 Tage Zeit genommen habe um Tel-Aviv zu erreichen, muss ich täglich lediglich rund 80km schaffen.

Kann ein Mittagessen besser werden? (ZTE A2017G, 4.216mm, f/1.8, 1/30sec, ISO-136)
Vermutlich nicht! (ZTE A2017G, 4.216mm, f/1.8, 1/30sec, ISO-140)

Nach einer ausgiebigen Pause von knapp 2 Stunden geht es weiter.

Ich fahre nun durch einen Teil der Negev, der nahezu durchgängig militärisches Übungsgebiet ist. Und hatte ich mir in der Planungsphase eingeredet, ich werde schon irgendwie einen Hügel am Straßenrand finden, oder ein paar Bäume an denen ich campieren könnte, stellt sich das schnell als Trugschluss heraus. Die Umgebung ist hier bretteben und das Übungsgelände beginnt direkt am Rand der Straße.

Obacht jetzt! (E-M5, 33mm, f/10, 1/200sec, ISO-100)

Und im Gegensatz zu Truppenübungsplätzen die ich so kenne, besonders aus Deutschland, ist hier wirklich Action geboten. Alle paar Minuten hört man das Donnern von Artilleriegeschossen, die Druckwellen spüre ich, obwohl ich laut Musik höre.

Explosion! (E-M5, 43mm, f/10, 1/320sec, ISO-100)

An Schießständen stehen größere Gruppen Soldat*innen und man hört das Knattern von Schnellfeuergewehren.

(DSC-HX50, 48.77mm, f/6.3, 1/800sec, ISO-125)
Panzerübungen (DSC-HX50, 29.63mm, f/6.3, 1/400sec, ISO-80)

Ich komme an ganzen Übungsdörfern vorbei, durch die gerade Panzer manövrieren und den Stadtkampf üben. Verstörender Weise haben diese kleinen Dörfchen Minarette und arabischsprachige Graffiti, samt Bildern von arabischen Terroristen an den Häuserwänden. Skurril.

Trainingsgelände (DSC-HX50, 10.05mm, f/5.6, 1/800sec, ISO-80)
Samt passendem Graffiti (DSC-HX50, 56.19mm, f/6.3, 1/800sec, ISO-125)

Schnell ist mir also klar: Am Straßenrand campen, das wird heute nicht funktionieren. Auch weil die Panzer mehrheitlich nicht auf der Straße fahren (dies würde vermutlich den Asphalt zerstören), sondern direkt neben der Straße auf Schotterwegen unterwegs sind. Verständlicherweise möchte ich in der Nacht nicht von einem Panzer überrollt werden. Gut das nach 83km ein Dorf in der Karte eingezeichnet ist. Das Dorf stellt sich leider bei näherer Betrachtung als ein Aschram und Meditations-Retreat heraus. Nun, ich habe keine Wahl und gehe trotzdem mal erkunden.

Hippie-Farm (E-M5, 45mm, f/10, 1/20sec, ISO-100)

An der Rezeption findet sich leider niemand, schnell stellt sich aber auch raus, dass alle im Meditationskreis sitzen. Erst als dieser beendet ist, kommt leben in die Bude. Ich selbst bin wahrlich kein spiritueller Mensch und ich kann Meditation nicht viel abgewinnen, deswegen klingen die nächsten Zeilen vielleicht ein wenig hart:

Ich schildere meinen Wunsch, einfach irgendwo das Zelt aufzuschlagen, da ich ungern draußen von Panzern überrollt werden will. Doch in der Rezeption heiβt es dann, ich könnte nur dann bleiben, sofern ich zahle. Doch hey, dafür wären 3 Mahlzeiten täglich inklusive, ich dürfte an 2 Meditationen teilnehmen und heute wäre sogar Videoabend. Ich erkläre noch mal, dass ich kein Essen brauche, nicht meditieren will, und morgen um 6 Uhr mich wieder auf den Weg mache. Doch keine Reaktion, es gibt nur dieses eine Angebot, und das soll ganze 60 Euro kosten!

Hippie-Kram (ZTE A2017G, 4.216mm, f/1.8, 1/20sec, ISO-706)

Und ab hier wird es wirklich absurd. Dann überall im Retreat hängen Buddha-Figuren und buddhistische Weisheiten rum. Die Camp-Bewohner laufen in weltweit anerkannter Hippie-Verkleidung umeinander, Batik-Shirts, Pluderhose und vielleicht einer aus acht läuft nicht barfuß durch die Gegend. Alle sind sie ja so entspannt und reflektiert und mit sich und der Umwelt im Reinen. Als Oberknaller hängt nahe der Rezeption ein “Say no to materialism”-Schild. Antimaterialistisch denken, aber bitte für 60 Euro die Nacht und ja niemandem helfen, der nur irgendwo das Zelt aufstellen will.

Frustriert mache ich mich also weiter auf den Weg, die Camp Bewohner rufen mir noch allerlei gute Wünsche hinterher und wie “gesegnet” ich doch sei, mit dem Rad unterwegs zu sein. Nach meinem Erlebnis dort gerade eben klingt dies für mich nach blankem Hohn.

(E-M5, 45mm, f/10, 1/20sec, ISO-100)

Rückblickend würde ich heute mein Zelt einfach außerhalb des Ortszauns aufstellen nach Dunkelheit und in der Früh wieder verschwinden, doch in der damaligen Situation fühlte ich mich ziemlich ausgegrenzt und war über die freche Preisforderung so sauer, dass ich doch weiter gefahren bin. Übrigens, der Ort heißt Shitim und ich empfehle ihn weiträumig zu umfahren! Ob mit oder ohne Fluch auf den Lippen und ausgestrecktem Mittelfinger, das bleibt euch überlassen. 😉

Dann eben weiter (E-M5, 33mm, f/10, 1/50sec, ISO-100)
Mehrere solcher Schilder, bisher aber kein Glück! (E-M5, 35mm, f/10, 1/50sec, ISO-100)

Doch hier kommen zum Glück die guten Onlinekarten ins Spiel, die ich auf dem Handy zur Navigation nutze. Denn 13 Kilometer weiter entdecke ich eine Lücke im militärischen Sperrgebiet. Ich schwinge mich also aufs Rad, knappe 40 Minuten brauche ich bis dahin.

Endlich eine Unterbrechung des Übungsgeländes, samt grüner Deckung für mein Zelt (E-M5, 17mm, f/10, 1/80sec, ISO-100)

Im Nahal Zihron scheinen wohl allerlei Wanderwege (unter anderem der Israel National Trail) und Offfroad-Tracks vorbeizuführen, deswegen ist hier für etwa einen Kilometer kein militärisches Übungsgelände. Und tatsächlich, hier gibt es auch ein paar Büsche und Bäume.

(E-M5, 20mm, f/10, 1/250sec, ISO-100)
Wüstenfeeling (E-M5, 16mm, f/10, 1/25sec, ISO-100)
(E-M5, 33mm, f/10, 1/25sec, ISO-100)

Nach 96 Kilometern, also deutlich mehr als ich heute schaffen wollte, reicht mir dies auf alle Fälle aus. Schnell stelle ich mein Zelt auf, wider Erwarten halten heute im sandigen Boden auch die Heringe ziemlich gut.

Der Palast steht (E-M5, 14mm, f/7.1, 1/8sec, ISO-320)

Anschließend beobachte ich einen unglaublichen Sonnenuntergang, der Himmel sieht aus, als bestünde er aus flüssiger Lava. Ich fotografiere und glotze mir die Augen aus dem Kopf.

(E-M5, 14mm, f/8, 1/100sec, ISO-400)
Feuersbrunst! (E-M5, 45mm, f/8, 1/50sec, ISO-400)

Dies ist für mich pure Erholung und eins sein mit der Natur, da kann mir ein 60 Euro Aschram echt gestohlen bleiben.

Kurze Zeit nach dem Abendessen kommt mich noch ein völlig furchtloser Fuchs besuchen, der meine übrig gelassenen Nudeln im Gebüsch ergattert, anschließend noch ein paar Mal ums Zelt stromerte und dann in die Dunkelheit verschwand. Von meiner Anwesenheit ließ er sich nicht im Geringsten beeindrucken, selbst wenn stellenweise nur noch ein Meter Abstand zwischen uns bestand.

Der nächtliche Besucher in der Ferne (DSC-HX50, 25.28mm, f/6.3, 1/60sec, ISO-1600)
Ob das Fahrrad schmecken könnte? (DSC-HX50, 34.46mm, f/6.3, 1/60sec, ISO-1600)
(DSC-HX50, 12.41mm, f/5, 1/15sec, ISO-1600)
Keine Berührungsängste (ZTE A2017G, 4.216mm, f/1.8, 1/13sec, ISO-2212)
(ZTE A2017G, 4.216mm, f/1.8, 1/20sec, ISO-1633)

[Tag 12]: Ruhetag in Eilat

[Biking] – Israel 2019

[Tag 12] Ruhetag in Eilat

10. Dezember 2019: Ruhetag in Eilat. Wandern auf den Har Tcharfahoz

Hier die heutige Wanderung

Ich bin die vorherigen Tage ja immer ziemlich früh gestartet um das Tageslicht bestmöglich auszunutzen. Heute gönne ich es mir auszuschlafen und genieße dann ein Vitamin-C reiches Früchtefrühstück auf der Terrasse.

Anschließend schwinge ich mich aufs Rad und fahre zum Coral Reef Beach zurück. Doch heute geht es dort nicht ins Wasser, sondern direkt dahinter in die Berge. Etwa eine Stunde dauert der Aufstieg zum 278m hohen Tzafachot.

Blick auf den Berg Tzafachot (E-M5, 14mm, f/11, 1/200sec, ISO-100)
Steiler Auf-/Abstieg (E-M5, 14mm, f/11, 1/100sec, ISO-100)
(E-M5, 37mm, f/11, 1/80sec, ISO-100)

Stellenweise steil und am nackten Felsen geführt, komme ich schnell am Gipfel an, genau gleichzeitig mit einer Reisegruppe aus etwa 50 Schüler*innen, die von der anderen Seite über einen weiteren Weg ankamen.

Die Schulklasse erreicht den Gipfel, manche motivierter, manche eher weniger 😉 (E-M5, 28mm, f/11, 1/160sec, ISO-100)

Trotzdem finde ich einen ruhigen Fleck und kann das beeindruckende Panorama genießen.

Panorama: Eilat und Jordanien auf der anderen Uferseite (E-M5, 14mm, f/11, 1/200sec, ISO-100)
Ein Klick aufs Bild vergrößert dies!
Panorama Eilat (E-M5, 34mm, f/11, 1/200sec, ISO-100)
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Panorama Rotes Meer, Jordanien und Saudi-Arabien (E-M5, 9mm, f/11, 1/250sec, ISO-100)
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Vor mir liegt die Umgebung zum Greifen nah, ich sehe Eilat und Akaba direkt daneben auf jordanischer Seite. Ebenso sieht man die etwa einen Kilometer entfernte israelisch-ägyptische Grenze und blickt auf die Stadt Taba, welche in Ägypten bereits erkennbar ist. Und da wo Jordanien endet, sieht man bereits Saudi-Arabien. Ein spannendes Gefühl, wie schon mehrfach auf dieser Reise gespürt, so schnell und so einfach in die Nähe der Nachbarländer zu kommen. Israel bleibt ein winziges Land.

Jubel brandet auf als ein Wanderpärchen auftaucht, die auf dem Israel-National-Trail unterwegs sind. Denn diese haben mit südlicher Wanderrichtung gerade die letzte Anhöhe erklommen. Nun müssen sie nur noch den Weg runter, den ich aufgestiegen bin, dann ist ihre über 1000km lange Wanderung zu Ende. Die Schüler*innen und ich applaudieren fleißig.

Eilat als Ende des Israel National Trail (INT) (ZTE A2017G, 4.216mm, f/1.8, 1/1500sec, ISO-101)

Mit dem Ausblick von hier oben kann ich auch Routenentscheidungen für die Weiterfahrt mit dem Rad fällen. Ich habe mich dagegen entschieden, den Weg direkt entlang der israelisch-ägyptischen Grenze zu befahren. Zwar muss ich dann morgen erstmal 60 Kilometer auf der Route 90 wieder zurück, also eine Strecke befahren, die ich bereits kenne. Aber ich habe immer noch nicht klären können ob ich den Weg an der Grenze überhaupt befahren dürfte, zweitens kommen da 80km lang keinerlei Ortschaften und drittens müsste ich dann vom Meer innerhalb weniger Kilometer 800 Höhenmeter in die Berge aufsteigen. So fahre ich lieber 60km zurück und gewinne dabei 150 Höhenmeter langsam, dann geht es noch mal steil 250 Meter hoch und damit habe ich dann auch das Plateau erreicht. Also deutlich weniger Höhenmeter.

(E-M5, 14mm, f/11, 1/250sec, ISO-100)
(E-M5, 14mm, f/11, 1/250sec, ISO-100)
Am Gipfel des Tzafachot (E-M5, 17mm, f/11, 1/200sec, ISO-100)

Danach mache ich mich an den Abstieg.

(E-M5, 14mm, f/11, 1/100sec, ISO-100)
Panorama in Richtung Rotes Meer (E-M5, 9mm, f/11, 1/250sec, ISO-100)
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Schulklasse (E-M5, 45mm, f/11, 1/250sec, ISO-100)
Hier sieht man gut das Korallenriff, dass ich gestern entlanggetaucht bin (E-M5, 23mm, f/11, 1/160sec, ISO-100)
(E-M5, 9mm, f/11, 1/160sec, ISO-100)

Nach Abstieg vom Berg fahre ich noch zu einem kleinen, reichlich unspektakulären Strand. Doch zum Faulenzen, Buch lesen und entspannen reicht es locker und so fahre ich erst wieder gen Hostel als auch heute die Sonne bereits hinter den Bergen versinkt.

Marine (E-M5, 31mm, f/10, 1/200sec, ISO-100)
Jordanien im Abendlicht vom Strand aus (E-M5, 31mm, f/10, 1/160sec, ISO-100)

Abends gibt es ein bisschen Liebe, Öl und einen Schraubenschlüssel fürs Fahrrad, anschließend kann ich endlich eine Ladung Wäsche waschen. So fahre ich morgen mit sauberen Klamotten gen Norden.

Diese zwei Tage waren wunderbar erholsam, aber nun freue ich mich wirklich, mich wieder aufs Rad zu schwingen. Mit der Sonne diesmal im Rücken und nicht frontal ins Gesicht geht es nun nach Tel Aviv zurück. Knappe 400 Kilometer sind das noch, ich habe dafür 5 Tage eingeplant, so hätte ich noch einen ganzen Ruhetag am Ende in Tel-Aviv vor der Rückreise.

Mal schauen was mich noch erwartet: ich freue mich weiterhin in der Negev-Wüste unterwegs zu sein, endlich wieder den Krater bei Mitzpe Ramon zu sehen und erstmalig durch die kleinen Kibbutzim in Nähe zum Gazastreifen zu fahren.

Weiter geht‘s!